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Wissenschaftsförderung der Sparkasse Vest Recklinghausen

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<strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />

Wissenschaftspreis 2008<br />

Eigentumsstrukturen und Rechtsformen sowie darauf zielende Privatisierungsmaßnahmen.<br />

Auch verschiedene bankspezifische Attribute, insbeson<strong>der</strong>e die Cost-Income-Ratio, aber<br />

auch die Institutsgröße, die Zins- und Provisionsergebnisquote sowie die Eigenkapital-<br />

und Einlagenquote, beeinflussen die Performance <strong>der</strong> Banken, üben aber einen geringeren<br />

Einfluss auf diese aus als die Systemmerkmale, da sie auf den tieferen Ebenen zur Trennung<br />

herangezogen werden. Die Bedeutung und <strong>der</strong> Effekt <strong>der</strong> institutsbezogenen Kennzahlen<br />

auf die Zielgröße hängen ferner von den zuvor bestimmten Performance-Determinanten und<br />

ihren Ausprägungen ab, sodass die Verfahren <strong>der</strong> rekursiven Partitionierung in dieser Hinsicht<br />

ihre Stärke einer differenzierteren Regression ausspielen können. Da in Abhängigkeit<br />

von den Systembedingungen unterschiedliche weitere Faktoren über die Performance <strong>der</strong><br />

Banken entscheiden, sind Maßnahmen zur Leistungssteigerung stets unter Berücksichtigung<br />

des Zusammenspiels von markt- und bankbezogenen Attributen abzuleiten.<br />

Die Performance <strong>der</strong> Banken im hier zugrunde gelegten Verständnis bestimmt sich indes<br />

nicht allein über die Erfolgsmaße <strong>der</strong> Eigentümerperspektive. Daher wird die Betrachtung<br />

im nächsten Schritt um die Zielgrößen <strong>der</strong> Kunden-, Arbeitnehmer- und <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen<br />

Perspektive erweitert. Anhand <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Zielgrößen <strong>der</strong> übrigen Performance-Perspektiven<br />

in die CHAID- und ECHAID-Lösungsbäume für die Zielgröße Eigenkapitalrentabilität<br />

gelingt es, die Performance-Analyse aussagekräftig zu erweitern. So zeigt<br />

sich, dass die für die Performance-Beurteilung aus Eigentümersicht zentralen Einflussfaktoren<br />

Marktkonzentration, Eigentumsstatus sowie Rechtsform <strong>der</strong> (ehemaligen) <strong>Sparkasse</strong>n<br />

im Hinblick auf die Optimierung <strong>der</strong> Zielgrößen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Perspektiven nahezu uneingeschränkt<br />

die gleiche Bewertungsrichtung erfahren. So ist eine höhere Marktkonzentration<br />

und privates Eigentum sowie private Rechtsformen nicht nur mit einer höheren Rentabilität,<br />

son<strong>der</strong>n ebenfalls mit einer höheren Kundenzufriedenheit, Arbeitnehmerleistung sowie<br />

volkswirtschaftlichen Performance assoziiert. Auf dieser Basis lässt sich die theoretisch argumentierte<br />

Harmonie zwischen den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> verschiedenen Anspruchsgruppen<br />

auch empirisch verifizieren und die Ausrichtung auf die Eigentümeransprüche als Oberzielgrößen<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> übrigen Parteien in Form von Nebenbedingungen<br />

weiter legitimieren.<br />

Da die bankengruppenspezifischen institutionellen Merkmale als Haupteinflussfaktoren<br />

<strong>der</strong> Performance identifiziert werden können, lässt sich schließen, dass die durch diese<br />

Merkmale geprägte Säulenstruktur <strong>der</strong> Kreditwirtschaft sowie diesbezügliche Verän<strong>der</strong>ungsprozesse<br />

die Performance <strong>der</strong> Banken maßgeblich bestimmen. Da es sich bei den<br />

Haupttreibern <strong>der</strong> Performance um systembezogene Attribute handelt, liegt die Verantwortung<br />

für diesbezüglich vorteilhafte Verän<strong>der</strong>ungen nicht bei <strong>der</strong> einzelnen Bank, son<strong>der</strong>n ist<br />

auf übergeordneter (politischer) Ebene zu suchen. So erscheinen vor allem Reformmaßnahmen<br />

im Hinblick auf die (formale o<strong>der</strong> materielle) Privatisierung des <strong>Sparkasse</strong>nsektors und<br />

an<strong>der</strong>er öffentlicher Banken sowie <strong>der</strong> Abbau von (an<strong>der</strong>en) Konsolidierungshemmnissen<br />

sinnvoll, da diese nicht nur die Performance <strong>der</strong> Banken aus Eigentümersicht verbessern,<br />

son<strong>der</strong>n zugleich das Urteil aus den an<strong>der</strong>en Perspektiven positiv beeinflussen. Allerdings<br />

ist auch jedes einzelne Institut gefragt, seine Möglichkeiten zur Performance-Steigerung in<br />

Abhängigkeit von den bestehenden Rahmenbedingungen bestmöglich auszuloten, da ein<br />

begünstigendes exogenes Umfeld nicht automatisch ein gutes Abschneiden <strong>der</strong> Banken<br />

garantiert.<br />

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