2009/10 - Rabanus-Maurus-Schule
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<strong>2009</strong>/<strong>10</strong><br />
Dachboden-Frottagen<br />
A<br />
ls Einstieg in diese Bleistift-Zeichnungen diente<br />
ein fünfminütiger Film über Max Ernst. Man<br />
sieht ihm beim Arbeiten an einer Frottage. Er reibt mit<br />
Kohle auf einem Papier den Abdruck eines Holzstückes<br />
und verschiedener anderer Naturmaterialien ab.<br />
Nun startet die erste Arbeitsphase der Klasse 5, in der<br />
die Schüler das eben Gesehene selbst einmal ausprobieren.<br />
Sie suchen Oberflächen im Klassenraum, welche<br />
sich zum Abreiben eignen, und ein Mosaik verschiedener<br />
Oberflächenstrukturen entsteht.<br />
Durch eigene Fantasie und Erinnerung an etwas Bekanntes<br />
entdecken die Schüler plötzlich beim Betrachten<br />
Dinge in den frottierten Flächen. Ähnlich, als würde<br />
man den Staub von einem Tisch pusten, der auf einem<br />
Dachboden steht und plötzlich erkennen, dass man<br />
vor einem alten Spielzeug, einem Schlüsselbund, einer<br />
Sonnenbrille oder einem Schaukelpferd aus der eigenen<br />
Kindheit steht.<br />
Die Schüler entwickeln dabei auf eine recht spielerische<br />
Art die Fähigkeit, Konturen so zu verstärken, sodass Gegenstände<br />
deutlich werden.<br />
Durch das Festlegen einer Lichtquelle im Dachboden,<br />
machen sie erste tiefgehende Erfahrungen mit dem<br />
Setzen von Schatten, was die Gegenstände deutlicher<br />
aus der Zeichnung hervortreten lässt. Fast automatisch<br />
nimmt man dabei eine bestimmte Perspektive ein, aus<br />
der man in den Raum hineinsieht.<br />
Jetzt liegt es am Betrachter, die verstaubten Dinge wieder<br />
zu entdecken.