Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

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44 Grafi k 6: Schulschließungen und Schulgrößen bei gemeinsam besuchten Schulen Szenario 3: Gemeinsame Schule: Alle bay. Schüler besuchen gemeinsam diese 1. 075 Schulen 865 157 38 15 758 251 43 23 2009 2015 2020 2030 = zu wenig Schüler für eine Klasse = einzügig = zweizügig = mehrzügig 715 281 55 24 749 257 45 24
4.3 Szenario 3: gemeinsame Schule Wären 2007 die Schüler nicht auf drei Schularten verteilt worden, sondern hätten sie alle gemeinsam die bestehenden 1.075 Schulen am Wohnort bzw. in dessen Nähe besucht, hätte vermutlich keine der Schulen geschlossen werden müssen. Rechnerisch sind es 15 auslaufende Hauptschulen, die 2009 nur noch eine oder zwei Klassen hatten. Diese Schulen hatten alle weniger als 27 Schüler. 38 Schulen, die 2009 faktisch nicht mehr alle Jahrgangsstufen führten, hätten mindestens einzügig weitergeführt werden können (s. Grafik 6). Im Jahr 2015 wirkt sich im Vergleich von 2009 ausschließlich der Rückgang der zu verteilenden Schüler um 16,1 % im bayerischen Durchschnitt aus, der allerdings in den Kreisen unterschiedlich ausgeprägt ist. Die Zunahme des Schülerpotentials für die 1.075 Schulen ist in diesem Szenario enorm. 2015 könnten im bayerischen Durchschnitt an diesen Schulen 154 % mehr Schüler unterrichtet werden als 2009. Zur Folge hätte dies, dass im Jahr 2015 nur 23 Schulen (2,1 %) die erforderliche Schülerzahl für eine Klassenbildung nicht mehr erreichen und nur 43 Schulen (4,0 %) einzügig zu führen sind. Bis zum Jahr 2020 geht die Schülerzahl im Jahrgang der 12-Jährigen im Vergleich zu 2015 nur noch mäßig um 5,3 % auf 21,4 % zurück. Es ergeben sich deshalb keine dramatischen Auswirkungen auf die Schulgrößen: Die Zahl der einzügigen Schulen nimmt um 12 von 43 auf 55 Schulen zu, die Zahl der zweizügigen Schulen um 30 von 251 auf 281 Schulen. Diese eher geringfügigen Veränderungen dürften sich überbrücken lassen, da nach 2020 gemäß der Prognose des Statistischen Landesamts wieder mit einer leicht steigenden Schülerzahl zu rechnen ist. Im Jahr 2030 stellen sich im Großen und Ganzen wieder die Verhältnisse von 2015 ein. Aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen der Geburtenzahlen und von unterschiedlichen Schulgrößen in einzelnen Kreisen sind auch bei der Einführung einer gemeinsamen Schule einige Kreise vom demografischen Schülerrückgang stärker betroffen als andere. Im Landkreis Traunstein bleiben zu allen drei Prognosezeitpunkten zwei Schulen unter der Mindestgrenze, drei Schulen von 21 Schulen im Jahr 2009 im Landkreis würden einzügig. Im Landkreis Cham gibt es in diesem Szenario eine Schule unter der Mindestgrenze und zwei einzügige Schulen von 16 Schulen, im Landkreis Amberg-Sulzbach bleiben drei von 14 Schulen einzügig. Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind die Verhältnisse insofern gravierender, da bei einer Schule unter der Mindestgrenze und zwei einzügigen Schulen von insgesamt nur neun Schulen im Landkreis ein Drittel der Schulen betroffen ist. Resümee: Zur Sicherung einer wohnortnahen Beschulung und zur Verhinderung von Schulschließungen ist die gemeinsame Schule, die alle Schüler einer Gemeinde bzw. eines Sprengels besuchen, das Szenario, mit dem ein wohnortnahes Schulangebot am Besten gewährleistet werden kann. 45
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