Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

Anlage 2:
Detailanalyse, dargestellt am Beispiel Landkreis Landshut
Diese Übersichten wurden vom BLLV für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern erstellt und können den Gemeinden in
den Landkreisen zur Verfügung gestellt werden.
In Tabelle A 2.1 wird die Berechnung der drei Szenarien für 2009, 2015, 2020 und 2030 am Beispiel des Landkreises Landshut
vorgestellt. Die beiden Zeilen nach den Kopfzeilen geben die Daten für Bayern zusammengefasst wieder.
Im Landkreis Landshut gab es 2009 18 Hauptschulen mit insgesamt 149 Klassen und 2.930 Schülern (s. Tabelle A 2.1, Spalte 1).
In den Zeilen darunter sind die 18 Schulen aufgelistet und aufsteigend sortiert nach Schülerzahl (s. Laufnummer, Klassenzahl,
Schülerzahl). 546 Hauptschüler des Landkreises besuchen die 7. Jahrgangsstufe. Ihr Anteil an allen Hauptschülern beträgt im
Landkreis Landshut 18,6 % (s. Spalte 2). Mit diesem Prozentsatz werden die Gesamtschülerzahlen der 18 Hauptschulen multipliziert,
um rechnerisch die Zahl der Schüler in der Jahrgangsstufe 7 an den einzelnen Schulen zu bestimmen.
Szenario 1: Fortschreibung der drei Schularten im Landkreis Landshut
2009 hielt die Hauptschule mit Laufnummer 18 mit nur mehr drei Klassen und 65 Schülern rechnerisch für die Jahrgangsstufe 7
nur zwölf Schüler bereit und ist damit, wie auch der Klassenzahl entnommen werden kann, akut von Schließung bedroht (s. Tabelle
A 2.1, Spalte 2). Für weitere neun Schulen errechnen sich Klassengrößen von 17 bis 29 Schülern und damit Einzügigkeit. Auch
wenn sich darunter drei Schulen befi nden, die acht bzw. sogar neun Klassen führen und damit als zweizügig eingestuft werden,
so dürften dies Ausnahmefälle sein, die durch geschickte Klassenkomposition zustande kommen. Für Schule Nr. 11 errechnet
sich bei 148 Schülern in neun Klassen ein Durchschnitt von 16,4 Schülern pro Klasse. Dies liegt weit unter dem bayerischen
Durchschnitt von 20,5 Schülern 2009/10 in den Hauptschulen und gibt kein repräsentatives Bild der Klassenbildung an bayerischen
Hauptschulen wieder. Für sieben Schulen errechnet sich Zweizügigkeit, für eine Schule Dreizügigkeit, was sich in Übereinstimmung
mit den tatsächlichen Klassenzahlen befi ndet.
Lesehilfe für Tabelle A 2.1:
Die Gesamtschülerzahlen im Landkreis für die Prognosen 2015 (375 Schüler), 2020 (267 Schüler) und 2030 (214 Schüler) sind
jeweils aus der mittleren Variante mit 5 %, 10 % und 15 % weniger Übertritten in die Hauptschule errechnet, kombiniert mit der
demografi schen Entwicklung im Landkreis. Die über den Schülerzahlen stehenden Prozentzahlen (68,7 %, 48,9 % und 39,3 %)
geben den Anteil der Schüler wieder, die zu den drei Prognosezeitpunkten im Verhältnis zur Zahl von 2009 (546 Schüler) noch
die Haupt- bzw. Mittelschule besuchen werden. Um den Schülerbestand in Jahrgangsstufe 7 zu den drei Prognosezeitpunkten
zu erhalten, wurden diese Anteile mit dem errechneten Schülerbestand 2009 in der Jahrgangsstufe 7 multipliziert.
2015 werden im Landkreis Landshut nur noch 375 Schüler die Jahrgangsstufe 7 der Haupt- bzw. Mittelschulen besuchen (68,7 %
von 2009). Dies ist einem demografi schen Rückgang der Schülerzahlen im Landkreis von 18 % und einem angenommenen
Rückgang der Quote in Jahrgangsstufe 7 der Hauptschulen um 5 % von 30,7 % auf 25,7 % geschuldet. Proportional zur derzeitigen
Schulgröße auf die 18 Schulen verteilt, werden fünf Schulen mit weniger als 15 Schülern in der Jahrgangsstufe 7 unter
der Klassenbildungsgrenze liegen. Elf der bestehenden Schulen werden nur noch einzügig geführt werden können und nur zwei
werden zweizügig sein.
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