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Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

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Ganzheitliche Lehr- <strong>und</strong> Lernkonzepte in <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

50<br />

● deutsche Sprachlogik<br />

● praktisches Rechnen<br />

● Textverständnis<br />

Durchführung durch Universität Landau<br />

3. Scoringmodell<br />

Auswahl anhand mit Betriebsrat abgestimmten Punktekriterien:<br />

● Testergebnis<br />

● Ausbildungsstatus<br />

● Betriebszugehörigkeit<br />

4. Motivationsgespräch<br />

Gespräche zur Motivation <strong>und</strong> Bereitschaft mit:<br />

● Meister / Vorgesetzter<br />

● Teilnehmer<br />

Das berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm zum allgemein<br />

anerkannten Berufsabschluss Kfz-Servicemechaniker<br />

(IHK) startete am 1. August 2008 mit 52 Teilnehmern<br />

(26 pro Schicht) in Kooperation mit <strong>der</strong> Agentur für Arbeit,<br />

Berufsschullehrern, Universität, IHK. Die Zielgruppe waren<br />

Mitarbeiter ohne bzw. mit fachfrem<strong>der</strong> Berufsausbildung (z.<br />

B. Koch) mit Interesse zur persönlichen Weiterentwicklung<br />

hin zur Automobiltechnologie, mit Bereitschaft zum Lernen,<br />

guten Deutschkenntnissen in Sprache <strong>und</strong> Schrift, durchschnittlichen<br />

Mathematikkenntnissen. Die Inhalte wurden im<br />

berufsbildenden Schulteil, Praxisteil <strong>und</strong> betrieblichen Teil<br />

vermittelt.<br />

Erste Erfahrungen <strong>und</strong> „Lessons Learned“<br />

● Über ¾ <strong>der</strong> an- bzw. ungelernten Bewerberinnen <strong>und</strong> Bewerber<br />

sind „ausbildungsreif“.<br />

● hochmotivierte Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer im Alter<br />

zwischen 21 <strong>und</strong> 50 Jahren mit einem Durchschnittsalter<br />

von 32 Jahren<br />

● transparenter <strong>und</strong> fairer Auswahlprozess entscheidend für<br />

die Akzeptanz beim Betriebsrat<br />

● positive Synergien zwischen Ausbildung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

● fl exibler 2-jähriger Beruf sinnvoll für berufsbegleitendes<br />

Weiterbildungsprogramm<br />

● weitere Verbesserung des Verständnisses bzgl. Weiterbildung<br />

für ältere Arbeitnehmer bei betrieblicher Führungsebene<br />

(„Meister“)<br />

● Ausblick: vertiefte Analyse betrieblicher „Karrierepfade“ im<br />

gewerblich-technischen Bereich<br />

Marion Wadewitz<br />

Betriebliche Erk<strong>und</strong>ungsaufträge als Methode<br />

für nachhaltige Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse<br />

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist ein normatives<br />

Bildungskonzept, das in <strong>der</strong> Agenda 21 <strong>der</strong> UN Entwicklungskonferenz<br />

in Rio 1992 zum ersten Mal mit dem Ziel formuliert<br />

wurde, das Leitbild <strong>der</strong> Nachhaltigen Entwicklung (sustainable<br />

development) zu för<strong>der</strong>n. Neue Konzepte in <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

müssen, diesen Anspruch berücksichtigend, deutlich<br />

über den traditionellen Rahmen berufl icher Umweltbildung hinausgehen.<br />

Erfor<strong>der</strong>lich ist eine Erweiterung des Blickwinkels<br />

bei <strong>der</strong> Gestaltung von Bildungskonzepten unter Berücksichtigung<br />

von ökologischen, ökonomischen, globalen, sozialen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Dimensionen. Es gilt, bisherige Bildungsziele<br />

zu prüfen <strong>und</strong> ggf. um die genannten Dimensionen zu erweitern<br />

sowie Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse didaktisch <strong>und</strong> organisatorisch<br />

betrachtet darauf auszurichten bzw. anzupassen.<br />

Hier setzt <strong>der</strong> BIBB-Wirtschaftsmodellversuch Erhöhung <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit (ErNach) an. Ausgehend von einer kritischen<br />

Refl exion bestehen<strong>der</strong> Curricula in <strong>der</strong> Erstausbildung in<br />

Hinblick auf eine Integration ökologischer, ökonomischer,<br />

globaler, sozialer <strong>und</strong> kultureller Inhalte liegt <strong>der</strong> Fokus auf<br />

einer Erprobung von geeigneten Bildungsdienstleitungen mit<br />

Nachhaltigkeitserk<strong>und</strong>ungen als wesentlichem Gestaltungselement.<br />

Problematik<br />

Einen wichtigen Ausgangspunkt im Modellvorhaben bildete<br />

die Iststandsanalyse. Anliegen dieser war es, den Stand sowie<br />

Potenziale <strong>und</strong> Barrieren einer Verankerung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Dimensionen von Nachhaltigkeit in Prozessen<br />

<strong>der</strong> berufl ichen Bildung zu ermitteln. Neben <strong>der</strong> Sichtung<br />

<strong>und</strong> Bewertung von Ausbildungsordnungen <strong>und</strong> -curricula<br />

bildeten Befragungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Auszubildenden<br />

in den im Modellversuch betrachteten Ausbildungsberufen<br />

Informatikkaufmann/-frau, Systeminformatiker/-in,<br />

Mediengestalter/-in <strong>und</strong> Kfz-Mechatroniker/-in eine wichtige<br />

Basis. Die Sichtung <strong>der</strong> Ausbildungsordnungen machte<br />

deutlich, dass in den formulierten Bildungszielen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

zur methodisch-didaktischen Umsetzung Nachhaltigkeit<br />

mit ihren Betrachtungsdimensionen gr<strong>und</strong>legend<br />

verankert ist. Die beschriebenen Lernfel<strong>der</strong> bieten vielfältige<br />

Ansatzpunkte für die Gestaltung entsprechen<strong>der</strong> Lehr- <strong>und</strong><br />

Lernprozesse.<br />

Bei <strong>der</strong> Befragung wurde deutlich, dass <strong>der</strong> Begriff „Nachhaltigkeit“<br />

<strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Auszubildenden nicht bekannt ist. Aus<br />

den Nennungen zu Fragen des Alltagsverhaltens zeichnete<br />

sich hingegen ab, dass ein Bewusstsein für die Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Wichtigkeit von Aspekten im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung in Ansätzen durchaus vorhanden ist. Deutlich<br />

wurde aber auch, dass eine Befähigung Auszubilden<strong>der</strong> für<br />

ein nachhaltiges Handeln im berufl ichen Alltag auch eine<br />

stärkere Sensibilisierung für Nachhaltigkeit im Alltag bzw. im<br />

persönlichen Umfeld notwendig macht.

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