Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...
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Umgang mit Suchtverhalten bei Auszubildenden<br />
Wie viele junge Menschen sind nach Ihrer Einschätzung in<br />
Ihrem Betrieb vom regelmäßigen Alkoholkonsum betroffen?<br />
Danach schätzt die Mehrzahl <strong>der</strong> Befragten, dass bei mehr<br />
als 10% <strong>der</strong> jungen Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen ein regelmäßiger<br />
Alkoholkonsum vorliegt – wobei die Schätzungen<br />
bis zu 70% gehen. Ähnlich viele Befragte schätzen immerhin<br />
noch bis zu 10% <strong>der</strong> jungen Mitarbeiter als regelmäßige Alkoholkonsumenten<br />
ein; deutlich weniger schätzen bis zu 5%<br />
als solche ein. Nicht wenige Befragte sprechen von ‚Ausnahmen‘.<br />
Wie viele junge Menschen sind nach Ihrer Einschätzung in<br />
Ihrem Betrieb vom regelmäßigen Konsum illegaler Drogen<br />
betroffen?<br />
Vom regelmäßigen Konsum illegaler Drogen sind nach Einschätzung<br />
<strong>der</strong> größten Zahl <strong>der</strong> Experten nur Ausnahmen betroffen.<br />
Nicht ganz so viele Experten sind <strong>der</strong> Ansicht, dass<br />
bis zu 5% <strong>der</strong> jungen Mitarbeiter regelmäßig illegale Drogen<br />
konsumieren. Zehn Experten schätzten den Anteil auf bis zu<br />
10% ein <strong>und</strong> weniger als die Hälfte <strong>der</strong> Experten schätzten ihn<br />
noch höher ein, wobei in Ausnahmefällen Angaben bis zu 50%<br />
gemacht werden. Allerdings ist auch bemerkenswert, dass ein<br />
relativ großer Teil <strong>der</strong> Befragten nicht weiß, ob von den Jugendlichen<br />
regelmäßig illegale Drogen konsumiert werden.<br />
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Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Häufi gkeit <strong>und</strong><br />
Verbreitung des Konsums von illegalen Drogen von den Befragten<br />
aus dem Ausbildungsbereich tendenziell als geringer<br />
eingeschätzt werden als von Befragten, die in <strong>der</strong> Sozial- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsberatung <strong>der</strong> Betriebe tätig sind, obwohl auch<br />
Ausbil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Ausbildungsleiter teilweise ein drastisches Bild<br />
<strong>der</strong> Situation zeichnen.<br />
Stellvertretend dafür steht die Aussage eines Ausbildungsleiters:<br />
„Alkohol- <strong>und</strong> illegaler Drogenkonsum sind auch unter<br />
Auszubildenden ein großes Problem. Wer das abstreitet,<br />
kennt seine Auszubildenden nicht!“. Aber das Problem wird<br />
offensichtlich von denjenigen, <strong>der</strong>en Aufgabe in <strong>der</strong> Sozial-<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberatung die Regelung von Problemfällen<br />
ist, als gravieren<strong>der</strong> eingeschätzt bzw. deutlicher gesehen.<br />
Als Maßnahmen im Umgang mit <strong>der</strong> Problematik wurden sehr<br />
häufi g Aufklärung, Fortbildung, Seminare für Vorgesetzte zum<br />
besseren Umgang mit dem Problem, aber auch ein konsequentes<br />
Verhalten im Umgang mit dem Problem durch Sanktionen,<br />
Verbote, konsequentes Verhalten <strong>der</strong> Vorgesetzten<br />
genannt. Nicht zuletzt denken die Befragten aber auch daran,<br />
dass es wichtig ist, den jungen Menschen einen Lebenssinn<br />
zu geben, ihnen Perspektiven zu eröffnen, sie zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
ihnen Verantwortung zu übertragen.<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Workshops (2005 / 2006)<br />
● Das Thema „Alkohol- <strong>und</strong> Drogenkonsum in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
<strong>und</strong> bei jungen Fachkräften ist ein ernst zu nehmendes<br />
Problem, das den Betrieben „unter den Nägeln<br />
brennt“.<br />
● Es besteht dringen<strong>der</strong> Handlungsbedarf.<br />
● Das BIBB kann hier (sollte) als gemeinsame Adresse für<br />
die berufl iche Bildung als Koordinationsstelle <strong>und</strong> Katalysator<br />
wirken.<br />
● Einbindung des BIBB in eine empirische Großerhebung<br />
(DFG)<br />
Das BIBB sollte das Thema weiter verfolgen <strong>und</strong> ein Forschungsprojekt<br />
zum Thema initiieren – beginnend mit einer<br />
Bestandsaufnahme über Präventionsansätze in Betrieben<br />
<strong>und</strong> dem zentralen Ziel, ein Präventionskonzept gegen Alkohol-<br />
<strong>und</strong> Drogenkonsum in <strong>der</strong> Ausbildung <strong>und</strong> bei jungen<br />
Beschäftigten durch das BIBB (Seminarpaket, Ausbil<strong>der</strong>schulung,<br />
Multiplikatorenschulung) evtl. auch als Beitrag <strong>der</strong><br />
„Ausbil<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung“ im BIBB zu entwickeln. Dabei sollte eine<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung<br />
(BZgA) <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit<br />
(BMG) angestrebt werden. Auf dem Weg dorthin sollte die<br />
multimedial aufbereitete wissenschaftliche Dokumentation<br />
des Expertengesprächs (CD) zur Verbreitung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> Sensibilisierung einer breiteren Öffentlichkeit für das Thema<br />
beitragen.