Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen
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<strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />
Wissenschaftspreis 008<br />
Als Interpretation für die Betweenness-Zentralität eines Punktes bietet sich eine Aussage<br />
zur Kommunikationskontrolle in einem Netzwerk an. Akteure mit einem hohen Zentralitätswert<br />
sind in diesem Fall oftmals in <strong>der</strong> Lage als Gatekeeper Informationsflüsse zu zulassen<br />
o<strong>der</strong> zu behin<strong>der</strong>n. 5<br />
Als weitere zu erfassende Größe wird die strukturelle Äquivalenz von Akteuren bestimmt.<br />
Diese beschreibt die Ähnlichkeit von Akteuren hinsichtlich ihrer Beziehungsstrukturen. Dies<br />
dient bspw. zur Charakterisierung eines Netzwerkes anhand einer Kern- und Peripheriestruktur.<br />
Zur Darstellung <strong>der</strong> strukturellen Äquivalenz dient in dieser Arbeit die Blockmodellanalyse.<br />
3.2 Die Biotechnologiebranche als Untersuchungsobjekt<br />
3.2.1 Kurzcharakteristika <strong>der</strong> Biotechnologie<br />
Um die Auswahl <strong>der</strong> Biotechnologiebranche als Untersuchungsobjekt zu begründen wird<br />
die Biotechnologie nachfolgend kurz anhand unterschiedlicher Charakteristika vorgestellt<br />
und eine in empirischen Studien weitestgehend einheitliche Definition vorgestellt.<br />
Die Oecd Definition <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Biotechnologie ist den meisten neueren deutschen<br />
Studien, wie bspw. <strong>der</strong> Firmenumfrage des Informationsportals biotechnologie.de, Biotechnologiestudien<br />
des Statistischen Bundesamtes und den Branchenreports von Ernst&Young<br />
(ähnliche verfahrensbezogene Definition), zugrunde gelegt worden und am weitesten<br />
verbreitet:<br />
Definition: „Biotechnologie ist die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende<br />
Organismen, Teile von ihnen, ihre Produkte o<strong>der</strong> Modelle von ihnen zwecks Verän<strong>der</strong>ung<br />
von leben<strong>der</strong> o<strong>der</strong> nichtleben<strong>der</strong> Materie zur Erweiterung des Wissensstandes, zur Herstellung<br />
von Gütern und zur Bereitstellung von Dienstleistungen“ 7<br />
Folgende Charakteristika <strong>der</strong> Biotechnologie zeigen, dass sich die Branche für eine Untersuchung<br />
von Innovationsnetzwerken anbietet:<br />
Forschungsintensität: Der Bereich <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Biotechnologie, als Querschnittstechnologie<br />
aus Biologie, Biochemie, Genetik, Immunologie, Pharmakologie und Molekularbiologie,<br />
ist stark interdisziplinär ausgerichtet und beinhaltet ein großes Maß an Innovationspotential.<br />
8 Daraus folgt, dass es möglich sein müsste (wie später sichtbar wird, gelingt dies<br />
auch) Kooperationsstrukturen im Bereich Forschung- und Entwicklung aufzudecken.<br />
För<strong>der</strong>ung: Als (noch immer) relativ junge Branche erfährt die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gründung<br />
von innovativ tätigen Unternehmen, als auch die För<strong>der</strong>ung innovativer Tätigkeit schon bestehen<strong>der</strong><br />
Unternehmen, wie auch die För<strong>der</strong>ung von Netzwerken zur Kooperation wissenschaftlicher<br />
und wirtschaftlicher Akteure im Biotechnologiebereich großes Interesse. 9<br />
5 Vgl. Freeman, linton c. ( 978/79), S. - 4.<br />
Vgl. Heidler, Richard ( 00 ), S. -8.<br />
7 Vgl. biotechnologie.de (2006), S. 5. Original Definition <strong>der</strong> Oecd: „The application of science and technology<br />
to living organisms, as well as parts, products and models thereof, to alter living or non-living materials for<br />
the production of knowledge, goods and services”, vgl. Oecd ( 005), S. 9.<br />
8 Vgl. Grote Westrick, Dagmar; Rehfeld, Dieter ( 00 ), S. 79-80.<br />
9 Vgl. BMBF ( 00 ), S. 8.<br />
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