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Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf - Kuratorium der ...

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Michaela Feuerstein, Europäisches Zentrum für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsbildung ▪ Griechenland<br />

Gilbert Michard, Inspecteur de I´Éducation Nationale ▪ Académie de Dijon ▪ Frankreich<br />

Bernd Weisschuh, Daimler AG<br />

Europa in <strong>der</strong> berufl ichen Bildung<br />

Ausbilden im Ausland – Aufwand <strong>und</strong> Nutzen<br />

Michaela Feuerstein<br />

EU-Programme für Bildungs- <strong>und</strong><br />

Berufsbildungsexperten – ein Angebot des<br />

CEDEFOP<br />

Studienbesuche bieten Bildungs- <strong>und</strong> Berufsbildungsexperten<br />

aus ganz Europa Gelegenheit, sich über ihre Mitwirkung<br />

an <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Bildungs- <strong>und</strong> Berufsbildungssysteme,<br />

inhalte <strong>und</strong> politiken auszutauschen.<br />

2007 gehörten 20% <strong>der</strong> Teilnehmer Gewerkschaften, Arbeitgeberorganisationen,<br />

Industrie-, Handels- o<strong>der</strong> Handwerkskammern<br />

sowie von den Sozialpartnern geführten technischen<br />

o<strong>der</strong> berufsbildenden Einrichtungen an. Das Interesse verschiedener<br />

Zielgruppen galt dabei vor allem Studienbesuchen,<br />

die sich mit <strong>der</strong> Ausbildung von Erwachsenen <strong>und</strong> älteren<br />

Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt, <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

in bestimmten Wirtschaftssektoren, <strong>der</strong> Entwicklung unternehmerischer<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> <strong>der</strong> attraktiveren Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Berufsbildung befassten.<br />

Verteilung <strong>der</strong> Teilnehmer nach Beschäftigung, 2007<br />

Studienbesuche dauern drei bis fünf Tage <strong>und</strong> bringen 10 bis<br />

15 Fachleute <strong>und</strong> politische Entscheidungsträger aus mehreren<br />

europäischen Län<strong>der</strong>n zusammen, die gemeinsam ein<br />

bestimmtes Thema mit Bezug zur Bildung/Berufsbildung untersuchen,<br />

das für alle von Interesse ist. Ein Studienbesuch<br />

umfasst in <strong>der</strong> Regel Präsentationen <strong>und</strong> Besuche vor Ort in<br />

allgemein- <strong>und</strong> berufsbildenden Einrichtungen, Ministerien,<br />

unternehmenseigenen Ausbildungszentren, Berufsberatungszentren<br />

<strong>und</strong> Universitäten. Dabei erfahren die Teilnehmer<br />

nicht nur, wie das Gastgeberland mit dem Thema umgeht,<br />

son<strong>der</strong>n haben auch Gelegenheit, die im eigenen Land verfolgten<br />

Ansätze vorzustellen. Die Analyse <strong>und</strong> Zusammenfassung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Ansichten <strong>der</strong> Teilnehmer bei <strong>der</strong><br />

Ausarbeitung <strong>der</strong> Gruppenberichte vermitteln interessante<br />

Einblicke in die Thematik des Studienbesuchs <strong>und</strong> zeigen<br />

Beispiele für bewährte Verfahrensweisen auf.<br />

Der Ideen- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern<br />

<strong>und</strong> den gastgebenden Einrichtungen während <strong>der</strong> Besuche<br />

för<strong>der</strong>t das Verständnis an<strong>der</strong>er Systeme <strong>der</strong> allgemeinen<br />

<strong>und</strong> berufl ichen Bildung <strong>und</strong> kann Ideen wachsen lassen,<br />

die u. U. später im eigenen Land von Nutzen sind. Darüber<br />

hinaus knüpfen die Teilnehmer neue Kontakte, die bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung neuer Projekte o<strong>der</strong> beim Aufbau von Netzwerken<br />

genutzt werden können. Die Unterstützung <strong>der</strong> Besucher<br />

seitens <strong>der</strong> Organisatoren <strong>und</strong> Gastgeber ist vorbildlich <strong>und</strong><br />

die Atmosphäre, die diese in den Gruppen schaffen, fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> kooperativ.<br />

Nachfolgend einige Beobachtungen zu bestimmten Themen,<br />

die den Gruppenberichten <strong>der</strong> Teilnehmer entnommen wurden.<br />

Die Teilnehmer des Studienbesuchs in Island (Active cooperation<br />

between education and industry / Aktive Zusammenarbeit<br />

von Bildung <strong>und</strong> Industrie, Reykjavik, 10. bis 12. Oktober<br />

2007) sprachen Island „aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Gewerkschaften<br />

an <strong>der</strong> Bildung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verwendung von Abgaben<br />

für einen Ausbildungsfonds eine wegweisende Rolle“ zu. Sie<br />

hoben hervor, dass „lebenslanges Lernen in Island ein integraler<br />

Bestandteil des Privat- <strong>und</strong> Berufslebens ist <strong>und</strong> das<br />

Prinzip des ‚Blended Learning’ einschließlich E-Learning <strong>und</strong><br />

Fernlernen optimal umgesetzt wird. Island verfolgt einen kreativen<br />

Ansatz im Hinblick auf die Finanzierung des lebenslangen<br />

Lernens.“<br />

Die Gruppe in Dänemark (Situated learning for strengthening<br />

competences and employability / Situiertes Lernen zur<br />

Stärkung von Kompetenzen <strong>und</strong> Beschäftigungsfähigkeit,<br />

Aalborg, 24. bis 28. September 2007) war beeindruckt vom<br />

Engagement <strong>der</strong> Sozialpartner <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit von<br />

Schulen, Arbeitgebern <strong>und</strong> Regierung. Insbeson<strong>der</strong>e wurden<br />

die freiwilligen örtlichen Bildungsausschüsse gewürdigt, in<br />

denen Gewerkschafts- <strong>und</strong> Arbeitgebervertreter einen Beitrag<br />

zur Bewertung neuer Unternehmen leisten, die Praktika<br />

anbieten wollen.<br />

Die Analysen <strong>der</strong> letzten Jahre belegen einen hohen Grad<br />

an Zufriedenheit mit dem Programm. Die Studienbesuche<br />

ermöglichten den Teilnehmern vor allem, sich neue Kenntnisse<br />

über das jeweilige Besuchsthema <strong>und</strong> über die Berufsbildungssysteme<br />

<strong>der</strong> Gastgeberlän<strong>der</strong> anzueignen (2005,<br />

2006 <strong>und</strong> 2007 äußerten sich circa 96% positiv). Mehr als<br />

90% <strong>der</strong> Teilnehmer wurden während <strong>der</strong> Besuche auf neue<br />

Themen aufmerksam.<br />

Das Studienbesuchsprogramm gehört zum Europäischen<br />

Programm für Lebenslanges Lernen 2007-2013 (PLL) <strong>und</strong><br />

för<strong>der</strong>t die europäische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.<br />

Seit 2008 hat sich das Programm verän<strong>der</strong>t. Es ist jetzt ein<br />

„integriertes“ Programm im Sinn des lebenslangen Lernens:<br />

„Studienbesuche für Bildungs- <strong>und</strong> Berufsbildungsfachleute“,<br />

welches Themen <strong>der</strong> Allgemeinbildung <strong>und</strong> Themen <strong>der</strong><br />

Berufsbildung behandelt.<br />

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