Study on non-legislative initiatives for companies to promote gender ...

Gender equality initiatives 39
Rankings von Unternehmen können als Ergebnis eines Vergleichs von Unternehmen,
gegründet auf der Prüfung unterschiedlicher Kriterien, definiert werden. Oftmals sind
solche Kriterien in einem Index konzentriert. Es können Rankings, die auf der Analyse
von öffentlich zugänglichen Daten (z. B. aus Jahresberichten, Kommunikationsmaterial
von Unternehmen wie Homepages) basieren, und solche, die die Zusammenarbeit der
Unternehmen durch Beantwortung eines Fragebogens verlangen, unterschieden
werden. Meist konzentrieren sich solche Rankings auf Großunternehmen oder berücksichtigen
nur Unternehmen mit einer bestimmten Minimalgröße. So gibt es auf einem
Index basierende Rankings, die ausschließlich börsennotierte Unternehmen analysieren
oder die größten Unternehmen in einem Land beurteilten. Rankings beurteilen
meist die Gleichstellungspolitik im Allgemeinen unter Berücksichtung verschiedener
Themenfelder, aber es gibt auch solche, die Unternehmen ins Rampenlicht stellen, die
z. B. aktiv bei der Förderung weiblicher Führungskräfte sind. Ein Beispiel des Transfers
einer etablierten Initiative aus den USA nach Europa ist Bästa arbetsplatsen för
kvinnor” (Bester Arbeitsplatz für Frauen) in Schweden. Die US Initiative genießt so
hohe Anerkennung, dass es bereits verschiedene Listen wie die “50 Best Law Firms for
Women” (50 beste Rechtsfirmen für Frauen) oder die “Best Companies for Multicultural
Women” (Beste Unternehmen für Frauen ethnischer Minderheiten) gibt. Rankings
können auch als Instrument zur Unterstützung neuer gesetzlicher Regelungen dienen.
Beispielsweise wurde “Top 5 de las empresas modelo de igualdad” (Top 5 der Modellunternehmen
der Gleichstellung) in Spanien ins Leben gerufen, um die Implementierung
des Gleichstellungsgesetzes zu fördern und zu evaluieren.
Ein Produkt von Forschungsstudien, Netzwerkaktivitäten und Projekten, die mit Gleichstellungsthematiken
befasst sind, ist oftmals ein Kompendium von guten Praktiken.
In diesem wird eine Reihe von Unternehmen, die ein besonderes Engagement bei der
Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz zeigen, im Detail in einer
Publikation und/oder im Internet präsentiert. Der Hauptgrund, solche Kompendia anzubieten,
ist es, anderen Unternehmen praktische Beispiele zu übermitteln und Erkenntnisse
zu verbreiten. Die Präsentation von guten Praktiken zur Geschlechtergleichstellung
hat das Potenzial, eine Inspiration für andere Unternehmen und Arbeitsstätten
zu sein. Sie können bei der Bewusstseinsbildung unterstützen und soziale Normen in
Richtung auf eine Verringerung und/oder Beseitigung der Diskriminierung von Frauen
ändern. Oft resultieren Kompendia von guten Praktiken aus Wettbewerben, in denen
gute Praktiken von Siegerunternehmen oder teilnehmenden Unternehmen in einer
Publikation integriert oder auf einer Internetseite gesammelt werden.
Die größte Gruppe sind Kompendia, die im allgemeinen Bereich der Chancengleichheit
angesiedelt sind und Themen wie Rekrutierung, Weiterbildung, Karrieremöglichkeiten,
Entlohnung sowie Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben behandeln, aber es existieren
auch Kompendia mit einem speziellen Fokus (z. B. “Ligeløn” (gleicher Lohn) in
Dänemark).
Wie Unternehmen Geschlechtergleichstellung fördern
Welche Maßnahmen ergreifen Unternehmen in den verschiedenen Bereichen der
Geschlechtergleichstellung? Multinationale Unternehmen (MNU) adaptieren ihre
Strategien und Zugänge gemäß dem rechtlichen und kulturellen Umfeld des Landes,
in dem sie aktiv sind. Daher können die Maßnahmen im Detail von einem Land zum
andern variieren. Des Weiteren scheinen manche der Unternehmensinitiativen einen
eher branchenspezifischen Hintergrund zu haben, wogegen andere allgemeiner gehalten
sind und dadurch leichter von einer Branche auf die andere übertragbar sein
dürften.