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172<br />
Tab. D 2 Modellrechnung für ein Wärmenetz Kirchdorf-Süd (Endenergie), das Solar-<br />
SRT 1<br />
Fläche<br />
in ha<br />
thermie, Erdwärme und Abwasserwärme kombiniert (vereinfacht).<br />
EBF 2 in<br />
ha<br />
Heizwärmebedarf<br />
3<br />
in kWh/<br />
m2*a<br />
Warmwasserbedarf<br />
3<br />
in kWh/<br />
m2*a<br />
Heizwärmebedarf<br />
in<br />
GWh/a<br />
Warmwasserbedarf<br />
in<br />
GWh/a<br />
Ertrag<br />
Erdwärme<br />
in<br />
GWh/a<br />
Ertrag<br />
Sonnenkollektoren<br />
in<br />
GWh/a<br />
Ertrag<br />
Abwasserwärme<br />
in<br />
GWh/a<br />
Strombedarf<br />
4 /ertrag<br />
5 in<br />
GWh/a<br />
VII 12,71 10,57 30,00 26,00 3,17 2,75 0,62 8,62 2,75 -2,46 PV<br />
Xc 8,36 10,70 30,00 17,00 3,21 1,82 0,33 0,00 1,82 0,00 PV<br />
Parkplatz<br />
Summe<br />
5,17 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,91 PV<br />
26,24 21,27 6,38 4,57 0,95 8,62 4,57 1,04<br />
-1,41 WP<br />
1 Stadtraumtyp; 2 Energiebezugsfläche; 2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr; 4 für Wärmepumpen; 5 aus Photovoltaik.<br />
sammen könnten den Heizwärmebedarf decken,<br />
sofern der Systemnutzungsgrad 74% nicht unter-<br />
schreitet, also nicht mehr als ein Viertel der Wär-<br />
me verloren geht.<br />
Für die Wärmepumpen der Erdwärmesonden und<br />
der Abwasserwärmerückgewinnung ist bei Jah-<br />
resarbeitszahlen von 3,5 und 4,0 ein Strombedarf<br />
von 1,4 GWh anzusetzen. Durch die Belegung der<br />
solar nutzbaren Flächen der Hochhaussiedlung<br />
(2,6 ha) mit Sonnenkollektoren verliert der Mo-<br />
dellraum 2,5 GWh photovoltaischen Strom. Die<br />
ausschließliche PV-Nutzung auf den Zweckbauten<br />
bleibt unverändert und braucht daher in der Ge-<br />
samtbilanz nicht berücksichtigt zu werden. Die<br />
5,2 ha große Überdachung des Parkplatzes bringt<br />
wiederum einen jährlichen Stromertrag von 4,9<br />
GWh. Durch die zusätzliche Nutzung dieser Fläche<br />
sowie der Abwasser- und Erdwärme stellt sich die<br />
Bilanz positiv dar, wie Tabelle D 2 zeigt.<br />
Erneuerbares Methan<br />
Ein innovative Konzept zur regenerativen Erzeu-<br />
gung von Methan könnte eine weitere Komponen-<br />
te im zukünftigen Wärmemix darstellen (Sterner<br />
& Specht 2010). Dabei wird Wasserstoff mit CO 2<br />
thermochemisch synthetisiert (methanisiert). Das<br />
so erzeugte Bio-Methan kann gespeichert und in<br />
das Gasnetz eingespeist werden, um bei Bedarf in<br />
Wärme umgewandelt zu werden. Der Wirkungs-<br />
grad bei der Umwandlung von Strom zu Methan<br />
beträgt 60%, d.h. aus 1,0 kWh Strom lassen sich<br />
0,6 kWh des Energieträgers Methan herstellen.<br />
Der thermische Wirkungsgrad eines wärmege-<br />
führten Erdgas-BHKW beträgt bei Nennleistung<br />
etwa 55%, der elektrische Wirkungsgrad beträgt<br />
etwa 35% (Wesselak & Schabbach 2009). Somit<br />
lassen sich aus 1,0 kWh erneuerbaren Stroms<br />
0,33 kWh Wärme „speichern“ und 0,21 kWh Strom<br />
zurückgewinnen. Im Vergleich zu anderen Spei-<br />
chermedien ist dies ein vertretbarer Wirkungs-<br />
grad. Zudem kann die bestehende Infrastruktur<br />
der Gasnetze und –speicher genutzt werden und<br />
braucht nicht neu aufgebaut zu werden wie zum<br />
Beispiel bei der Brennstoffzellen-Technologie. Al-<br />
lerdings ist der Energieaufwand für die Einspei-<br />
sung des Biomethans bei Nutzung des Gasnetzes<br />
noch zu berücksichtigen. Von Vorteil ist die Mög-<br />
lichkeit der bedarfsgerechten Strom- und Wärme-<br />
produktion bei Nachfragespitzen.