TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Übergreifende Diskussion<br />
In Fällen, in denen keine kulturelle Untersuchung durchgeführt werden kann oder die<br />
Kultur negativ verbleibt, obwohl ein starker Verdacht auf eine bakterielle Beteiligung<br />
besteht, sollten Breitspektrum-Antibiotika verabreicht werden (VITE 2005).<br />
Frühere Berichte empfehlen intravenöse (IV) Breitspektrum-Antibiotika wie Ampicillin<br />
(5 - 22 mg/kg, IV, q 6 hrs) in Kombination mit Chloramphenicol (10 - 15 mg/kg, per os<br />
(PO) q 6 hrs) oder Metronidazol (10 - 15 mg/kg, PO , q 8 hrs) (FENNER 1998; VITE<br />
2005).<br />
Neuere Empfehlungen beinhalten Cephalosporine der dritten Generation für gramnegative<br />
und gram-positive Bakterien, Metronidazol für Anaerobier und Ampicillin als<br />
zusätzliche grampositive Abdeckung (BILDERBACK u. FAISSLER 2009; KENT<br />
2006). Eine Kombination aus Enrofloxacin (10 mg/kg, IV, q 12 hrs), Clindamycin<br />
phosphate (19.5 mg/kg, IV, q 12 hrs) und Cefazolin sodium (21.6 mg / kg, IV, q 8 hrs),<br />
welches anschließend zu Ampicillin sodium/sulbactam sodium (21.6 mg/kg, IV, q 8<br />
hrs) gewechselt wurde, konnte in dieser Studie als erfolgreiche Therapie angewandt<br />
werden. Der Hund wurde zu Hause mit Enrofloxacin (7.8 mg/kg, PO, q 24 hrs) und<br />
Clindamycin (15 mg/kg, PO, q 12 hrs) für vier Monate und Amoxicillin/clavulansäure<br />
(21.5 mg/kg, PO, q 12 hrs) für zwei Wochen weiterbehandelt. Diese medikamentöse<br />
Behandlungsstrategie konnte zu einem erfolgreichen klinischen Verlauf ohne<br />
chirurgische Intervention führen.<br />
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