TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Übergreifende Diskussion<br />
ZNS, möglicherweise auch entzündungshemmende Medikamente für die Therapie<br />
relevant. Der Einsatz von Glukokortikosteroiden bei Hirnabszessen oder infektiösen<br />
Meningitiden wird kontrovers diskutiert (TIPOLD 1997). Jedoch besitzen Glukokortikosteroide<br />
in entzündungshemmender Konzentration auch einen positiven Effekt<br />
auf das ZNS. Durch Glukokortikosteroide werden Hirnödeme und die Ausschüttung<br />
von pro-inflammatorischen bakteriellen Produkten und somit auch die Zytokin- und<br />
Chemokinkonzentration vermindert, die normalerweise durch die Kaskade der<br />
Entzündungsreaktion zu weiteren Schäden im ZNS führen (PARIS et al. 1994;<br />
SELLNER et al. 2010).<br />
In den durchgeführten Untersuchungen konnten, wie bereits für die neuroinflammatorischen<br />
ZNS-Erkrankungen beschrieben, im Liquor cerebrospinalis von<br />
Hunden mit Bandscheibenvorfällen im Vergleich zu der negativen Kontrollgruppe<br />
ebenfalls signifikant erhöhte MIP-3β/CCL19 -Konzentrationen gefunden werden<br />
(p < 0.005).<br />
Diese Erhöhung des Chemokins induziert einen sekundären Entzündungsprozess im<br />
ZNS, welcher eine wichtige Rolle bei der Sekundärschädigung des Rückenmarks<br />
spielt. PINEAU und LACROIX (2007) konnten nach einem initalen Rückenmarkstrauma<br />
eine zeitabhängige Zytokinproduktion feststellen, wobei die Rekrutierung<br />
weiterer Immunzellen für eine Aufrechterhaltung des Entzündungsprozesses<br />
verantwortlich ist (PINEAU u. LACROIX 2007). KWON et al. (2010) stellten fest, dass<br />
bestimmte Zytokine abhängig vom Schweregrad der Rückenmarksschädigung<br />
exprimiert werden und als mögliche prognostische Indikatoren genutzt werden<br />
können.<br />
In Rückenmarksverletzungen ist die Pleozytose im CSF positiv assoziiert mit dem<br />
Schweregrad der Rückenmarksschädigung und der Anteil der Liquormakrophagen<br />
kann als Indikator für die Prognose des klinischen Verlaufes verwendet werden<br />
(SRUGO et al. 2011).<br />
In der vorliegenden Studie konnte nachgewiesen werden, dass Liquorproben mit<br />
erhöhten MIP-3β/CCL19 Konzentrationen im Chemotaxis Assay chemotaktische<br />
Aktivität für mononukleäre Zellen besaßen und daher möglicherweise auch bei<br />
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