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Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

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Schüler e<strong>in</strong>er <strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweigliedrigen Schulsystem 2009<br />

Von den 2007 verteilten 129.699 Schülern wären, abzüglich <strong>der</strong> 37,1 %, die das Gymnasium besuchten, 81.634 Schüler (62,9 %)<br />

für e<strong>in</strong>e wohnortnahe <strong>Schule</strong> zur Verfügung gestanden, würde <strong>Bayern</strong> über e<strong>in</strong> zweigliedriges Schulsystem verfügen. In <strong>Bayern</strong><br />

hätten 90,8 % mehr Schüler e<strong>in</strong>e wohnortnahe <strong>Schule</strong> besuchen können, als die 42.774 Schüler, die tatsächlich die Hauptschulen<br />

besuchten. <strong>Die</strong> zahlreichen Schulschließungen <strong>der</strong> letzten Jahre hätten damit vermieden werden können (s. Tab. 9).<br />

<strong>Die</strong> Quote für e<strong>in</strong>e wohnortnahe <strong>Schule</strong> schwankt gegenläufig zur Gymnasialquote <strong>in</strong> den Kreisen und Bezirken. Höhere Gymnasialquoten<br />

bedeuten e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Quote für die wohnortnahe <strong>Schule</strong>. Im Landkreis München und den Städten Bayreuth und<br />

Erlangen wäre sie 2009 unter 50 % gelegen – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt München bei 50,6 %. In 13 Landkreisen hätte sie über 70 % erreicht,<br />

mit e<strong>in</strong>em Spitzenwert im Landkreis Freyung-Grafenau von 74,3 %.<br />

2009 besuchten <strong>in</strong> 34 <strong>der</strong> 71 Landkreise mehr Schüler Real- und Wirtschaftschulen als Hauptschulen. Das Potential für die<br />

<strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong>n wäre um mehr als 100 % größer gewesen als <strong>der</strong> tatsächliche Besuch. In allen kreisfreien Städten lag<br />

<strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> Hauptschule 2009 über jenem <strong>der</strong> Real- und Wirtschaftsschulen, d. h. die Steigerung hätte weniger als 100 %<br />

betragen. In sieben Städten wäre die Schülerzahl für die <strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong>n sogar um weniger als 50 % gestiegen, am ger<strong>in</strong>gsten<br />

<strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g mit nur 19,7 %. <strong>Die</strong>ser Unterschied von städtischen und ländlichen Regionen spiegelt das unterschiedliche<br />

Übertrittsverhalten wie<strong>der</strong>: Schüler, die Angebotsschulen besuchen, frequentieren <strong>in</strong> Städten eher Gymnasien, <strong>in</strong> Landkreisen<br />

werden häufig noch Realschulen gewählt. Damit ist auch das Potential <strong>der</strong> <strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong>n <strong>in</strong> ländlichen Regionen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel deutlich höher als <strong>in</strong> Städten.<br />

Schüler <strong>der</strong> <strong>wohnortnahen</strong> <strong>Schule</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweigliedrigen Schulsystem 2015<br />

<strong>Die</strong> Prognose für das Jahr 2015 für die wohnortnahe <strong>Schule</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es zweigliedrigen Schulsystems basiert wie bei <strong>der</strong><br />

Fortschreibung des dreigliedrigen Schulsystems auf den E<strong>in</strong>schulungen 2009 <strong>in</strong> den Kreisen. <strong>Die</strong> wohnortnahe <strong>Schule</strong> stabilisiert<br />

nicht notwendig die Übertritte <strong>in</strong> das Gymnasium, allerd<strong>in</strong>gs zeigen die Erfahrungen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>, dass sich<br />

die Steigerung <strong>der</strong> Übertrittsquote an das Gymnasium bei e<strong>in</strong>er attraktiven <strong>wohnortnahen</strong> Alternative verlangsamt. Deshalb wird<br />

<strong>in</strong> diesen Prognosen für jeden Zeitraum e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>der</strong> Übertritte von jeweils 2,5 % angenommen. <strong>Die</strong> Quoten für die wohnortnahe<br />

<strong>Schule</strong> werden entsprechend <strong>in</strong> den Bezirken und Kreisen jeweils um 2,5 % reduziert.<br />

Gemäß den E<strong>in</strong>schulungen im Jahr 2009 wären im Jahr 2013 <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> 108.848 Schüler zu verteilen. Besuchen 60,4 % <strong>der</strong><br />

bayerischen Schüler, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gymnasium wechseln, e<strong>in</strong>e wohnortnahe <strong>Schule</strong>, so ist dies mit 65.789 Schülern um gut<br />

die Hälfte mehr als 2009 die Hauptschulen besuchten (plus 53,8 %). In 17 Kreisen würde die Zunahme über 70 % im Vergleich<br />

zur Schülerzahl <strong>in</strong> den Hauptschulen im Jahr 2009 liegen. Nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Straub<strong>in</strong>g setzt auch <strong>in</strong> diesem Szenario 2015 bereits<br />

e<strong>in</strong> Schülerrückgang im Vergleich zur Zahl <strong>der</strong> Hauptschüler 2009 e<strong>in</strong> (m<strong>in</strong>us 9,7 %). E<strong>in</strong> deutlicher demografischer Rückgang<br />

<strong>der</strong> Schülerzahlen überwiegt <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g die potentiellen Zugew<strong>in</strong>ne durch die Schüler, die bisher nur zu ger<strong>in</strong>gen Anteilen<br />

Real- und Wirtschaftschulen besuchten (s. Tab.10).<br />

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