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Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

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Human Resources<br />

Demographische Entwicklung Schulabsolventen<br />

Quantität <strong>und</strong> Struktur<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2007<br />

40% einesJahrgangs<br />

35%<br />

25%<br />

SekI qualifiziert<br />

(MittlereReife)<br />

+ SekI (Hauptschule)<br />

direktausbildungsreif<br />

Absolventenmit<br />

Hochschulzugangsberechtigung(Abitur,<br />

Fachhochschulreife)<br />

Gelingt dies nicht, werden wir in schwieriges Rekrutierungsfahrwasser<br />

mit hohem Wellenschlag geraten. Überall erschallt<br />

die Klage über die weiter sinkende durchschnittliche<br />

Qualität <strong>der</strong> Bewerber. In Ludwigshafen ist es genau so. Wir<br />

alle müssen uns mit dieser Tatsache auseinan<strong>der</strong>setzen <strong>und</strong><br />

Jammern hilft nicht, denn Abhilfe ist – zumindest mittelfristig<br />

– nicht in Sicht.<br />

Bei elementarer Rechtschreibung scheint die Talsohle erreicht.<br />

Nach wie vor sinken im Durchschnitt die Leistungen<br />

beim elementaren Rechnen. Das Fatale an dieser Situation:<br />

die für das Erreichen des Ausbildungszieles notwendige<br />

Defi zitarbeit wird <strong>der</strong> Wirtschaft – <strong>und</strong> hier ausschließlich<br />

den ausbildenden Betrieben – aufgebürdet <strong>und</strong> alle – außer<br />

den direkt Betroffenen – fi nden das anscheinend normal. Die<br />

BASF nicht! Wir werden nicht müde eine Verbesserung zu for<strong>der</strong>n.<br />

Das Ganze wird auch in den schulischen Warteschleifen<br />

nicht besser – im Gegenteil. Nachbessern ist teuer. Besser<br />

wäre es vor dem allgemeinen Schulabschluss die Qualität zu<br />

steigern. Denn was Hänschen nicht lernt, muss Hans teuer<br />

(nach-)lernen.<br />

Auf <strong>der</strong> einen Seite gilt es, mit <strong>der</strong> andauernden Qualitätsmangelsituation<br />

bei den Schulabsolventen klarzukommen – für die<br />

betroffenen jungen Menschen ist die Situation schon bedrohlich<br />

<strong>und</strong> frustrierend genug – <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite mit<br />

den Strukturverschiebungen hin zu mehr Abiturienten auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Auf diesen Spagat müssen wir uns einstellen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Gesamtsituation heißt das: Wir<br />

müssen Ausbildung neu erfi nden.<br />

Das System <strong>der</strong> dualen Berufsausbildung steht unter erheblichem<br />

<strong>und</strong> weiter steigendem Stress. Die demographische<br />

Entwicklung lässt zwar ein Nachlassen des quantitativen<br />

Nichtausbildungsreife<br />

Schulabsolventen(PISA)<br />

AbnahmeAbsolventen<br />

allgemeinbilden<strong>der</strong><br />

Schulen<br />

60% einesJahrgangs<br />

25%<br />

15%<br />

2020<br />

100%<br />

80%*<br />

Drucks auf das System in ein paar Jahren erwarten. Der<br />

Stress auf <strong>der</strong> qualitativen Seite wird aber noch durch Strukturverän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> Angebotsverschiebungen überproportional<br />

verstärkt. Es wird nicht einfacher, <strong>und</strong> es wird keine<br />

Ruhe geben.<br />

Deshalb heißt Ausbildung neu erfi nden für die BASF:<br />

1. die Defi zitbeladenen mit fairer Verteilung <strong>der</strong> Lasten an<br />

Ausbildung heranführen<br />

2. Hochschulzugangsberechtigten berufl iche Chancen über<br />

die duale Berufsausbildung bieten<br />

3. den Hochschulzugang für berufl ich Qualifi zierte inklusive<br />

<strong>der</strong> Anrechnung von in <strong>der</strong> Ausbildung erworbenen Kompetenzen<br />

zu vereinfachen <strong>und</strong> aufzumachen<br />

4. unser bisheriges Hauptklientel hegen <strong>und</strong> pfl egen, damit es<br />

nicht zu einer bedrohten o<strong>der</strong> gar aussterbenden Art wird<br />

Konkret hat die BASF im Sinne von Ausbildung neu erfi nden<br />

bisher vier Ausbildungskonzepte mit unterschiedlichem<br />

Reifegrad entwickelt <strong>und</strong> diese teilweise bereits in die Praxis<br />

umgesetzt:<br />

Wir suchen seit längerem nach Wegen, noch nicht ausbildungsreifen<br />

Jugendlichen unter Vermeidung von Warteschleifen<br />

direkt Ausbildung anbieten zu können. Konkret ausgedrückt,<br />

die Defi zitarbeit in Ausbildung zu integrieren. Dies geht<br />

aber nur, indem man solchen Jugendlichen mehr Zeit für die<br />

Ausbildung gewährt, denn die Defi zite – ob nun bei den fachlichen<br />

Kompetenzen (z. B. mangelnde Rechenkenntnisse)<br />

o<strong>der</strong> den überfachlichen – lassen einen Ausbildungserfolg in<br />

<strong>der</strong> normalen Ausbildungsdauer nicht erwarten. Lei<strong>der</strong> geht<br />

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