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Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

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Umgang mit Suchtverhalten bei Auszubildenden<br />

gepackt“ o<strong>der</strong> nur mit Samthandschuhen angefasst werden<br />

sollen. Konstruktive Methoden wie sie z. B. die Motivierende<br />

Gesprächsführung (Motivational Interviewing nach Miller <strong>und</strong><br />

Rollnick) bietet, gepaart mit konsequentem Umsetzen von<br />

angekündigten Maßnahmen, sind zeitgemäßer.<br />

Suchtprävention bei BASF – Das Tutorensystem<br />

60<br />

Auszubildende werden geschult, an<strong>der</strong>e Auszubildende<br />

anzusprechen <strong>und</strong> zu informieren.<br />

Das Tutorensystem, als ein Peer Group orientiertes Suchtpräventionsmodell<br />

in <strong>der</strong> betrieblichen Ausbildung, stellt eine<br />

neue <strong>und</strong> innovative Form <strong>der</strong> Suchtprävention in <strong>der</strong> BASF<br />

dar. Es basiert auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>annahme, dass Auszubildende<br />

eher bereit sind, Anregungen, Ideen <strong>und</strong> Unterstützung zu<br />

akzeptieren, wenn diese von Gleichaltrigen stammen. Auszubildende<br />

wissen am besten, was Auszubildende interessiert.<br />

Sie können das Verhalten von Gleichaltrigen besser erkennen<br />

<strong>und</strong> einordnen. Sie haben eine beson<strong>der</strong>e Sensibilität<br />

für die Lebenswelt <strong>der</strong> Auszubildenden. Sie akzeptieren sie<br />

schneller <strong>und</strong> vertrauen ihnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden<br />

Auszubildende als Tutoren eingesetzt. Präventionsarbeit in<br />

den Ausbildungsjahrgängen erfolgt dadurch nicht nur punktuell<br />

son<strong>der</strong>n fl ächendeckend.<br />

Die Tutoren werden im Hinblick auf die Thematik Sucht <strong>und</strong><br />

Suchtprävention in einem zweitägigen Workshop durch die<br />

Sozialberatung soweit informiert <strong>und</strong> geschult, dass sie in <strong>der</strong><br />

Lage sind, mit ihrer entwickelten Haltung, ihrer Persönlichkeit<br />

<strong>und</strong> mit ihrem Wissensstand, im Ausbildungsalltag Suchtprobleme<br />

zu erkennen, diese anzusprechen, dabei aufzuklären<br />

<strong>und</strong> somit schneeballsystemgleich Aha-Effekte zu erzeugen.<br />

Sie sollen im Anschluss an ihre 2-tägige Ausbildung zum Tutor<br />

im Rahmen eines eigenen Workshops Informationen <strong>und</strong><br />

Denkanstöße zur Suchtprävention an die Gesamtgruppe weitergeben<br />

<strong>und</strong> während des gesamten Ausbildungszeitraums<br />

für ihre Kollegen <strong>und</strong> die Ausbil<strong>der</strong> Ansprechpartner zur Thematik<br />

Suchtmittel, insbeson<strong>der</strong>e Alkohol <strong>und</strong> Drogen sein.<br />

Erfahrungen mit dem Konzept<br />

Mittlerweile sind über 100 Tutoren ausgebildet worden. Flächendeckend<br />

kommt durch den Workshop <strong>der</strong> Tutoren in <strong>der</strong><br />

eigenen Ausbildungsgruppe nahezu je<strong>der</strong> Auszubildende<br />

eines Ausbildungsjahrgangs mit dem Thema Suchtmittel in<br />

Berührung. Die Rückmeldungen aus den Workshops an die<br />

Tutoren sind durchweg positiv. Tutoren werden als Ansprechpartner<br />

akzeptiert <strong>und</strong> fungieren zusätzlich als „Türöffner“ für<br />

Auszubildende, die den Weg zur betrieblichen Sozialberatung<br />

<strong>der</strong> BASF scheuen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass<br />

nicht nur Auszubildende mit Suchtproblemen den Weg zur<br />

Beratung fi nden, son<strong>der</strong>n dass auch Themen wie Probleme<br />

mit Eltern, Essstörungen, Selbstverletzendes Verhalten etc.<br />

angesprochen werden, weil die Tutoren sensibilisiert sind.<br />

Ist die Ausbildung beendet <strong>und</strong> wird <strong>der</strong> Auszubildende in ein<br />

festes Arbeitsverhältnis übernommen, endet seine Funktion<br />

als Tutor. Unabhängig davon hat er immer noch sein Wissen,<br />

seine Erfahrungen, die er als Kollege o<strong>der</strong> auch als Vorgesetzter<br />

einsetzen kann.<br />

Christian Gravert<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Droge Alkohol für die Deutsche<br />

Bahn AG<br />

Crash: was ist hier schief gelaufen?<br />

(BZAL-Film zur Sichtprävention für Jugendliche)<br />

● negatives Vorleben<br />

● Missachtung von Auffälligkeiten<br />

● keine Zeit zum Gespräch<br />

● Probleme nicht ernst genommen<br />

● keine Grenzen gesetzt<br />

● keine Vereinbarungen<br />

Suchtverhalten zeigt sich in unterschiedlichen Auffälligkeiten:<br />

Arbeitsleben<br />

● Fehltage, Kurzerkrankungen, Pausen überziehen<br />

● Fehler, Arbeitsrückstände, Unzuverlässigkeit<br />

● aktive Phasen / deutlicher Leistungsabfall<br />

● Desinteresse / Überreaktion<br />

● irgendwie unterwegs, überangepasst<br />

Sozialverhalten<br />

● aggressive Reaktionen<br />

● unverständliche Kritik, Schuldsuche bei an<strong>der</strong>en<br />

● Kontakte / Blickkontakt meiden o<strong>der</strong> das Gegenteil<br />

● Trost / Mitleid suchen, Geldleihe bei Kollegen<br />

● Wesensverän<strong>der</strong>ung, negatives Denken<br />

Äußeres Erscheinungsbild<br />

● mangelnde Körperpfl ege, nachlässig gekleidet<br />

● übermäßig geschminkt <strong>und</strong> körperbetont<br />

● aufgedunsenes, gerötetes Gesicht, glasige Augen<br />

● frühe Müdigkeit / langsame, verwässerte Sprache<br />

● Schweißausbrüche, Hände zittern<br />

● Alkoholfahne, Duftmittel, M<strong>und</strong>spray / Kaugummi<br />

Suchtprävention bei <strong>der</strong> Bahn<br />

Umsetzung durch Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

Konzernbetriebsvereinbarung Sucht / Vereinbarung zum Umgang<br />

mit Suchtmittelmissbrauch<br />

● 0,0 Promille Alkohol konzernweit<br />

● Verkaufs- <strong>und</strong> Ausschankverbot für alkoholische Getränke<br />

in den Mitarbeiterrestaurants des Konzerns<br />

● Vier-Stufen-Plan bei Suchtmittelmissbrauch<br />

● Hilfsangebote für betroffene Mitarbeiter

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