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Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

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2. Drei Prognosen: <strong>Die</strong> demografische Entwicklung <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />

Gute Prognosen benötigen e<strong>in</strong>e solide Datenbasis. <strong>Die</strong> notwendigen Annahmen über die zukünftigen Entwicklungen müssen<br />

transparent gemacht werden. Im Folgenden werden drei Prognosen für die bestehenden Haupt- bzw. Mittelschulen vorgestellt:<br />

• <strong>Die</strong> kurzfristige Prognose beruht auf den E<strong>in</strong>schulungen 2009. Große Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> vier Jahre bis zum Übergang<br />

<strong>in</strong> die weiterführenden <strong>Schule</strong>n müssen dabei nicht angenommen werden.<br />

• <strong>Die</strong> mittelfristige Prognose beruht auf den Geburten 2008. <strong>Die</strong>se Schüler wechseln zehn Jahre später <strong>in</strong> die weiterführenden<br />

<strong>Schule</strong>n. Durch Zu- und Abwan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Kreisen und Städten können sich diese Zahlen <strong>in</strong> beschränktem Umfang verän<strong>der</strong>n.<br />

• <strong>Die</strong> langfristige Prognose beruht auf <strong>der</strong> regionalisierten Bevölkerungsprognose des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung.<br />

Sie schreibt bisherige Wan<strong>der</strong>ungseffekte <strong>in</strong> den Kreisen und Städten fort und nimmt e<strong>in</strong>e konstante Geburtenrate an.<br />

<strong>Die</strong>se 20-Jahres-Prognose birgt die größte Unsicherheit, kann aber doch e<strong>in</strong>e Orientierung für zukünftige Entwicklungen geben.<br />

Weitere E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> bestehenden <strong>wohnortnahen</strong> Haupt-/Mittelschulen, wie die Verän<strong>der</strong>ung des Über-<br />

trittsverhaltens o<strong>der</strong> denkbare Verän<strong>der</strong>ungen im Schulsystem, werden <strong>in</strong> Kapitel 3 behandelt.<br />

<strong>Die</strong> folgenden Analysen und Prognosen <strong>der</strong> Schülerzahlen an den Haupt- und Mittelschulen stützen sich nicht ausschließlich<br />

auf die Übertrittsquoten nach <strong>der</strong> Grundschule, son<strong>der</strong>n auf die Anteile <strong>der</strong> Haupt- bzw. Mittelschüler zwei Jahre später <strong>in</strong> Jahrgangsstufe<br />

7. In Jahrgangsstufe 5 wechseln nochmals Schüler <strong>in</strong> die Realschulen und Gymnasien und nach Jahrgangsstufe<br />

6 <strong>in</strong> Wirtschaftsschulen. <strong>Die</strong> Jahrgangsstufen 7 und 8 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Hauptschulen beim Durchgang e<strong>in</strong>er Schülerkohorte am<br />

schwächsten besetzt7 (ausführlich dazu Anlage 1). <strong>Die</strong> Bestandsquote <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 7 hat deshalb unter dem Gesichtspunkt<br />

des Erhalts <strong>der</strong> <strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Relevanz. Wird an e<strong>in</strong>er <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 7 nicht mehr die Schülerm<strong>in</strong>destzahl<br />

für e<strong>in</strong>e Klassenbildung erreicht, ist dies <strong>in</strong> aller Regel auch <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 8 <strong>der</strong> Fall und die <strong>Schule</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

muss als <strong>in</strong> ihrem Bestand gefährdet e<strong>in</strong>geschätzt werden.<br />

<strong>Die</strong> folgenden Analysen haben deshalb immer zwei Messzeitpunkte: den Zeitpunkt <strong>der</strong> Verteilung des Jahrgangs nach <strong>der</strong><br />

Grundschule und zwei Jahre später, wenn diese Schüler die Jahrgangsstufe 7 erreicht haben. Grundlage und Bezugspunkt <strong>der</strong><br />

Prognosen bilden die Grundschüler, die 2007 auf die weiterführenden Schularten verteilt wurden und <strong>der</strong> Anteil, <strong>der</strong> 2009 die<br />

Jahrgangsstufe 7 <strong>der</strong> Hauptschule besuchte (Bestandsquote).<br />

<strong>Die</strong> regionalisierten Daten des Statistischen Landesamtes zu den E<strong>in</strong>schulungen 2009, den Geburten 2008 sowie die Bevölkerungsprognose<br />

bis 2028 erlauben ziemlich genaue Prognosen die nächsten fünf, zehn und zwanzig Jahre.<br />

2.1 Schülerprognose 2013 / 2015<br />

Der kurzfristigen Prognose liegen die E<strong>in</strong>schulungszahlen im Schuljahr 2009/10 <strong>in</strong> den Grundschulen zugrunde. Abgesehen von<br />

m<strong>in</strong>imalen Zu- und Abgängen durch Klassenwie<strong>der</strong>holungen, Zu- o<strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung treten diese Schüler am Ende des Schuljahres<br />

2012/13 auf die weiterführenden Schularten über und erreichen im Schuljahr 2015/16 die Jahrgangsstufe 7. Der Tabelle 2<br />

kann für alle sieben Regierungsbezirke die Zahl <strong>der</strong> Schüler entnommen werden, die 2013 nach <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 4 die <strong>Schule</strong><br />

wechseln. Als Bezugsgröße s<strong>in</strong>d die Übertrittszahlen aus dem Jahr 2007 angeführt.<br />

In <strong>Bayern</strong> besuchten im Jahr 2007 <strong>in</strong>sgesamt 129.699 Schüler die 4. Jahrgangsstufe. Im Jahr 2013 werden es noch 108.848<br />

Schüler se<strong>in</strong>, d. h. 16,1 % weniger. Im Bezirk Oberbayern ist die Verän<strong>der</strong>ung mit e<strong>in</strong>em Rückgang von 10,5 % am niedrigsten,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Oberpfalz mit 21,5 % und <strong>in</strong> Unterfranken mit 21,2 % am höchsten.<br />

Es gibt <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nur drei Städte, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Schülerzahl 2013 im Vergleich zu 2007 zu erwarten ist: Stadt<br />

Erlangen (plus 1,5 %), Landshauptstadt München (plus 5,3 %) und Stadt Rosenheim (plus 6,0 %). Mehr als 30 % Schülerrückgang<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> drei Kreisen zu erwarten: Stadt Schwabach (m<strong>in</strong>us 30,8 %), Landkreis Coburg (m<strong>in</strong>us 32,9 %) und Landkreis Tirschenreuth<br />

(m<strong>in</strong>us 34,1 %). In drei weiteren kreisfreien Städten und <strong>in</strong> 30 Landkreisen liegt <strong>der</strong> demografische Schülerrückgang<br />

zwischen 20 % und 30 %.<br />

7 KM (Hrsg.): Schüler- und Absolventenprognose, München 2010, S. 23 ff. 17

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