Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

Wohnortnahe Schulen sind ein wichtiger wirtschaftlicher und kultureller Standortfaktor jeder Gemeinde. Schulen am Ort si-
chern das Gemeindeleben, in den örtlichen Vereinen, in den Kirchen und den mittleren Unternehmen. Schulschließungen sind
oft ein wichtiger Grund dafür, dass junge Familien aus ihrem Heimatort weg- und keine mehr zuziehen. Diese Entwicklung ist
jedoch kein Naturgesetz. Es gibt Alternativen, die in anderen Bundesländern bereits zum erfolgreichen Schulmodell geworden
sind. Trotz der dramatischen Zahl von Schulschließungen in den vergangenen Jahren ist das Netz der Haupt- bzw. Mittelschu-
len heute noch das engmaschigste in Bayern. Mit einer nachhaltigen Schulpolitik könnten die wohnortnahen Schulstandorte
erhalten und so Gemeinden im ländlichen Raum gestärkt werden.
Vorliegende Untersuchung zeigt für die sieben bayerischen Regierungsbezirke, dass viele Haupt- und Mittelschulen durch den
Rückgang der Schülerzahlen pro Jahrgang und steigende Übertrittsquoten in Realschulen und Gymnasien akut von Schließung
bedroht sind. Für die 71 Landkreise und 25 kreisfreien Städte in Bayern wurden für die Jahre 2015, 2020 und 2030 Prognosen
erstellt. Damit können die spezifi schen Gefährdungspotentiale in den einzelnen Regionen dargestellt werden.
Es werden aber auch Alternativen aufgezeigt. In drei Szenarien wird dargestellt und mit Zahlen belegt, dass ein wohnortnahes
Schulstandortnetz erhalten werden kann, wenn pragmatische und zukunftsorientierte Schulentwicklungen zugelassen werden,
die über das jetzige dreigliedrige Schulsystem hinaus gehen.