Study on non-legislative initiatives for companies to promote gender ...

Gender equality initiatives 37
Zudem wurden insgesamt 26 der nicht-legislativen und 7 Initiativen von Unternehmen
einer detaillierten Analyse unterzogen und waren Gegenstand von Fallstudien.
Diese Fallstudien basieren auf einer genaueren Dokumentenanalyse und
persönlicher Tiefeninterviews.
Die Haupttypen nicht-legislativer Initiativen zur Förderung von Geschlechtergleichstellung
am Arbeitsplatz
In vielen Ländern haben Unternehmen mit einem besonderen Engagement hinsichtlich
der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz die Möglichkeit für ihre
Bemühungen ein Zertifikat oder Label zu erhalten. Die Kennzeichnung ist meist als ein
Prozess konzipiert, der auf einem Audit basiert und Elemente der Selbsteinschätzung
und/oder externen Evaluierung, die Einbeziehung einer unabhängigen Jury und oftmals
die Teilnahme an einem Beratungsprozess, der auf die Verbesserung der Gleichstellung
der Geschlechter innerhalb der jeweiligen Organisation abzielt, beinhaltet. Die
Label werden meist nur für eine limitierte Zeitperiode (z. B. für drei Jahre) verliehen und
Voraussetzung für eine neuerliche Zertifizierung ist eine weitere Optimierung der
Gleichstellungspolitik im Unternehmen. Daher ist die Zertifizierung nicht als das Ende
eines Prozess zu verstehen, sondern als Zeichen dafür, dass das Unternehmen seine
Unternehmenskultur der Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern
widmet und in diesem Sinne laufend entwickelt.
Neben eher allgemeinen Label (z. B. “Label Égalité (Professionelle)” (Gleichstellungslabel)
in Frankreich, “Agrément Ministériel du Projet d’Action Positive” (Ministerielles
Abkommen des Projekts Positive Aktion) in Luxemburg), die mehrere Themen in Hinblick
auf die Geschlechtergleichstellung abdecken und Maßnahmen in unterschiedlichsten
Bereichen ergreifen, gibt es spezielle Label zu Vereinbarkeit von Beruf und
Familie (z. B. “Audit berufundfamilie” in Deutschland), Label die im Rahmen von
EQUAL geschaffen wurden (z. B. “Šanca na rovnosť” (Chance für Gleichstellung) in der
Slowakei) oder Label mit einem Fokus auf Diversität (z. B. Label Egalité Diversité/
Label Gelijkheid Diversiteit (Label Gleichstellung Diversität) in Belgien). Außerdem sei
ein Label aus der Schweiz, das einen entscheidenden Aspekt in Hinblick auf die
Gleichstellung thematisiert und sich gerade in der Pilotphase befindet, erwähnt (“equal
salary – Zertifikation der Lohngleichheit von Frauen und Männern”).
Preise und Auszeichnungen stellen die zahlenmäßig bei weitem bedeutendste Kategorie
nicht-legislativer Initiativen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und
Männern am Arbeitsmarkt dar. Grundsätzlich sind die – meist jährlich vergebenen –
Preise eher heterogen hinsichtlich ihrer thematischen Schwerpunkte und adressieren
unterschiedliche Ziele / Zielgruppen, wie:
• Chancengleichheit von Frauen und Männern, z. B. “Tasa-arvosuunnittelukilpailu”
(Preis für den Geschlechtergleichstellungsplan) in Finnland;
• Vereinbarkeit von Familie und Beruf, z. B. “Guldnappen” (der goldene
Schnuller) in Schweden, “Firma roku: rovné příležitosti” (Unternehmen des
Jahres: Chancengleichheit) in Tschechien
• Frauen in Führungspositionen, z. B. “Managerkam prijazno podjetje” (Managerinnenfreundliches
Unternehmen) in Slowenien, “K2 prisen & K2 næsen” (K2
Preis & K2 Tadel) in Dänemark,