Die Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern.pdf - BLLV

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2020 wird es noch 267 Schüler in der Jahrgangsstufe 7 der Mittelschulen im Landkreis geben (48,9 % von 2009). Der demografi
sche Rückgang beträgt 27,4 %. Weiter wird angenommen, dass sich die Übertrittsquote von 2009 um 10 % auf 20,7 %
reduziert. Sieben Schulen erreichen dann mit nur bis zu 13 Schülern die Klassenuntergrenze nicht mehr. Zehn Schulen werden
einzügig sein, fünf davon sehr knapp mit nur 14 und 15 Schülern in der Jahrgangsstufe 7. Eine Schule überspringt mit 30 Schülern
gerade noch die im Vergleich zu heute möglicherweise gesenkte Teilungsgrenze.
2030 verschärft sich die Situation an den Mittelschulen nochmals, wenn nur 214 Schüler die Jahrgangsstufe 7 besuchen (39,3 %
der Schüler von 2009). Die Zahl der Zwölfjährigen nimmt nach der Prognose des Statistischen Landesamts im Vergleich zu 2020
sogar wieder leicht zu, ein weiterer Rückgang der Übertrittsquote in die Haupt- bzw. Mittelschulen um 5 % auf 15,7 % führt zu
einem Tiefstand der Schülerzahl für die Mittelschule. Von den 18 Schulen liegen dann zwölf unter der Klassenbildungsgrenze
und die verbleibenden sechs Schulen können nur noch einzügig geführt werden.
Diese Ergebnisse geben wieder, welche der 2009 bestehenden Schulen bei unverändertem Zuschnitt der Schulsprengel die
Klassenbildungsgrenze nicht mehr erreichen bzw. wie sich die Zügigkeit der größeren Schulen entwickelt. Sie sind nicht so zu
verstehen, dass alle Schulen, die die Klassenbildungsgrenze nicht mehr erreichen, geschlossen werden. Vielmehr wird eine
Verteilung der Schüler vorwiegend der kleinen Schulen auf Nachbarschulen stattfi nden. Unwahrscheinlich erscheint aber, dass
Schulen, die nicht mehr alle Jahrgangsstufen anbieten können, über längere Zeit gehalten werden. Über Bestand oder Aufl ösung
einer Schule werden neben der Größe auch die geografi sche Lage und die Erreichbarkeit des Schulstandorts aus anderen
Gemeinden entscheiden. Sollten 2020 z. B. nur noch 267 Schüler für die Jahrgangsstufe 7 der Mittelschule zur Verfügung stehen,
so würde ihre Zahl für fünf zweizügige Schulen bzw. drei zweizügige und vier bis fünf einzügige Schulen ausreichen. Dies
bedeutet aber in jedem Fall eine Reduktion der Standorte von heute 18 Gemeinden auf acht oder evtl. nur fünf Standorte. Zehn
bis 13 Gemeinden werden ihre Schule verlieren und bis 2030 werden ein oder zwei weitere Gemeinden zu den Verlierern zu
zählen sein. Diese Entwicklung zeigt, dass ein wohnortnahes Schulangebot unter Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems
im Landkreis Landshut nicht zu gewährleisten sein wird.