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stadtraumtypischen solaren Gütezahlen für Dä-<br />

cher und Fassaden (Everding 2007), die auf das<br />

Nettobauland bezogen werden, um die solar nutz-<br />

bare Fläche zu bestimmen (Tab. 19).<br />

Die Bereitstellung von Wärme ist ortsgebunden,<br />

sofern keine Wärmenetze existieren. Da sich<br />

Wärme nur mit Verlusten über größere Distan-<br />

zen transportieren lässt, wird in nicht wärmever-<br />

sorgten Bereichen zunächst versucht, den Wär-<br />

mebedarf vollständig dezentral zu decken. Die<br />

Einspeisung von Strom ins Stromnetz ist dagegen<br />

unabhängig vom Ort der Erzeugung. Aus diesem<br />

Grund werden die Potenziale der Stromerzeugung<br />

erst nach der Sicherstellung einer nachhaltigen<br />

Wärmeversorgung bestimmt.<br />

Da also die solar nutzbare Fläche nicht gleichzei-<br />

tig solarthermisch und photovoltaisch genutzt<br />

werden kann, ist ein Anteilsfaktor ψ PV,i zu berück-<br />

sichtigen. Er bestimmt die Flächenaufteilung für<br />

Solarthermie und Photovoltaik.<br />

In dieser Studie wurden die Nutzungsgrade ζ PV mit<br />

0,10 und ζ ST mit 0,35 angenommen. Das Modell<br />

lässt sich weiter verfeinern, indem man den Nut-<br />

zungsgrad als Funktion des Monats definiert, um<br />

die saisonalen Schwankungen der Energieerträge<br />

zu modellieren.<br />

Im Modellraum wird der solarthermische Anteil<br />

zunächst zur Deckung des Warmwasserbedarfes<br />

genutzt. In der weitgehend heizfreien Periode von<br />

Juni bis August wird im Modellraum im Mittel 22%<br />

der gesamten Jahresenergie für Warmwasser ver-<br />

braucht. Diese muss durch die solar verfügbare<br />

Fläche im Stadtraum gedeckt werden, die sich<br />

aus den stadtraumtypischen solaren Gütezahlen<br />

ergibt. Unter Berücksichtigung des solarther-<br />

mischen Nutzungsgrads (ζ ST,i = 0,35) lässt sich der<br />

stadtraumspezifische solarthermische Flächenan-<br />

teil und die daraus resultierende solarthermische<br />

Nutzfläche ermitteln.<br />

Mit diesen Vorgaben entspricht die erforderliche<br />

Fläche der Sonnenkollektoren aktuell 2-7% der<br />

Energiebezugsfläche, im weitgehend sanierten<br />

Gebäudebestand etwa 2-5% der Energiebezugs-<br />

fläche. In dem am 1. Januar 2009 in Kraft getre-<br />

tenen Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EE-<br />

WärmeG) wird ein Anteil von 3-4% empfohlen.<br />

Zu beachten ist, dass in Stadträumen in denen die<br />

Warmwasserversorgung durch Wärmenetze oder<br />

durch Abwasserwärmerückgewinnung gesichert<br />

wird, die gesamte solar nutzbare Fläche photovol-<br />

taisch genutzt wird.<br />

Karte 7 zeigt die technisch machbaren Strom-erträ-<br />

ge aus dach- und fassadengestützten PV-Anlagen<br />

bei voller Ausnutzung der solar nutzbaren Fläche,<br />

die mit den stadtraumtypischen solaren Gütezahlen<br />

bestimmt wird (ψ PV,i = 1, ψ ST,i = 0). Aufsummiert be-<br />

trägt der maximal mögliche, über die Gebäudehül-<br />

len erzeugte Strom 107 GWh pro Jahr. Karte 8 zeigt<br />

den Wärmeertrag für den Fall, dass alle solar nutz-<br />

baren Flächen durch Sonnenkollektoren genutzt<br />

würden (ψ PV,i = 0, ψ ST,i = 1). Aufsummiert beträgt die<br />

maximal mögliche, über die Gebäudehüllen bereit-<br />

gestellte Wärme 374 GWh pro Jahr.<br />

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