18.02.2013 Aufrufe

Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Demographischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachkräftebedarf</strong><br />

Mit Berufsbildung Zukunft bewegen<br />

Vorwort<br />

Auch angesichts <strong>der</strong> weltweiten Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

bleibt die Weiterentwicklung von Bildung <strong>und</strong> Berufsbildung<br />

im Hinblick auf Strukturwandel <strong>und</strong> demographische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

eine zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung für Gesellschaft <strong>und</strong><br />

Wirtschaft. Gerade in Krisenzeiten, wo vieles in Frage gestellt<br />

wird, steigt das Bewusstsein für die wirklich wertbeständigen<br />

Anlagen. Bildung <strong>und</strong> Berufsbildung sind zukunftssichere Investitionen<br />

– sowohl für den Einzelnen wie für die Unternehmen<br />

<strong>und</strong> für die Gesellschaft insgesamt.<br />

In vielen Län<strong>der</strong>n in Europa <strong>und</strong> weltweit werden zurzeit Reformen<br />

im Bildungs- <strong>und</strong> Berufsbildungssystem angestrebt. Auch<br />

bei uns haben B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong> auf einem Bildungsgipfel die<br />

Weiterentwicklung zur „Bildungsrepublik“ mit nachhaltigen Verbesserungen<br />

vereinbart. Wichtige Maßnahmen, die die berufliche<br />

Bildung <strong>und</strong> ihr Bewerberpotenzial unmittelbar tangieren,<br />

sind die Verbesserung <strong>der</strong> Ausbildungsreife sowie die Erleichterung<br />

<strong>und</strong> Vereinheitlichung des Hochschulzugangs aus <strong>der</strong><br />

berufl ichen Bildung. Beides sind langjährige For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Unternehmen <strong>und</strong> Wirtschaftsorganisationen, bei denen es<br />

bisher noch zu wenig Fortschritte gegeben hat.<br />

Schnelle <strong>und</strong> nachhaltige Erfolge bei <strong>der</strong> Ausbildungsreife sind<br />

im Hinblick auf sinkende Schulabgängerzahlen in den nächsten<br />

Jahren ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor dafür, ob mehr Jugendliche<br />

in Ausbildung <strong>und</strong> Beschäftigung integriert werden können<br />

o<strong>der</strong> ob die wirtschaftliche Entwicklung mittel- <strong>und</strong> längerfristig<br />

durch Fachkräftemangel gehemmt wird. So bleiben trotz insgesamt<br />

hoher Ausbildungsplatznachfrage in vielen Branchen<br />

Lehrstellen unbesetzt, weil geeignete Bewerber fehlten. Bei anhalten<strong>der</strong><br />

Wirtschaftskrise wird es für die Unternehmen noch<br />

schwieriger, Reparaturaufgaben für Defi zite aus den allgemein<br />

bildenden Schulen zu übernehmen. Gleichzeitig kommt es im<br />

Hinblick auf sinkende Bewerberzahlen darauf an, das Nachwuchspotenzial<br />

noch umfassen<strong>der</strong> auszuschöpfen. Bewerbermarketing<br />

<strong>und</strong> Eignungsfeststellung gehören deshalb zu den<br />

bevorzugten Themen <strong>der</strong> Ausbildungsleitertagungen.<br />

Für die Attraktivität <strong>der</strong> dualen Ausbildung für Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Jugendliche wird es immer wichtiger, dass sie Optionen<br />

für weitere Bildungschancen eröffnet. So wurde in den letzten<br />

Jahrzehnten als zweite Ebene des Berufsbildungssystems die<br />

berufl iche Weiterbildung von <strong>der</strong> Wirtschaft in enger Kooperation<br />

mit den Gewerkschaften umfassend ausgebaut. Inzwischen<br />

stehen für alle Ausbildungsberufe auch Fortbildungswege mit<br />

attraktiven Abschlüssen zur Verfügung, die gute Berufs- <strong>und</strong><br />

Arbeitsmarktchancen <strong>und</strong> teilweise auch mit Fach- <strong>und</strong> Hochschulabschlüssen<br />

vergleichbare Perspektiven eröffnen. Dies<br />

gilt insbeson<strong>der</strong>e für die mittelständische Wirtschaft, wo auch<br />

bei Führungskräften in <strong>der</strong> berufl ichen Praxis erworbene Kompetenzen<br />

beson<strong>der</strong>s nachgefragt werden. Allerdings werden<br />

die Perspektiven <strong>der</strong> berufl ichen Fortbildungsabschlüsse in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Bildungsdiskussion – national wie international –<br />

bisher noch zu wenig berücksichtigt, was sich auch in den internationalen<br />

Bildungsstatistiken nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

Parallel ist mehr Durchlässigkeit zwischen Bildungs- <strong>und</strong> Berufsbildungssystem<br />

notwendig, um die Bildungschancen für<br />

den Einzelnen umfassend zu nutzen <strong>und</strong> die Bildungs- <strong>und</strong><br />

Leistungspotenziale auszuschöpfen. Seit langem for<strong>der</strong>n Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsorganisationen eine engere Vernetzung<br />

von Bildungs- <strong>und</strong> Hochschulsystem <strong>und</strong> stärkere<br />

Öffnung für Berufsbildungsabsolventen. Es hat zwar Erleichterungen<br />

beim Hochschulzugang gegeben, dennoch ist die Situation<br />

bisher von Land zu Land <strong>und</strong> teilweise von Hochschule<br />

zu Hochschule unterschiedlich <strong>und</strong> wenig transparent.<br />

Seit dem Bildungsgipfel ist auf Län<strong>der</strong>ebene einiges in Bewegung<br />

gekommen. So hat die rheinland-pfälzische Kultusministerin<br />

bei <strong>der</strong> Ausbildungsleitertagung in Ludwigshafen angekündigt,<br />

den Zugang zur Hochschule nicht nur über berufl iche<br />

Fortbildungsabschlüsse, son<strong>der</strong>n unter bestimmten Bedingungen<br />

auch über Ausbildungsabschlüsse zu ermöglichen. Inzwischen<br />

gibt es einen entsprechenden Beschluss <strong>der</strong> Kultusminister,<br />

<strong>der</strong> hoffentlich bald in allen Län<strong>der</strong>n umgesetzt wird.<br />

Auch die Vernetzung zwischen Berufsbildung <strong>und</strong> Hochschule<br />

durch duale Studiengänge wird regelmäßig in den Arbeitsgemeinschaften<br />

diskutiert <strong>und</strong> aktuelle Modelle in Kooperation<br />

von Unternehmen <strong>und</strong> Hochschulen vorgestellt.<br />

Die Themen „<strong>Demographischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachkräftebedarf</strong>„<br />

<strong>und</strong> „Mit Berufsbildung Zukunft bewegen“ standen im Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsleitertagungen 2008 in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bahn am 19./20. Juni in Bad Homburg sowie mit<br />

<strong>der</strong> BASF am 27./28. November in Ludwigshafen.<br />

Zum Erfolg <strong>der</strong> Tagungen haben die Referenten, Mo<strong>der</strong>atoren<br />

<strong>und</strong> Arbeitskreisleiter maßgeblich beigetragen, denen wir für ihr<br />

großes persönliches Engagement herzlich Dank sagen.<br />

Unser beson<strong>der</strong>er Dank gilt <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

BASF SE, die für die Veranstaltungen hervorragende Rahmenbedingungen<br />

geboten <strong>und</strong> interessante unternehmensspezifi<br />

sche Akzente gesetzt haben.<br />

Bonn, im März 2009<br />

Helmut Flöttmann<br />

Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> gewerblich-technischen Ausbildungsleiter<br />

Jens Kettler<br />

Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />

Helen Diedrich-Fuhs<br />

Geschäftsführerin<br />

<strong>Kuratorium</strong> <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!