News aus Wärmepumpen- Forschung und -Markt - FWS
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<strong>News</strong> <strong>aus</strong> <strong>Wärmepumpen</strong>-<strong>Forschung</strong><br />
<strong>und</strong> -<strong>Markt</strong><br />
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Einleitung<br />
17. Tagung des BFE-<strong>Forschung</strong>sprogramms<br />
«<strong>Wärmepumpen</strong>, Wärme-Kraft-Kopplung,<br />
Kälte» 29. Juni 2011, HTI Burgdorf<br />
Seite 87<br />
In den letzten Jahren werden vermehrt <strong>Wärmepumpen</strong> eingesetzt, um Brauchwarmwasser<br />
(BWW) auch in Mehrfamilienhäusern zu erwärmen. Um die geforderten Ausstosszeiten für<br />
BWW in Küche <strong>und</strong> Bad zu erreichen, werden verschiedene Methoden der Warmhaltung <strong>und</strong><br />
Speicherung eingesetzt. Ziel dieses Projektes ist es nun, diese verschiedenen Arten der<br />
Wärmeerzeugung <strong>und</strong> Verteilung zu vergleichen, <strong>und</strong> Vorlagen für sinnvolle Systeme zu<br />
erstellen. Dabei soll die HLK Branche stark eingeb<strong>und</strong>en werden, um die Akzeptanz im Feld<br />
zu gewährleisten. Der Wirkungsgrad heutiger BWW-Systeme liegt bei 40-80% [1]. Diese<br />
geringe Effizienz wird vor allem im modernen, gut gedämmten Wohnbau spürbar, wo der<br />
Anteil an Energie für die Brauchwarmwassererzeugung schon 50% des gesamten<br />
Wärmebedarfs <strong>aus</strong>macht. Die hohen Energieverluste entstehen sowohl im Wärmeerzeuger<br />
<strong>und</strong> im Wärmespeicher als auch im Verteilsystem. Sie sind sowohl abhängig vom<br />
Systemdesign (Art, Ausdehnung, etc.) <strong>und</strong> der Ausführung (Isolationsstärke, Sauberkeit), als<br />
auch vom Nutzerverhalten.<br />
Im Projekt Grosswärmepumpen [2, 3] wurde festgestellt, dass in der Praxis zum Teil<br />
ungeeignete Trinkwassererwärmungssysteme in Kombination mit <strong>Wärmepumpen</strong> eingesetzt<br />
werden. Durch die grosse Ausdehnung des Verteilsystems <strong>und</strong> die Steuerung der Anlage kann<br />
es vorkommen, dass die BWW-Erzeugung eine konstant hohe Vorlauftemperatur der<br />
Wärmepumpe bedingt, die sich negativ auf die Jahresarbeitszahl (JAZ) <strong>aus</strong>wirkt. Auch<br />
grosse Volumen des Verteilsystems wurden beobachtet, die energetisch nicht sinnvoll sind.<br />
Schlussendlich gibt es auch Systeme, die die geforderten Mindesttemperaturen mittels<br />
Wärmepumpe gar nicht erreichen können.<br />
Die neue SIA-Norm 385/1 "Warmwasserversorgung für Trinkwasser in Gebäuden –<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anforderungen" [4], die seit 2011 in Kraft ist, schreibt vor, dass Trinkwasser<br />
nicht länger als 24 h bei Temperaturen zwischen 25 <strong>und</strong> 50°C stagnieren darf. Falls dies der<br />
Fall ist, muss eine thermische Desinfektion bei 60°C während einer St<strong>und</strong>e durchgeführt<br />
werden. Auch müssen im Speicher Temperaturen grösser 60°C <strong>und</strong> in Verteilleitungen<br />
minimal 55°C erreicht werden. Nur an der Entnahmestelle liegt die zu erzielende<br />
Minimaltemperatur mit 50°C etwas tiefer. Diese Anforderungen gelten nicht für<br />
Durchflusswassererwärmer, solange das Warmwasser nicht länger als 24 h in einem<br />
Zirkulationssystem bei 25°C bis 50°C verbleibt, was wiederum den Einsatz von sogenannten<br />
Frischwasserstationen erlaubt. Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der verschiedenen Normen<br />
<strong>und</strong> Merkblätter zum Thema BWW-Bereitung. Legionellen sind Bakterien, die die<br />
Legionärskrankheit <strong>aus</strong>lösen [5]. Sie sind in einer kleinen, unbedenklichen Anzahl in<br />
Kaltwasser vorhanden <strong>und</strong> vermehren sich gerne im Biofilm von Warmwasserleitungen bei<br />
Temperaturen zwischen 25 <strong>und</strong> 45°C. Die Ansteckung mit Legionellose erfolgt durch die<br />
Einatmung der Bakterien als Ärosol, also vor allem beim Duschen. Im Verdauungstrakt sind<br />
sie hingegen harmlos. Vor allem bei einem geschwächten Immunsystem kann die Krankheit<br />
schwerer verlaufen. Neben der üblichen thermischen Desinfektion von Brauchwarmwasser<br />
mit Temperaturen grösser 60°C können auch andere Verfahren wie UV-Bestrahlung, <strong>und</strong><br />
Chlorierung eingesetzt werden. Im Sanitärbereich wird beinahe <strong>aus</strong>schliesslich die thermische<br />
Desinfektion mit Temperaturen über 60°C wie oben beschrieben eingesetzt.