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European Journal of Medical Research - Deutsche AIDS ...

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June 27, 2007 EUROPEAN JOURNAL OF MEDICAL RESEARCH<br />

7<br />

erte sich u. a. auf den Umfang präventiven Verhaltens und des<br />

Informationsstands und –verhaltens zu HIV & <strong>AIDS</strong>. Die<br />

Umfrage erbrachte 5.050 auswertbare Fragebögen – darunter<br />

3.773 Männer, die (überwiegend) Sex mit Männern haben<br />

(MSM), 511 heterosexuelle Männer und 93 Frauen.<br />

Ergebnisse: Das Internet dient vielen Kontaktseitennutzern<br />

zur Information über HIV/<strong>AIDS</strong>. 55% aller Befragten informieren<br />

sich gezielt über das Internet. MSM (60%) holen<br />

sich zu einem höheren Anteil gezielt Informationen zu<br />

HIV/<strong>AIDS</strong> aus dem Netz als andere Personengruppen (heterosexuelle<br />

Männer: 32%; Frauen: 33%). Ein theoretisches HIV-<br />

Expositionsrisiko (internetangebahnte sexuelle Kontakte HIVnegativer<br />

Männer und Frauen zu Personen mit unbekanntem<br />

oder diskordantem Serostatus ohne durchgängigen Kondomgebrauch<br />

– unabhängig von der Anzahl solcher Kontakte)<br />

ist bei MSM und heterosexuellen Männern annähernd gleich<br />

(25% vs. 26%). Bei anders angebahnten Sexualkontakten liegt<br />

der Anteil bei MSM unwesentlich höher (26%), bei heterosexuellen<br />

Männern dagegen etwas niedriger (22%). Aufgrund<br />

kleiner Fallzahlen lassen sich für Frauen keine sinnvolle %-<br />

Werte berechnen, die Größenordnung ist jedoch ähnlich. Das<br />

HIV-Transmissionsrisiko (internetangebahnte sexuelle Kontakte<br />

HIV-positiver Männer und Frauen zu Personen mit unbekanntem<br />

oder diskordantem Serostatus ohne durchgängigen<br />

Kondomgebrauch) liegt bei MSM hingegen deutlich höher als<br />

bei heterosexuellen Männern (6% vs. 1% Internet, bzw. 9%<br />

vs. 0% andere).<br />

Diskussion: Unsere Daten liefern Hinweise, die die Rolle des<br />

Internets als wichtiges Medium der Prävention bestätigen.<br />

HIV-Transmissionsrisiken finden sich aufgrund der dort<br />

höheren Prävalenz hauptsächlich bei MSM. Präventives Verhalten<br />

von Männern ist bei Kontakten über das Internet nicht<br />

seltener als bei anders angebahnten Kontakten.<br />

A.ER.19<br />

Superinfektion: Virologische Grundlagen<br />

Gröne M. 1 , Korn K. 1<br />

1 Universitätsklinikum Erlangen, Virologisches Institut,<br />

Erlangen, Germany<br />

Von einer HIV-Superinfektion spricht man, wenn es in einem<br />

zeitlichen Abstand zur Primärinfektion zu einer Infektion mit<br />

einem zweiten HI-Virus kommt. Im Gegensatz dazu ist eine<br />

HIV-Koinfektion die gleichzeitige Infektion mit zwei verschiedenen<br />

HIV-Stämmen. Auf der Ebene der Zelle gibt es<br />

eine ganze Reihe von Mechanismen, mit denen HIV und andere<br />

Retroviren Superinfektionen verhindern können. Auch in<br />

Patienten sind Superinfektionen über lange Zeit nicht<br />

nachgewiesen worden, obwohl die Existenz der zahlreichen<br />

zirkulierenden rekombinanten Formen aus unterschiedlichen<br />

HIV-Subtypen sehr stark für das Auftreten von Superinfektionen<br />

spricht. In der Literatur sind in den letzten Jahren eine<br />

ganze Reihe von Einzelfällen beschrieben worden, so dass<br />

man im Moment von einem seltenen, aber nicht unmöglichen<br />

Ereignis ausgeht. Es wird eine aktuelle Zusammenstellung der<br />

publizierten Fälle und Studien präsentiert werden. Die Häufigkeit,<br />

die möglichen Risik<strong>of</strong>aktoren und die Bedeutung der<br />

Superinfektion für die Krankheitsprogression, die virale<br />

Variabilität und die Übertragung von Resistenzen sollen<br />

diskutiert werden. Besonders retrospektive Studien zeigen die<br />

Möglichkeiten und Grenzen für den Nachweis einer Superinfektion<br />

auf. Die verschiedene Nachweis-Methoden werden<br />

miteinander verglichen.<br />

A.ER.20<br />

Evaluation von Aufklärungsmaßnahmen der<br />

BZgA - am Beispiel des Pretests der<br />

„Gemüsekampagne“<br />

von Rüden U. 1 , Töppich J. 1<br />

1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Forschung<br />

und Qualitätssicherung, Köln, Germany<br />

Die mach’s mit-Kampagne ist heute das sichtbarste und<br />

bekannteste Element der 1987 gestarteten Kampagne „Gib<br />

Aids keine Chance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA). Sie hat wesentlich mit dazu beigetragen,<br />

Kondome in der öffentlichen Wahrnehmung zum alltäglichen<br />

Gegenstand zu machen. Um aufmerksamkeitsstarke Impulse<br />

zu setzen, müssen die Kommunikations- und Aufklärungs-<br />

Strategien der BZgA kontinuierlich um neue Sichtweisen und<br />

Kommunikationsformen ergänzt werden.<br />

13 neue Plakatmotive zur bundesweiten Großplakatierung<br />

wurden einem Pretest unterzogen. Hauptziel war die Prüfung,<br />

ob und wenn ja, welche der entwickelten Plakatentwürfe mit<br />

Obst- und Gemüsemotiven für die Kommunikation der Kampagnenziele<br />

für die Großplakatierung geeignet sind.<br />

Die Pretests der Plakat-Motiventwürfe wurden im<br />

forsa.omninet Verfahren als Online-In Home-Befragungen<br />

per Set-Top-Box am TV-Bildschirm durchgeführt. Basis ist<br />

ein für die deutschsprachige Bevölkerung im Alter zwischen<br />

14 und 69 Jahren repräsentatives Panel von 10.000 Haushalten.<br />

Zur größtmöglichen Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit<br />

bisherigen Motivanalysen steht eine Benchmark-Datenbank<br />

zur Verfügung, in der die Bewertungen aller bereits getesteten<br />

Plakatmotive dokumentiert sind.<br />

1.343 Teilnehmer zwischen 14 und 69 Jahren wurden befragt<br />

(jeweils 50 % Frauen und Männer und jeweils ein Drittel<br />

in den Altersgruppen 14 bis 29 Jahre, 30 bis 49 Jahre und 50<br />

bis 69 Jahre). Jeder Plakatentwurf wurde von etwa 100 Personen<br />

beurteilt. Drei Entwürfe wurden zusätzlich 152 Teilnehmern<br />

der MSM-Zielgruppe vorgelegt. Zur Durchführung<br />

der Pretests liegt ein standardisiertes Erhebungsinstrument<br />

vor, mit dem z.B. folgende Indikatoren ermittelt werden:<br />

Kommunikationsleistung (Botschaft, spontan erinnerte Elemente),<br />

Likeability (Gesamtbewertung, Likes und Dislikes,<br />

zugeordnete Attribute im Pr<strong>of</strong>il), Persönliche Ansprache,<br />

Neuheit der Informationen, Wirksamkeitszuschreibung, Akzeptanz.<br />

Acht der getesteten Motive wurden in Bezug auf die Vermittlung<br />

der Hauptbotschaft, die Gesamtbewertung, die Likeability<br />

und das abgefragte Eigenschaftspr<strong>of</strong>il als geeignet für<br />

die Großplakatierung ermittelt.<br />

A.ER.21<br />

Wie wird die HIV-Prävention 2015 sein (müssen)?<br />

Staub R. 1 , Guggenbühl L. 1 , Kopp C. 1 , Werner M. 1<br />

1 Bundesamt für Gesundheit, Übertragbare Krankheiten,<br />

Sektion Aids, Bern, Switzerland<br />

2015 sind in Europa die neu diagnostizierten HIV-Infektionen<br />

auf weniger als 20% von 2006 gesunken. Die konzentrierten<br />

HIV-Epidemien sind unter Kontrolle.<br />

Die europäische «LOVE LIFE-Kampagne» mit dem Ziel,<br />

die Generalisierung von HIV weiterhin erfolgreich zu verhindern,<br />

wird von den Staaten, NGOs und Partnern aus der<br />

Wirtschaft mitgetragen und informiert <strong>of</strong>fen über den Schutz

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