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European Journal of Medical Research - Deutsche AIDS ...

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June 27, 2007 EUROPEAN JOURNAL OF MEDICAL RESEARCH<br />

23<br />

Die analysierten Escape Mutationen beeinträchtigen die virale<br />

Replikation teilweise dramatisch und benötigen zur<br />

Wiederherstellung der Fitness kompensatorische Mutationen.<br />

Mechanistisch zeigte sich für diese Virusvarianten eine veränderte<br />

Abhängigkeit von dem zellulären Protein Cyclophyllin<br />

A (CypA), das normalerweise für eine erfolgreiche Infektion<br />

notwendig ist. Die mit HLA-B57 assoziierten Mutationen gingen<br />

mit einer Reduktion der Bindungskapazität des Capsids<br />

für CypA einher und niedrigere CypA-Konzentrationen waren<br />

für eine effektive Replikation ausreichend. Im Falle der B27-<br />

Escape Mutationen fungierte CypA sogar als Restriktionsfaktor,<br />

in dessen Präsenz keine Replikation stattfinden konnte.<br />

Diese Daten verdeutlichen, dass wichtige Wechselwirkungen<br />

zwischen Capsid und Proteinen der Zielzelle durch CTL<br />

Escape verändert werden. Strukturelle und funktionelle Einschränkungen<br />

bei der Selektion für Escape Mutationen<br />

verkleinern die virale Variationsbreite und führen gleichzeitig<br />

zu Mutanten mit eingeschränkter Fitness. Die Identifizierung<br />

weiterer Escape Mutationen in Gag, die mit einer Fitnessreduktion<br />

einhergehen oder die die Interaktion zwischen Capsid<br />

und zellulären Proteinen verändern, kann dazu beitragen,<br />

Zielstrukturen für effektive Impfst<strong>of</strong>fe zu charakterisieren.<br />

F. Immunologie<br />

F.ER.2<br />

Immune weapons in HIV-induced<br />

neuropathogenesis<br />

Speth C. 1 , Hagleitner M. 1 , Wehinger A. 1 , Mohsenipour I. 2 ,<br />

Arendt G. 3 , Dierich M.P. 1 , Maier H. 4<br />

1 Medizinische Universität Innsbruck, Department für Hygiene,<br />

Mikrobiologie und Sozialmedizin, Innsbruck, Austria,<br />

2 Medizinische Universität Innsbruck, Department für<br />

Neurochirurgie, Innsbruck, Austria, 3 Heinrich-Heine-<br />

Universität, Düsseldorf, Germany, 4 Medizinische Universität<br />

Innsbruck, Institut für Pathologie, Innsbruck, Austria<br />

Objectives: Complement synthesis and astrocytic phagocytosis<br />

are the most important local immune weapons in CNS and form<br />

an interactive network. This mutual immune network can limit<br />

viral spreading and virus-induced neural damage. Since the<br />

spontaneous complement production in the brain is low the expression<br />

level <strong>of</strong> complement in the virus-infected brain is an<br />

important parameter to evaluate the effectiveness <strong>of</strong> innate immune<br />

response. Therefore we quantified cerebral complement<br />

concentrations in HIV-infected patients and investigated the effect<br />

<strong>of</strong> complement on astrocytic phagocytosis.<br />

Methods: The expression <strong>of</strong> complement was analysed immunohistochemically<br />

in post-mortem brain tissue derived<br />

from HIV-infected patients and compared to control tissue<br />

from uninfected individuals. Phagocytosis by astrocytes was<br />

quantified using fluorescent opsonized beads.<br />

Results: The immunohistochemical analysis showed a strong<br />

upregulation <strong>of</strong> complement factors in the brain parenchyma<br />

<strong>of</strong> HIV-infected patients. Whereas only weak spontaneous<br />

complement expression was detected in uninfected control<br />

brains, a strong signal was obtained in the tissue <strong>of</strong> HIV-infected<br />

patients. All resident cell types (astrocytes, microglia,<br />

oligodendrocytes and neurons) contributed to the local complement<br />

synthesis with differences between the various complement<br />

factors. The increase <strong>of</strong> complement production<br />

seems to be an early event in HIV-induced neuropathogenesis,<br />

which starts already before the appearance <strong>of</strong> any neuropathological<br />

signs. No excessive degradation <strong>of</strong> complement<br />

was visible, indicating that the complement cascade is a<br />

functional immune weapon in the HIV-infected brains. This is<br />

underlined by the finding, that opsonization <strong>of</strong> latex beads<br />

with CSF from HIV-infected individuals supports the phagocytosis<br />

by infiltrating granulocytes. However, phagocytosis<br />

by resident astrocytes is inhibited by high complement<br />

amounts, indicating a bivalent role <strong>of</strong> complement in HIV-induced<br />

neuropathogenesis.<br />

Conclusion: Our data suggest that HIV infection <strong>of</strong> the brain<br />

induces local synthesis <strong>of</strong> complement factors. Thus, complement<br />

can play an important role as antiviral weapon. However<br />

it also inhibits local phagocytosis and thus support viral<br />

spreading and neurodegeneration.<br />

F.ER.3<br />

Die Kontroverse um die HIV-spezifische<br />

CD8-T-Zellantwort<br />

Draenert R. 1<br />

1 Ludwig-Maximilians-Universität, Medizinische Poliklinik,<br />

München, Germany<br />

Als chronische Virusinfektion wird die HIV-Virämie vor<br />

allem durch die HIV-spezifische CD8-T-Zellantwort kontrolliert.<br />

Schon 1987 wurden erstmals virus-spezifische CD8-T-<br />

Zellantworten im Blut von Infizierten nachgewiesen. Seither<br />

wird dieses Gebiet intensiv beforscht. Verbesserte Nachweismethoden<br />

zeigten, dass die HIV-spezifische CD8-T-Zellantwort<br />

sehr breit und individuell unterschiedlich ist. Alle exprimierten<br />

HIV-Proteine dienen als CD8-Epitope, wobei Gag<br />

und Nef am stärksten immunogen sind. Dies gilt gleichermaßen<br />

für alle untersuchten Ethnizitäten. Die Breite der CD8-<br />

T-Zellantwort ist abhängig vom Krankheitsstadium und dem<br />

Zeitpunkt des Therapiebeginns. In der akuten HIV-Infektion<br />

gibt es nur wenige CD8-T-Zellantworten, am wenigsten bei<br />

denen, die früh mit der Therapie begonnen haben. Selbst im<br />

weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium können teilweise<br />

starke und breite CD8-T-Zellantworten gefunden werden.<br />

Gerade letzt genannte Tatsache ließ Zweifel an der Effektivität<br />

der CD8-T-Zellantwort aufkommen. So zeigte sich, dass<br />

es keine Korrelation gibt zwischen der Höhe oder der Breite<br />

der HIV-spezifischen CD8-T-Zellantwort und der Viruslast<br />

oder der Helferzellzahl. Dies führte zu der Untersuchung von<br />

verschiedenen Effektorfunktionen und phänotypischen Markern.<br />

Klare Unterschiede zwischen Personen, die die Virämie<br />

ohne antiretrovirale Therapie kontrollieren, und solchen, die<br />

in der Erkrankung fortschreiten, fanden sich für den Aktivierungszustand<br />

der CD8-T-Zellen und der Expression des<br />

death-rezeptors PD-1. Insgesamt könnte dies bedeuten, dass<br />

virus-spezifische CD8-T-Zellen mit zunehmender Dauer der<br />

Erkrankung an Effektivität verlieren und funktionslos werden.<br />

Dieser Vortrag soll einen kurzen Überblick geben über den<br />

Stand der Forschung hinsichtlich HIV-spezifischer CD8-T-<br />

Zellantworten und deren Bedeutung für die Impfentwicklung.

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