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Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

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2.2 Schülerprognose 2018 / 2020<br />

<strong>Die</strong> mittelfristige Zehnjahresprognose basiert auf den Geburtenzahlen 2008. 8 <strong>Die</strong>se K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden 2014/15 e<strong>in</strong>geschult und am<br />

Ende des Schuljahres 2017/18 nach <strong>der</strong> Grundschule auf die weiterführenden Schularten verteilt.<br />

2018 werden <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> aus den Grundschulen nur mehr 101.910 Schüler <strong>in</strong> die weiterführenden <strong>Schule</strong>n zu verteilen se<strong>in</strong> (m<strong>in</strong>us<br />

21,4 %)(s. Tab. 3). Der Bezirk Oberbayern hat auch bis 2018 den ger<strong>in</strong>gsten Schülerrückgang (m<strong>in</strong>us 10,3 %), die Operpfalz,<br />

Ober- und Unterfranken den stärksten (29,5 % bzw. 29,6 %).<br />

Auf Kreisniveau f<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong> stärkste Schülerrückgang wie<strong>der</strong>um im Landkreis Tirschenreuth (m<strong>in</strong>us 42,7 %). 42 <strong>der</strong> 71 bay-<br />

erischen Landkreise müssen bis 2018 mit e<strong>in</strong>em Rückgang von mehr als 30 % <strong>der</strong> Schüler rechnen, darunter alle Landkreise<br />

Unterfrankens mit Ausnahme des Landkreises Würzburg (m<strong>in</strong>us 26 %). Ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> kreisfreien Städte bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> dieser Kategorie,<br />

auch nicht jene <strong>in</strong> östlicher o<strong>der</strong> nördlicher Randlage wie Amberg (m<strong>in</strong>us 20,9 %), Weiden (m<strong>in</strong>us 27,4 %) o<strong>der</strong> Hof (m<strong>in</strong>us<br />

28,6 %). In drei Städten nimmt die Zahl <strong>der</strong> zu verteilenden Schüler 2018 zu: Nürnberg (plus 1,6 %), Rosenheim (plus 5,4 %) und<br />

München. <strong>Die</strong> Landeshauptstadt erlebte <strong>in</strong> den vergangenen Jahren e<strong>in</strong>en Babyboom: 2007 verließen 9.437 die Grundschule,<br />

2018 werden es voraussichtlich 12.564 se<strong>in</strong> (plus 33,1 %).<br />

<strong>Die</strong>se Zahlen dokumentieren den absehbaren Bevölkerungsverlust <strong>in</strong> den ländlichen Regionen zugunsten <strong>der</strong> urbanen Zentren.<br />

E<strong>in</strong>halt ist dem nur durch e<strong>in</strong>en Landesentwicklungsplan zu gebieten, <strong>der</strong> die notwendigen Ressourcen für den Ausbau <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen und schulischen Infrastruktur <strong>in</strong> den ländlichen Regionen bereitstellt. Für die schulische Entwicklung muss festgehalten<br />

werden, dass dieser deutliche Schülerrückgang <strong>in</strong> den nächsten sieben Jahren nicht nur die Haupt- und Mittelschulen<br />

trifft, son<strong>der</strong>n ebenso die Realschulen tangieren wird. Das Gymnasium wird aller Voraussicht nach aufgrund <strong>der</strong> gestiegenen<br />

Bildungsaspirationen <strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong> Liberalisierung des Übertritts die Zahlen halten können.<br />

2.3 Schülerprognose 2028 / 2030<br />

Das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung legt jährlich e<strong>in</strong>e regionalisierte Bevölkerungsprognose vor, die 20 Jahre <strong>in</strong><br />

die <strong>Zukunft</strong> reicht. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Bevölkerungsdaten von 2008 wurde <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> den bayerischen Kreisen<br />

im Jahr 2028 errechnet. In e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>auswertung stellte das Landesamt e<strong>in</strong>e nach Altersgruppen differenzierte Prognose zur<br />

Verfügung, <strong>der</strong> sich die Zahl <strong>der</strong> Zehnjährigen <strong>in</strong> den Städten und Landkreisen 2028 entnehmen lässt. 9<br />

Nach dieser Prognose stabilisiert sich die Schülerzahl nach 2018. In <strong>Bayern</strong> s<strong>in</strong>d im Jahr 2028 103.654 Schüler nach <strong>der</strong><br />

Grundschule zu verteilen, 26.045 weniger als 2007 (m<strong>in</strong>us 20,1 %), aber 1.744 Schüler mehr als 2018 (s. Tab. 4). Nach den vorliegenden<br />

Daten profitieren bis 2028 die drei kreisfreien Städte München, Ingolstadt, Rosenheim und <strong>der</strong> Landkreis München. In<br />

sechs bayerischen Bezirken nehmen die Schülerzahlen zwischen 2018 und 2028 wie<strong>der</strong> leicht zu, <strong>in</strong> Schwaben sogar um 3,6 %,<br />

nur <strong>in</strong> Oberfranken gehen sie um weitere 2,5 % zurück.<br />

Mit Schülerrückgängen von über 40 %, im Vergleich zu 2007, müssen die Landkreise Tirschenreuth (m<strong>in</strong>us 43,5 %), Wunsiedel<br />

(m<strong>in</strong>us 42,0 %) und Hof (m<strong>in</strong>us 41,6 %) rechnen. In 26 Kreisen liegen die Rückgänge bei über 30 %, darunter auch zwei kreisfreie<br />

Städte: Passau (m<strong>in</strong>us 30,0 %) und Hof (m<strong>in</strong>us 34,8 %). In Oberbayern ist Garmisch-Partenkirchen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Landkreis mit<br />

e<strong>in</strong>em Rückgang über 30 %, während <strong>in</strong> Schwaben ke<strong>in</strong> Kreis <strong>in</strong> diese Kategorie fällt.<br />

8 Um jahrgangsbed<strong>in</strong>gte Schwankungen <strong>in</strong> den Städten und Landkreisen auszugleichen, wurde nicht die Zahl <strong>der</strong> Geburten 2008, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Neugeborenen<br />

bis Zweijährigen zum Stichtag 31.12. 2008 zugrunde gelegt. <strong>Die</strong>se Zahl wurde um 5 % reduziert, für jene Schüler, die nicht e<strong>in</strong>e Grundschule, son<strong>der</strong>n<br />

För<strong>der</strong>-, Waldorfschulen o<strong>der</strong> Gesamtschulen besuchen und später nicht auf die weiterführenden <strong>Schule</strong>n verteilt werden.<br />

9 LfStaD: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für <strong>Bayern</strong> bis 2028, München 2009. Son<strong>der</strong>auswertung nach Altersgruppen. <strong>Die</strong> Prognose nimmt e<strong>in</strong>e<br />

konstant bleibende Geburtenrate an und berücksichtigt sowohl die B<strong>in</strong>nenwan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>nerhalb <strong>Bayern</strong>s als auch die Außenwan<strong>der</strong>ung zu und von an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> Staaten. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Zehnjährigen 2028 wurden wie bei <strong>der</strong> Prognose 2018 um die För<strong>der</strong>-, Waldorf- o<strong>der</strong> Gesamtschüler, also um 5 %, reduziert.<br />

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