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2009/10 - Rabanus-Maurus-Schule

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Gäste aus Walbrzych<br />

D er Schüleraustausch mit dem liceum ogolnoksztalcace aus Walbrzych (sprich Dort war aber jeder sehr schnell sehr wach, denn auf<br />

Waubschik oder so ähnlich) in Westpolen gehört zu den Klassikern im Schüler- den diversen Treppen und Rolltreppen, der Terminalaustauschprogramm<br />

der RMS. Der Austausch wurde 1999 vom ehemaligen Biologie- bahn und im Menschengefühl nicht den Anschluss an<br />

und Erdkundelehrer Christian Schubert an der RMS ins Leben gerufen und erfreut die Gruppe zu verpassen, erforderte ein Höchstmaß an<br />

sich noch immer großer Beliebtheit. Zur Zeit wird er von Frau Große Perdekamp unter sozialem Konzentrationsvermögen. Entspannter ging<br />

ökologischer Unterstützung von Dr. Koch betreut.<br />

es im Flughafenbus zu, der die Gruppe entlang von<br />

Die <strong>10</strong>0000-Einwohner-Stadt Walbrzych (ehemals Waldenburg) in Niederschlesien Rollfeldern, Hangars und Flugzeugen kutschierte. Die<br />

gehört aufgrund ihrer Geschichte als Bergwerkstadt für Steinkohletagebau sicher Dimension des Frankfurter Flughafens beeindruckte<br />

nicht zu den schönsten Städten Polens. Sie bietet aber attraktive Ausflugsziele in der jeden, und als Highlight konnte das Beladen des gi-<br />

unmittelbaren Umgebung und liegt in einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft, die gantischen Airbus A 380 aus nächster Nähe bestaunt<br />

dem Fuldaer Land nicht unähnlich ist.<br />

werden.<br />

Dementsprechend fühlten sich die 15 Schülerinnen und Schüler in Begleitung ihrer Am Samstagmorgen begaben sich die Polen auf die<br />

Deutschlehrerinnen Frau Kmiec und Frau Jurgielewtcz nach ihrer Ankunft in Fulda lange Busreise zurück nach Walbrzych. Ihren zufriede-<br />

bald heimisch, und um dieses Gefühl zu verstärken, wurde ihnen ein abwechslungsnen Gesichtern merkte man an, dass es ihnen sehr gut<br />

reiches und informatives Programm geboten.<br />

in Fulda und „Umgebung“ gefallen hat, und die Deut-<br />

Die Gäste kamen nach einer zehnstündigen Busfahrt schon am Sonntag Abend etwas schen freuten sich sichtlich auf den Gegenbesuch im<br />

müde in Fulda an und wurden sogleich auf ihre Gastfamilien verteilt.<br />

kommenden Jahr.<br />

Nach der Begrüßung in der <strong>Schule</strong> stand am Montag zunächst die legendäre Rhönwanderung<br />

auf dem Programm. Legendär ist diese Wanderung, weil sie als Ziel stets Dr. Klaus-Dieter Koch<br />

die Wasserkuppe hat und dieser höchste Rhönberg seinem Namen meist alle Ehre<br />

macht. So war es auch dieses Mal. Aber alle kämpften sich tapfer durch Nieselregen<br />

und Nebel und vertrauten Dr. Koch, dass man sich noch auf dem richtigen Weg befand.<br />

Zwischendurch hatten die Schüler und ihre Gäste sogar noch die Geduld, um<br />

sich einerseits den Erzählungen von Trollblumen und Rhönhexen und andererseits<br />

Informationen über das Biosphärenreservat zu widmen. Letztlich waren aber alle<br />

froh, als das Restaurant an der Rodelbahn erreicht war und der Wirt eigens für die<br />

unerwarteten Gäste die Fritteuse in Gang setzte. Für den Gegenbesuch in Polen ist<br />

eine Wanderung zur Schneekoppe geplant, und man kann gespannt sein, ob sich der<br />

Gipfelberg des Riesengebirges ähnlich rau darbietet wie der höchste Berg der Rhön.<br />

Um zu beweisen, dass Hessen noch mehr zu bieten hat als neblige Gipfel übernahm<br />

Herr Pumm unsere polnischen Gäste sowie die deutschen Schüler und fuhr mit ihnen<br />

am Dienstag per Bahn in die Bankenmetropole Frankfurt. Römerberg, Rathaus, Paulskirche,<br />

Alte Oper, Hauptwache und Börse wurden zu Fuß erobert, was kaum weniger<br />

anstrengend war als die Mittelgebirgswanderung vom Vortag. Wer konditionell noch<br />

nicht ausgelastet war, der konnte die 317 Stufen zum Turm des Kaiserdoms im Schnellschritt<br />

erklimmen. Die kulturell Ambitionierten hatten anschließend Gelegenheit<br />

dem Goethehaus einen Besuch abzustatten und die eher kommerziell Ausgerichteten<br />

konnten auf der Zeil Frankfurter Kaufhauspreise überprüfen.<br />

Der Mittwoch war außer einer Stadtführung durch Fulda dem Ausruhen und Shoppen<br />

mit den Gastfamilien vorbehalten. Donnerstag und Freitag ging es mit Frau Große Perdekamp<br />

und Dr. Koch erneut nach Süden bis über die Landesgrenze nach Heidelberg.<br />

Die historische Stadt am Neckar ist immer eine Reise wert, denn wer schlendert nicht<br />

gerne durch die romantische Altstadt und wer genießt nicht den Blick vom Schloss<br />

über das weite Neckartal. Bei der Schlossführung kamen im Angesicht des größten<br />

Weinfasses der Welt manche ins Grübeln darüber, wie lange es dauern würde, den<br />

Wein alleine zu trinken. Allerdings war das Fass mit seinen 250000 Litern nur einmal<br />

wirklich voll, und der Wein war ein gruseliges Gemisch verschiedenster Sorten, Jahrgänge<br />

und Qualitäten. So manchem Adeligen soll dieser Trunk gar nicht gut bekommen<br />

sein und einer sei infolge übermäßigen Genusses sogar hieran verschieden.<br />

Bei der Übernachtung in der Jugendherberge in Darmstadt konnten die polnischen<br />

und deutschen Jugendlichen beim Kickern und Kartenspielen die Sprach- und anderen<br />

Barrieren endgültig niederreißen und der schüchternen Cliquenwirtschaft endlich<br />

ein Ende bereiten.<br />

So fuhren am nächsten Morgen Schüler und Lehrer leicht unausgeschlafen zurück<br />

gen Fulda und dämmerten dem geplanten Zwischenstopp am Frankfurter Flughafen<br />

entgegen.<br />

55 Berichte aus dem Schulleben Schüleraustausch<br />

<strong>2009</strong>/<strong>10</strong>

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