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Erdwärmesonden<br />
Der Energieertrag aus Erdwärmesonden ergibt<br />
sich aus der machbaren Anzahl von Erdwärme-<br />
sonden pro Hektar Stadtraum und dem Wär-<br />
meertrag pro Erdsonde. Der Wärmeertrag einer<br />
Erdsonde ist abhängig von der Einbindelänge der<br />
Erdsonde, der bodenspezifischen Entzugsleistung<br />
pro Meter und der Jahresarbeitszahl. Darüber hi-<br />
naus sollte dem Boden nur eine begrenzte Wär-<br />
memenge entzogen werden, die nach VDI-Richtli-<br />
nie 4640 Blatt 2 100-150 kWh/m, im Mittel also 125<br />
kWh/m beträgt. Für den Modellraum wurden die<br />
spezifischen Entzugsleistungen konkret ermittelt,<br />
auf die noch eingegangen wird.<br />
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die theore-<br />
tisch mögliche Erdwärmesondendichte aufgrund<br />
technischer Randbedingungen wie Behinde-<br />
rungen im Bohrfeld (Bäume, Kanäle, Leitungen,<br />
Platzprobleme) und der Gefahr einer thermischen<br />
Erschöpfung des Untergrundes eingeschränkt ist.<br />
Zur Bestimmung der praktischen Machbarkeit<br />
wird daher ein Abschlagsfaktor f ES eingeführt, der<br />
in dieser Studie mit f ES S = 0,5 angenommen wird,<br />
d.h. nur die Hälfte der theoretisch machbaren Erd-<br />
sonden werden technisch ausgeführt.<br />
Die Wärmebereitstellung ergibt sich als Funktion<br />
der Anzahl der Erdwärmesonden pro Stadtraum,<br />
der Länge der Erdwärmesonden und der boden-<br />
spezifischen Entzugsleistung.<br />
Der elektrische Hilfsenergiebedarf zum Betreiben<br />
der Wärmepumpen wird in der Energiebilanz mit<br />
berücksichtigt. Die Jahresarbeitszahl wird mit 3,5<br />
angenommen. Es wird von 1800 Jahresarbeits-<br />
stunden ausgegangen.<br />
Im Modell wird davon ausgegangen, dass ein mög-<br />
licher Nachheizbedarf im Sommer nicht wärme-<br />
pumpengestützt stattfindet. Bei der Nutzung der<br />
Erdwärme hat dies den positiven ökologischen Ef-<br />
fekt der thermischen Erholung des Untergrundes.<br />
Die Energie für ein eventuell erforderliches Nach-<br />
heizen wird vernachlässigt. In den Sommermona-<br />
ten könnten erdgekoppelte Wärmepumpen (Erd-<br />
Abb. 27 Maximale Dichte vertikaler Erdwärmesonden bei einem thermischen Sicherheitsabstand von<br />
mindestens 16m. Die im Modellraum (für die Szenarien) angenommene Dichte entspricht der<br />
Hälfte der hier dargestellten Dichte.