TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Literaturübersicht<br />
besitzen Patienten mit Grad 5 keinen Tiefenschmerz mehr (SHARP u. WHEELER<br />
2005).<br />
Klinische Symptome variieren nach der neuroanatomischen Lokalisation und dem<br />
Schweregrad des Bandscheibenvorfalls. Der Grad der neurologischen Dysfunktion<br />
beeinflusst die Prognose (PLATT u. OLBY 2004; LORENZ et al. 2011).<br />
Die Verdachtsdiagnose wird anhand des Signalements, der Vorgeschichte, der<br />
neurologischen Untersuchung gestellt und durch Übersichtsröntgenbilder und<br />
Myelographie unterstützt. Erweiterte Bildgebung, wie MRT oder CT, sind besser<br />
geeignet, um die Lage und das Ausmaß der Läsion zu identifizieren (COATES 2004).<br />
2.3.2. Pathogenese<br />
Ein Bandscheibenvorfall „Hansen-Typ 1“ ist eine chondroide Bandscheibendegeneration<br />
mit Herniation des Nucleus pulposus durch den Anulus fibrosus und<br />
Extrusion von Kernmaterial in den Wirbelkanal, welches zu einer<br />
Kompression des Rückenmarks führt (COATES 2004). Diese Form betrifft vor allem<br />
junge chondrodystrophe Hunde im thorakolumbalen Übergang (T12 - L2), wobei<br />
Dackel die größte Inzidenz haben (COATES 2004). Pudel, Beagle oder<br />
Cockerspaniel sind andere chrondrodystrophe Rassen, bei denen Hansen Typ 1<br />
Vorfälle gehäuft auftreten, allerdings kann diese Form auch in einigen großen<br />
Hunderassen wie Deutscher Schäferhund, Dobermann oder Labrador Retriever<br />
vorkommen (LORENZ et al. 2011).<br />
Hansen Typ 2-Vorfälle sind mit einer Protrusion des Anulus fibrosus verbunden.<br />
Dieser Typ ist häufiger bei älteren nicht chondrodystrophen Rassen wie Deutscher<br />
Schäferhund oder Labrador Retriever vorzufinden (LORENZ et al. 2011).<br />
Zusätzlich kann eine dritte Art von traumatischen Bandscheibenextrusionen ohne<br />
vorherige degenerative Veränderungen auftreten und zu Verletzungen des<br />
Rückenmarks ohne Kompression führen (DE LAHUNTA u. GLASS 2009, S. 258-<br />
259).<br />
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