Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

50
ANLAGEN
Anlage 1:
Grundlagen der Schülerprognosen
Häufi g beschränken sich Aussagen zu den Übertritten auf die Verteilungsquoten nach der Grundschule. Diese Darstellung
berücksichtigt nicht die Übertritte, die noch aus der Jahrgangsstufe 5 der Hauptschule vor allem in Realschulen und teils
auch noch in Gymnasien erfolgen. Knapp ein Fünftel der in der Jahrgangsstufe 5 der Realschulen eingeschulten Kinder
kommen aus der Jahrgangsstufe 5 der Hauptschule. Aus Jahrgangsstufe 6 treten in Bayern nochmals Schüler aus der
Hauptschule in die 4-jährige Wirtschaftsschule über (s. Tabelle A 1.1).
Tabelle A 1.1: Schülerkohorte Grundschule Jahrgangsstufe 4 2006/07
Schuljahr 2006/07
Grundschule Jgst. 4
129.699 Schüler
Bestand 2007/08
Jahrgangsstufe 5
Bestand 2008/09
Jahrgangsstufe 6
Bestand 2009/10
Jahrgangsstufe 7
HS
51586
43973
42774
% von
GS 4
39,8 %
33,9 %
33,0 %
GY
49945
50033
47282
% von
GS 4
38,5 %
38,6 %
36,5 %
In den vorgelegten Prognosen bildet die Zahl der Schüler in Jahrgangsstufe 4 der Grundschule den Ausgangswert, die
am Ende des Schuljahres 2006/07 auf die Schularten verteilt wurden. Tabelle A 1.1 zeigt einen deutlichen Rückgang der
Hauptschüler der gleichen Kohorte von Jahrgangsstufe 5 mit 51.586 Schülern (39,8 %) bis Jahrgangsstufe 7 mit nur noch
42.774 Schülern (33,0 %). Insbesondere von Jahrgangsstufe 5 zu Jahrgangsstufe 6 verlor die Hauptschule mit 7.613 Schülern
einen beträchtlichen Teil. Diese Schüler wechselten vor allem in die Realschule. In den Zahlen der Angebotsschulen
sind diese Schüler nicht erfasst, da sie im Schuljahr 2008/09 nochmals die Jahrgangsstufe 5 besuchten. Der durch die
Wiederholungen aus dem vorherigen Jahrgang bedingte „Schülerstau“ in Jahrgangsstufe 5 schlägt sich in der Zunahme der
absoluten Zahl der Schüler über alle drei Schularten nieder (plus 6,6 %). Ab Jahrgangsstufe 6 überwiegen in den Gymnasien
bereits die Abgänger (minus 2,1 %). In Jahrgangsstufe 7 beginnt in Bayern die vierjährige Wirtschaftsschule, die von
2,6 % der Schüler besucht wurde. Sie kommen überwiegend aus der Hauptschule, teilweise aber auch aus Realschulen
und Gymnasien.
Aus der Perspektive des Erhalts eines wohnortnahen Schulangebots ist es sinnvoll vom Schülerbestand der Schulart auszugehen,
die noch am häufi gsten in den Gemeinden vertreten ist, der Hauptschule. Dabei soll den Berechnungen die Jahrgangsstufe
zugrunde gelegt werden, die mit Blick auf die Schülerzahlen mit am Schwächsten besetzt ist. Die Aufstellung der
gesamten Durchgänge für verschiedene Jahrgänge16 zeigt, dass die Hauptschulen bayernweit in Jahrgangsstufe 8 von den
wenigsten Schülern besucht werden. Die Jahrgangsstufe 8 wird nochmals von rd. 1 % weniger Schüler besucht als Jahrgangsstufe
7. Wird in einer Schule nicht mehr in Jahrgangsstufe 7 die erforderliche Schülerzahl für eine Jahrgangsklasse
erreicht, so wird dies auch in Jahrgangsstufe 8 nicht der Fall sein. Die Schule kann als in ihrem Bestand gefährdet eingestuft
werden, auch wenn mit der Einführung der Mittelschule von der bisher gehandhabten Untergrenze von 15 Schülern für eine
Klassenbildung formal abgerückt wurde. Die dafür mehr erforderlichen Lehrerstunden wurden nicht zur Verfügung gestellt.
16 KM (Hrsg.): Schüler- und Absolventenprognose 2010, S. 23
RS
36765
37928
40964
% von
GS 4
28,3 %
29,2 %
31,6 %
WS
3309
% von
GS 4
2,6 %
alle
138296
131934
134329
% von
GS 4
106,6 %
101,7 %
103,6 %
KM (Hrsg.): Schüler- und Absolventenprognose, München 2010, S. 23 ff; eigene Berechnungen