Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen
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<strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />
Wissenschaftspreis 2008<br />
geraten. Diese Meinung wird nicht nur von den privaten Banken vertreten, die ihre Position<br />
durch den staatlichen Schutz und die Bevorzugung <strong>der</strong> <strong>Sparkasse</strong>n verschlechtert sehen.<br />
Auch Vertreter <strong>der</strong> Wissenschaft, Politiker und ihre Berater auf nationaler und europäischer<br />
Ebene sprechen sich für eine Öffnung des deutschen <strong>Sparkasse</strong>nsektors aus. Der ins Visier<br />
genommene <strong>Sparkasse</strong>nsektor selbst sieht die schwache Performance im Lager <strong>der</strong> privaten<br />
Banken begründet. Deren fehlende o<strong>der</strong> nicht erfolgreiche strategische Positionierung<br />
sowie Fokussierung – und nicht etwa die Säulenstruktur mit ihren Eigenarten – werden für<br />
das vergleichsweise schlechte Abschneiden verantwortlich gemacht.<br />
Die Arbeit nimmt diese anhaltend kontrovers geführte Debatte über die Gründe für das<br />
schwache Abschneiden deutscher Kreditinstitute im internationalen Vergleich als Ausgangspunkt<br />
für eine Untersuchung <strong>der</strong> Performance <strong>der</strong> Banken in Europa. Untersuchungsobjekte<br />
sind die Banken <strong>der</strong> EU-15-Län<strong>der</strong> sowie <strong>der</strong> Schweiz (CH) im Zeitraum von 1998 bis<br />
2005. Angesichts deutlicher Performance-Unterschiede <strong>der</strong> betrachteten Banken stellt sich<br />
die Frage, welche Faktoren dafür ursächlich sind. Daher gilt es, die relevanten Performance-<br />
Determinanten und ihre Auswirkungen zu ergründen. Können die wesentlichen Einflussfaktoren<br />
sowie ihre Wirkungsrichtung auf die Performance <strong>der</strong> Banken identifiziert werden,<br />
so lassen sich darauf basierend Ansatzpunkte zur Performance-Verbesserung ableiten.<br />
Denn es wird schließlich nur denjenigen Banken gelingen, sich im zunehmend international<br />
geprägten Wettbewerb zu behaupten, die eine solide Performance vorweisen. In diesem<br />
Zusammenhang ist es von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, ob in erster Linie divergierende institutionelle<br />
Rahmenbedingungen o<strong>der</strong> Marktstrukturen – und damit Systembedingungen – für<br />
Performance-Unterschiede entscheidend sind, o<strong>der</strong> ob primär institutsspezifische Charakteristika,<br />
wie etwa die Geschäftsausrichtung o<strong>der</strong> die Ressourcenausstattung, die Performance<br />
<strong>der</strong> Banken determinieren. Denn davon hängen Art und Adressaten ableitbarer<br />
Handlungsempfehlungen ab.<br />
Mit ihrem län<strong>der</strong>übergreifenden Forschungsansatz reiht sich die Arbeit in internationale<br />
Performance-Untersuchungen <strong>der</strong> Kreditwirtschaft ein. 2 Die Ergebnisse dieser Studien<br />
bezüglich <strong>der</strong> Bedeutung unterschiedlicher Performance-Einflussgrößen sowie ihres Effekts<br />
auf die untersuchte(n) Performance-Zielgröße(n) weisen zwar gewisse Übereinstimmungen<br />
auf, liefern aber insgesamt kein homogenes Bild, sodass weiterer Forschungsbedarf besteht,<br />
um die <strong>der</strong> Arbeit zugrunde liegenden Fragen für die untersuchten Banken beantworten<br />
zu können.<br />
Während die Performance-Studien fast überwiegend die parametrische Regressions- und<br />
mitunter auch die Diskriminanzanalyse anwenden, wird diese Methodik hier mit <strong>der</strong> nichtparametrischen<br />
Regression, genauer <strong>der</strong> Verfahrensklasse <strong>der</strong> Regressionsbäume, um eine<br />
neuartige Technik zur Identifikation <strong>der</strong> Performance-Determinanten erweitert. Neben den<br />
weniger strengen Anwendungsvoraussetzungen liegen die Vorzüge dieser Verfahrensvariante<br />
vor allem in ihrer differenzierteren Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Regression <strong>der</strong> Zielgröße,<br />
woraus Vorteile im Hinblick auf die Aufklärung <strong>der</strong> nicht einheitlichen Ergebnislage <strong>der</strong><br />
empirischen Studien resultieren können.<br />
Vgl. insbeson<strong>der</strong>e Short (1979), Bourke (1989), Molyneux/Thornton (199 ), Molyneux/Forbes (1995),<br />
Demirgüc-Kunt/Huizinga (1998), Demirgüc-Kunt/Laeven/Levine ( 003), Goddard/Molyneux/Wilson ( 004).<br />
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