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Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen

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Schutz <strong>der</strong> Verbraucher vor Werbung für<br />

Finanzdienstleistungen<br />

I. Einleitung und Problemstellung<br />

Finanzdienstleistungen gehören zu den werbestärksten Branchen in Deutschland.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für den Bereich <strong>der</strong> Online-Werbung konnte in den vergangenen Jahren ein<br />

rasanter Anstieg <strong>der</strong> Werbeaufwendungen verzeichnet werden. Die Gründe für die Entwicklung<br />

sind vielfältig und reichen von gestiegenen Diskussionen um Rentenlücken und<br />

Euro-Inflation über das immer breitere und austauschbarere Angebot an Finanzdienstleistungsprodukten<br />

bis hin zur steigenden Globalisierung des Wettbewerbs. Verantwortlich<br />

für die rasante Entwicklung des Online-Werbeaufkommens in den vergangenen Jahren ist<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Verbreitung von Direktbanken.<br />

Zwar geht Werbung üblicherweise mit einer gezielten und bewussten Beeinflussung des<br />

Verbrauchers einher, jedoch muss dabei gewährleistet bleiben, dass <strong>der</strong> Verbraucher in<br />

seiner Entscheidungsfreiheit nicht in dem Maße beeinträchtigt wird, dass er zu einer rationalen<br />

Entscheidung nicht mehr in <strong>der</strong> Lage ist. Beinhaltet die Werbung z.B. irreführende<br />

o<strong>der</strong> unwahre Aussagen o<strong>der</strong> enthält sie bewusst wesentliche, für eine rationale Kaufentscheidung<br />

relevante Informationen vor, sind die Grenzen <strong>der</strong> noch zulässigen Beeinflussung<br />

überschritten.<br />

Hinzu kommt, dass <strong>der</strong> Verbraucher gegenüber dem Anbieter grundsätzlich einen Informationsnachteil<br />

hat und sich somit in einer wirtschaftlich schwächeren Position befindet.<br />

Dieses Ungleichverhältnis gilt es durch beson<strong>der</strong>e Verbraucherschutzbestimmungen auszugleichen,<br />

indem dem Werbenden z.B. entsprechende Informations- und Nachweispflichten<br />

auferlegt werden.<br />

In <strong>der</strong> Finanzdienstleistungsbranche ist diese Problematik von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

Die Schutzbedürftigkeit des Verbrauchers ist hier umso höher anzusetzen, als dass die<br />

angebotenen Produkte i.d.R. sehr komplex und undurchschaubar sind. Hinzu kommen komplizierte<br />

Verfahren <strong>der</strong> Preis- und Zinsgestaltung. Eine umfangreiche richtige und pflichtgemäße<br />

Information ist somit Voraussetzung für die Gewährleistung <strong>der</strong> notwendigen<br />

Transparenz.<br />

Vor diesem Hintergrund war es Ziel <strong>der</strong> Diplomarbeit, die Werbung für Finanzdienstleistungen<br />

einer wettbewerbsrechtlichen Beurteilung zu unterziehen und dabei die verbraucherrechtlichen<br />

Schutzmöglichkeiten aufzuzeigen und zu beurteilen.<br />

Vgl. Studie <strong>der</strong> Nielsen Media Research unter http://www.nielsen-media.de/pages/download.-<br />

aspx?mode=0&doc=524/NMR_Direct_Mail_Status_2007.pdf (Stand: 28.07.2007).<br />

2 Vgl. Kühlmann/Käßer-Pawelka/Wengert/Kurtenbach S. 92 ff.<br />

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