Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen
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Stakehol<strong>der</strong>-Management von <strong>Sparkasse</strong>n im Spiegel <strong>der</strong> Geschäftsberichte<br />
– Systematische Bestandsaufnahme und kritische Bewertung<br />
Tab. : Instrumentalisierung des öffentlichen Auftrages<br />
Schwierig gestaltet sich die Instrumentalisierung des öffentlichen Auftrages hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Kon ditionengestaltung in SK. Eine Möglichkeit im Passivgeschäft würde sich durch die<br />
Orientierung an den durchschnittlich angebotenen Konditionen vergleichbarer Sparprodukte<br />
von Wettbewerbern ergeben, die als Untergrenze <strong>der</strong> von SK zu gewährenden Konditionen<br />
im Sinne des öffentlichen Auftrages verstanden werden könnten (solange dadurch<br />
insgesamt keine Verluste erwirtschaftet werden). 2 Bezüglich <strong>der</strong> Konditionen im Aktivgeschäft<br />
erfor<strong>der</strong>t die Beachtung gesetzlicher Bestimmungen die Berücksichtigung <strong>der</strong> individuellen<br />
Risikosituationen <strong>der</strong> Kreditnehmer. Die teilweise erhobene (ältere) For<strong>der</strong>ung,<br />
dass einzelnen Zielgruppen des öffentlichen Auftrages relativ niedrige Kreditkonditionen<br />
angeboten werden sollen, steht demzufolge nicht im Einklang mit einschlägigen Rechtsnormen<br />
(Basel II/SolvV) und ist daher abzulehnen. Außerdem wäre die Datenerhebung für<br />
einen Konditionenvergleich sowohl im Aktiv- als auch im Passivgeschäft nur mit ungerechtfertigt<br />
hohem Aufwand möglich (bei Kreditkonditionen aufgrund unbekannter individueller<br />
Ausfallrisiken <strong>der</strong> Kreditnehmer bei an<strong>der</strong>en Banken sogar unmöglich) sowie unter<br />
Bekanntgabe strategischer Geschäftsgeheimnisse im Rahmen <strong>der</strong> Kon di tionenkalkulation,<br />
und kann daher nicht verlangt werden. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass<br />
bezüglich <strong>der</strong> Versorgung mit Finanzdienstleistungen eine Messung <strong>der</strong> Wahrnehmung des<br />
öffentlichen Auftrages zumindest teilweise (es konnten hier nicht sämtliche Funktionen des<br />
öffentlichen Auftrages instrumentalisiert werden) möglich ist; hinsichtlich <strong>der</strong> Konditionierung<br />
von Produkten aber nicht.<br />
2<br />
2 Siehe dazu auch Mülhaupt/Dolff ( 9 ), S. .<br />
Vgl. z.B. Hartmann-Wendels/Pfi ngsten/Weber (2007), S. 537-542.<br />
Vgl. Thomes ( 99 ), S. 2 9; Keßler ( 9 2), S. ; Mülhaupt/Dolff ( 9 ), S. - . Son<strong>der</strong>konditionen für<br />
die Anstaltsträger sind abzulehnen, da sie verdeckte Gemeindesteuern und Quersubventionierungen auf<br />
Kosten <strong>der</strong> Einleger darstellen. Vgl. Brümmerhoff/Lehmann (2000), S. ; Möschel ( 99 ), S. 9 .