Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...
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Konzept zur Sensibilisierung <strong>und</strong> Befähigung von Auszubildenden<br />
I. Lehrmodul „Sensibilisierung von Azubis zum Thema nachhaltige Entwicklung“<br />
* praktischer Einstieg: Erstellung des „ökologischen Fußabdrucks“ mit<br />
anschließen<strong>der</strong> Reflexion über die einzelnen Ergebnisse;<br />
* theoretische Verortung <strong>und</strong> Vermittlung des Nachhaltigkeitsbegriffs<br />
II. Lernmodul „Thema Nachhaltigkeit mit Bezug zum Beruf“<br />
* Typische Aufgabenstellung in <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit unter den Dimensionen <strong>der</strong><br />
Nachhaltigkeit betrachten; ggf. Erk<strong>und</strong>ung in Bildungseinrichtung<br />
* Erstellung von Ergebnispräsentationen sowie Vorstellung dieser <strong>und</strong><br />
Diskussion im Klassenverband<br />
III. Vertiefungsmodul/e (mit zeitlichem Abstand)<br />
Besprechung <strong>der</strong> Präsentationen im Gespräch von Ausbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Auszubildenden, Prüfen auf<br />
„inhaltliche Richtigkeit“ <strong>und</strong> damit vertiefende Diskussion wesentlicher Aspekte zur Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> in Folge Kurzlerneinheiten zu weiteren Themen im Kontext von Nachhaltigkeit<br />
IV. Erk<strong>und</strong>ung in Unternehmen durchführen (in betriebsprakt. Ausbildung bzw. Praktika)<br />
Rahmen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen für Erk<strong>und</strong>ungen vorbesprechen, Hilfsmittel erstellen/be-<br />
Sprechen, Erk<strong>und</strong>ung durchführen, Ergebnisse von Erk<strong>und</strong>ungen präsentieren <strong>und</strong> auswerten<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung haben deutlich gemacht, dass<br />
bei den Auszubildenden ein Bedarf hinsichtlich einer gr<strong>und</strong>legenden<br />
Sensibilisierung für Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
besteht. Dieser Erkenntnis wurde bei <strong>der</strong> konzeptionellen<br />
Entwicklung im Modellversuch Rechnung getragen. Gr<strong>und</strong>legende<br />
Überlegungen führten zu einer Konzipierung von Curricula,<br />
welche eine allgemeine Sensibilisierung mit berufsbildtypischen<br />
Aufgabenstellungen verbindet.<br />
Betriebliche Erk<strong>und</strong>ungsaufträge bilden dabei ein wichtiges<br />
Element. Obwohl sich Ansätze zur Verankerung dieser Lehr-<br />
<strong>und</strong> Lernmethode in <strong>der</strong> Ausbildung in unterschiedlicher qualitativer<br />
Ausprägung häufi g fi nden lassen, gestaltete sich die<br />
gezielte Umsetzung zugeschnitten auf Themen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
als nicht so einfach.<br />
Lösungsansatz<br />
Im Modellversuch entwickelt <strong>und</strong> erprobt wurde ein Workshopkonzept<br />
zur Sensibilisierung <strong>und</strong> Befähigung von Ausbil<strong>der</strong>n/Lehrkräften<br />
für die Integration <strong>der</strong> Lehr-/ Lernmethode<br />
„Betrieblicher Erk<strong>und</strong>ungsauftrag“ in Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung als ein relevanter Ansatz für die<br />
Gestaltung nachhaltiger Bildungsprozesse.<br />
Die nachhaltige Gestaltung von Bildungsprozessen kann<br />
durch den Einsatz spezifi scher Methoden <strong>und</strong> Instrumente<br />
verbessert werden. Dazu zählt insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> betriebliche<br />
Erk<strong>und</strong>ungsauftrag. Er bietet die Möglichkeit, durch Berücksichtigung<br />
<strong>und</strong> Einbeziehung <strong>der</strong> realen Arbeitswelt die Aus-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung zu optimieren.<br />
Positive Lerneffekte sind dabei sowohl auf Seiten <strong>der</strong> Lehrenden<br />
als auch auf Seiten <strong>der</strong> Lernenden erreichbar. Neben<br />
dem Erwerb von Wissen in Abgleich mit <strong>der</strong> Betriebswirklichkeit<br />
durch den Lernenden besteht das Lernpotenzial für<br />
das Bildungspersonal insbeson<strong>der</strong>e darin, sich mit Hilfe <strong>der</strong><br />
ermittelten Informationen aus den Erk<strong>und</strong>ungsaufträgen den<br />
aktuellen Stand <strong>der</strong> Berufs- <strong>und</strong> Betriebswirklichkeit in Bezug<br />
auf die unterrichteten Berufsfel<strong>der</strong> zu erschließen. Das wie<strong>der</strong>um<br />
ermöglicht, den Lehr-/Lernstoff mit aktuellen Inhalten<br />
<strong>der</strong> Berufspraxis <strong>und</strong> -realität abzugleichen bzw. um diese zu<br />
ergänzen. Ein weiterer Effekt besteht in <strong>der</strong> Intensivierung<br />
des Wissenstransfers zwischen Wirtschaftsunternehmen <strong>und</strong><br />
Bildungseinrichtung.<br />
Da <strong>der</strong> betriebliche Erk<strong>und</strong>ungsauftrag eine konzeptionell anspruchsvolle<br />
Methode darstellt, ist es notwendig, Ausbil<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> Lehrkräfte mit dem Instrument vertraut zu machen <strong>und</strong> für<br />
den Einsatz zu schulen, um die beabsichtigten Wirkungen erzielen<br />
zu können. Den Ausbil<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Lehrkräften ist dabei zu<br />
vermitteln, auf welche Art <strong>und</strong> Weise <strong>der</strong> betriebliche Erk<strong>und</strong>ungsauftrag<br />
in Bildungsprozessen eingesetzt werden kann.<br />
Dabei gilt es unterschiedlichste Aspekte, von <strong>der</strong> Konzeption<br />
über die Durchführung bis zum Umgang mit den Ergebnissen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nutzeffekten auch im Sinne eines nachhaltigen<br />
Agierens als Bildungseinrichtung, anzusprechen.<br />
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