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Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen

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Stakehol<strong>der</strong>-Management von <strong>Sparkasse</strong>n im Spiegel <strong>der</strong> Geschäftsberichte<br />

– Systematische Bestandsaufnahme und kritische Bewertung<br />

1 Einleitung<br />

Ausgelöst durch die Krise bei <strong>der</strong> WestLB hat die Landesregierung in NRW mit <strong>der</strong> Diskussion<br />

verschiedener Zukunftsoptionen für die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute im<br />

Land NRW teilweise harsche Kritik seitens <strong>der</strong> <strong>Sparkasse</strong>n (SK) hervorgerufen. Neben einer<br />

vertikalen Integration in NRW o<strong>der</strong> einer Fusion mit an<strong>der</strong>en Landesbanken ist für die West-<br />

LB ebenfalls <strong>der</strong> Einstieg von Privatinvestoren erörtert worden, was auch zu einem erneuten<br />

Aufflammen <strong>der</strong> Diskussion über eine säulenübergreifende Konsolidierung im deutschen<br />

Kreditwesen geführt hat. 2 Beson<strong>der</strong>s von privaten Banken wird argumentiert, dass durch die<br />

Unverkäuflichkeit <strong>der</strong> öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute eine unbedingt erfor<strong>der</strong>liche,<br />

säulenübergreifende Konsolidierung <strong>der</strong> deutschen Kreditwirtschaft verhin<strong>der</strong>t werde, womit<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bankensystems insgesamt geschwächt werde<br />

und Übernahmen aus dem Ausland drohen. Da die Funktionen des öffentlichen Auftrags<br />

von privaten Kreditinstituten ebenso erfüllt werden könnten, fehle dem öffentlich-rechtlichen<br />

Sektor seine Existenzberechtigung. Die For<strong>der</strong>ungen nach grundlegenden Reformen<br />

bzw. nach <strong>der</strong> Auflösung des Drei-Säulen-Systems sind mittlerweile so laut geworden,<br />

dass sich die SK-Finanzgruppe in ihrer Existenz gefährdet sehen muss. Die Wahrung <strong>der</strong><br />

bestehenden Strukturen und ihrer Eigenständigkeit hat sie bereits zu ihrem wichtigsten Ziel<br />

erklärt.<br />

Ohne öffentlichen Auftrag gäbe es für SK keine Legitimation, in Form von öffentlich-rechtlichen<br />

Anstalten organisiert zu sein. Elementare Bedeutung hat ihre Rechtsform für SK vor<br />

allem deshalb, weil sie ihre grundsätzliche Nicht-Veräußerbarkeit und damit den Fortbestand<br />

<strong>der</strong> öffentlich-rechtlichen Säule im deutschen Kreditwesen gewährleistet. Wenn<br />

SK ihre Rechtsform langfristig sicherstellen wollen, müssen sie daher ihren öffentlichen<br />

Auftrag erstens tatsächlich erfüllen und zweitens auch glaubhaft vermitteln können, dass<br />

sie ihn erfüllen bzw. erfüllt haben. Diese „glaubhafte Vermittlung“ muss sich dann auch in<br />

<strong>der</strong> Berichterstattung von SK wi<strong>der</strong>spiegeln. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, theoretische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Reporting des öffentlichen Auftrages von SK herauszuarbeiten und<br />

anschließend anhand einer empirischen Untersuchung ausgewählter Geschäftsberichte<br />

Rückschlüsse auf das Management <strong>der</strong> aus dem öffentlichen Auftrag resultierenden Stakehol<strong>der</strong>-Ansprüche<br />

zu ziehen.<br />

Vgl. z.B. Poullain (200 ).<br />

2 Zu den Bemühungen von Privatinvestoren um einen Einstieg in öffentlich-rechtliche Kreditinstitute siehe<br />

beispielhaft Bartz/Klusmann (200 ), S. 9; Luttmer/Bartz/Clausen (200 ), S. 2 .<br />

Vgl. Bundesverband Deutscher Banken (200 ), S. - ; Köhler (200 ), S. 2 ; Mittler (200 ), S. ; Raettig<br />

(200 ), S. 2 f.; Möschel (200 ), S. - ; Weber (200 ), S. - .<br />

Vgl. Bundesverband Deutscher Banken (200 ), S. ; Mittler (200 ), S. ; Möschel (200 ), S. f.<br />

Vgl. Raettig (200 ), S. 2 .<br />

Vgl. Hoppenstedt (200 ), S. .<br />

Vgl. Staats (200 ), S. 90; Thiemann (200 ), S. f.; Ashauer (200 ), S. f.; Rudolph (200 ), S. 20.<br />

Vgl. Eichel (200 ), S. 2 f.; Hoppenstedt (200 ), S. .<br />

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