Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

Schüler der wohnortnahen Schulen in einem zweigliedrigen Schulsystem 2020
Die Prognose für die wohnortnahe Schule 2020 hat als Basis die Zahl der Geburten im Jahr 2008 und geht von einem weiteren
Anwachsen der Übertritte in das Gymnasium um durchschnittlich 5 % im Vergleich zu 2009 aus.
In Bayern sind im Jahr 2018 noch 101.910 Schüler zu verteilen. Bei einer um 5 % reduzierten Übertrittsquote von 57,9 % in die
wohnortnahen Schulen besuchen 59.048 Schüler diese Schulen. Dies sind in Bayern immer noch 38,0 % mehr als 2009 die
Hauptschulen besuchten (s. Tab. 11).
Im Zusammenspiel von unterschiedlichen demografischen Entwicklungen in den einzelnen Kreisen und Bezirken und den unter-
schiedlichen Übertrittsquoten in Gymnasien, Real- und Wirtschaftsschulen ergeben sich für die wohnortnahen Schulen im Jahr
2020 sehr unterschiedliche Ergebnisse. Ein Drittel mehr Schüler führt z. B. in der Stadt München trotz hoher Übertrittsquote in
die Gymnasien dazu, dass 124,2 % mehr eine der Schulen besuchen würden, die 2009 als Hauptschulen bestanden. Für den
Landkreis München ergibt sich eine Zunahme von 96,9 %. Beide Werte tragen maßgeblich dazu bei, dass in Oberbayern der
Zugewinn an Schülern für die wohnortnahe Schule bei über 60 % liegt.
In zwölf weiteren bayerischen Kreisen errechnet sich eine Zunahme von mehr als 50 %, wobei kein Schwerpunkt auf Städte
oder Landkreise festzustellen ist. In elf Kreisen liegt der Zugewinn an Schülern in der wohnortnahen Schule unter 10 %. Leichte
Schülerverluste haben 2020 trotz Zusammenführung von Haupt- und Realschulen zwei Kreise zu verzeichnen, und zwar der
Landkreis Kronach (minus 1 %) und die Stadt Hof (minus 6,3 %). Die wohnortnahen Schulen in der Stadt Straubing könnten
nach dem Rückgang 2015 aufgrund steigender Geburten 2020 im Vergleich zu 2009 sogar wieder einen kleinen Zugewinn verbuchen
(plus 3,9 %).
Schüler der wohnortnahen Schulen in einem zweigliedrigen Schulsystem 2030
Bei der Prognose der Schülerzahlen für eine wohnortnahe Schule im Rahmen eines zweigliedrigen Schulsystems wird für das
Jahr 2030 eine Erhöhung der Übertrittsquoten in Gymnasien von 7,5 % und für die wohnortnahe Schule entsprechend ein Minus
von 7,5 % im Vergleich zu den Quoten 2009 angenommen.
Die vom Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung veröffentlichte Bevölkerungsprognose weist 103.654 zehnjährige Schü-
ler aus, die im Jahr 2028 nach der Grundschule zu verteilen sind. Der angenommene Rückgang der Quote für die wohnortnahe
Schule auf 55,4 % für ganz Bayern im Jahr 2030 führt zu einer leichten Abnahme der Zahl der Schüler in den wohnortnahen
Schulen. Sie sind dabei allerdings immer noch ein gutes Drittel mehr (34,4 %) als die Hauptschüler im Jahr 2009 (s. Tab.12).
Allerdings konzentriert sich zu diesem Prognosezeitpunkt das Bevölkerungswachstum auf Oberbayern sowie auf einige ausge-
wählte Städte mit wirtschaftlicher Prosperität und ihre umliegenden Landkreise. 14 Kreise können danach noch mit mehr als 50 %
Schüler für ihre wohnortnahen Schulen rechnen, zehn davon liegen in Oberbayern (plus 56,2 %). Der Landkreis München wird
sogar mehr als die doppelte Schülerzahl in den wohnortnahen Schulen haben als 2009 in den Hauptschulen (plus 103,5 %).
In 13 Kreisen wird die Zunahme der Zahl der Schüler in den wohnortnahen Schulen unter 10 % liegen. In sieben Kreisen wird sie
trotz der Zusammenlegung von Haupt-, Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen im Vergleich zu den Hauptschülern 2009 einstellig
abnehmen, in zwei weiteren kreisfreien Städten zweistellig: Schweinfurt (minus 11,0 %) und Hof (minus 19,5 %). Städte wie
Landkreise sind unter den Kreisen mit Schülerverlusten gleichermaßen vertreten.
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