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Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen

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Performance von Banken und Bankensystemen und ihre Einfl ussfaktoren<br />

– Eine theoretische und empirische Analyse für Europa<br />

1 Einführung in die Problemstellung und Motivation <strong>der</strong> Arbeit<br />

Im europäischen Vergleich wird den deutschen Banken seit geraumer Zeit von nationaler,<br />

aber auch internationaler Seite eine geringe Performance attestiert. Diese Gegenüberstellungen<br />

basieren häufi g auf Maßen wie <strong>der</strong> Rentabilität o<strong>der</strong> Effi zienz – Maße, bei denen das<br />

deutsche Bankensystem trotz des aktuellen Aufwärts trends im internationalen Vergleich<br />

zumeist auf den hintersten Plätzen liegt, wie Abbildung 1 beispielhaft anhand <strong>der</strong> Eigenkapitalrentabilität<br />

vor Steuern verdeutlicht.<br />

Abbildung 1: Eigenkapitalrendite vor Steuern für ausgewählte europäische Bankensysteme 1<br />

Die Diskussion über die Gründe für das schwache Abschneiden <strong>der</strong> deutschen Banken<br />

fokussiert auf die Säulenstruktur <strong>der</strong> Kreditwirtschaft und damit verbundene Charakteristika,<br />

die Konsolidierungsprozesse hemmen. In vielen europäischen Län<strong>der</strong>n wurden in den<br />

vergangenen Jahren Reformen durchgeführt, die sich auf die Schaffung effi zienter und fl exibler<br />

Strukturen sowie die nachhaltige Stärkung <strong>der</strong> Institute im Bankenmarkt richten. Der<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Deregulierung lag dabei vielfach auf den öffentlichen Kreditinstituten bzw.<br />

dem <strong>Sparkasse</strong>nsektor. Hingegen sind die Strukturen im deutschen öffentlich-rechtlichen<br />

Bankensektor bislang unangetastet geblieben, sodass die Liberalisierung des Bankensystems<br />

in Deutschland insgesamt weniger umfassend ausfi el als in an<strong>der</strong>en europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n.<br />

Infolge <strong>der</strong> durchgeführten Reformen brachen traditionell bestehende Strukturen in <strong>der</strong><br />

Kreditwirtschaft auf. Mittlerweile kennzeichnet nur noch wenige Bankensysteme ein ausgeprägtes<br />

Säulengebilde, bestehend aus privaten Geschäftsbanken, <strong>Sparkasse</strong>n und Genossenschaftsbanken,<br />

wie es für Deutschland charakteristisch ist. Diese Säulenstruktur und <strong>der</strong><br />

mangelnde Reformeifer, insbeson<strong>der</strong>e das Festhalten an öffentlich-rechtlichen Banken, werden<br />

immer wie<strong>der</strong> für die insgesamt vergleichs weise schwache Ertragslage des deutschen<br />

Banken systems verantwortlich gemacht. Aufgrund <strong>der</strong> rigiden Säulenstruktur können die<br />

hiesigen Institute bei den die europäische Bankenlandschaft prägenden Konsolidierungsprozessen<br />

nicht in gleicher Weise mitwirken wie ihre europäische Konkurrenz, sodass sich<br />

die meisten deutschen Banken damit abfi nden müssen, international zweitklassig zu bleiben.<br />

Dadurch wird es für sie immer schwerer, sich im zunehmend international geprägten<br />

Wettbewerb gegenüber <strong>der</strong> Konkurrenz zu behaupten, um nicht weiter ins Hintertreffen zu<br />

1 Darstellung auf Basis <strong>der</strong> Angaben in International Monetary Fund (200 b, 200 , 2006).<br />

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