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20151008_gd_herbst_gutachten

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Deutschland<br />

Tabelle 3.10<br />

Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen 1<br />

Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal in Prozent<br />

2015 2016<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal<br />

Bruttoinlandsprodukt 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4<br />

Nettogütersteuern (Wachstumsbeitrag zum BIP) −0,3 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0<br />

Bruttowertschöpfung der Wirtschaftsbereiche 0,7 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4<br />

Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe 0,7 0,8 0,0 0,3 0,5 0,5<br />

Verarbeitendes Gewerbe 0,6 0,6 −0,2 0,3 0,5 0,5<br />

Energieversorgung, Wasserversorgung u. Ä. 1,5 1,8 1,8 0,4 0,5 0,5<br />

Baugewerbe 2,3 −1,2 0,0 0,5 0,5 0,5<br />

Handel, Verkehr, Gastgewerbe 1,2 0,1 0,8 0,6 0,5 0,5<br />

Information und Kommunikation 0,0 1,3 0,9 0,9 1,0 1,0<br />

Finanz- und Versicherungsdienstleister 0,3 −1,1 −0,1 −0,1 −0,1 −0,1<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen 0,6 0,1 0,3 0,3 0,4 0,4<br />

Unternehmensdienstleister 0,7 0,6 0,3 0,4 0,5 0,6<br />

Öffentliche Dienstleister 0,2 0,2 0,4 0,3 0,2 0,2<br />

Sonstige Dienstleister 0,1 0,0 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

1 Verkettete Volumina, saison- und kalenderbereinigt.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; 3. Quartal 2015 bis 2. Quartal 2016: Prognose der Institute.<br />

© GD Herbst 2015<br />

Verhaltener Lohnanstieg<br />

Der Anstieg der Tariflöhne hat sich im ersten Halbjahr<br />

2015 spürbar abgeschwächt. Waren die tariflichen Stundenlöhne<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2014 noch um<br />

2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, betrug<br />

der Zuwachs in der ersten Jahreshälfte 2015 lediglich<br />

2,2 Prozent. Zum einen machten sich der Wegfall von<br />

Sonderzahlungen (z.B. im Einzelhandel) sowie Nullmonate<br />

in einzelnen Branchen bemerkbar (z. B. im Versicherungsgewerbe,<br />

Einzelhandel und im Öffentlichen<br />

Dienst der Länder). Zum anderen waren die Abschlüsse<br />

mit Entgeltsteigerungen von zumeist unter 3 Prozent<br />

angesichts der geringen Arbeitslosigkeit relativ niedrig.<br />

Für die Arbeitnehmerseite waren häufig neben der Entgeltsteigerung<br />

andere Aspekte von Bedeutung, z. B. Regelungen<br />

zur Arbeitszeit und zu Betriebsrenten sowie<br />

zum Geltungsbereich der Tarifverträge, z. B. bei der<br />

Deutschen Bahn und im Versandhandel. Die effektiven<br />

Stundenlöhne zogen mit 2,7 Prozent in der ersten<br />

Jahreshälfte deutlich stärker an als die Tariflöhne. Dies<br />

dürfte maßgeblich auf die Einführung des flächendeckenden<br />

gesetzlichen Mindestlohns zum Jahreswechsel<br />

zurückzuführen sein (Kasten 3.3).<br />

Die Tarifrunde 2015 ist weitgehend abgeschlossen. 8 Auf<br />

Grundlage der vorliegenden Tarifabschlüsse ist für die-<br />

Tabelle 3.11<br />

Statistische Komponenten der Veränderungsrate<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

In Prozent<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Statistischer Überhang 1 −0,3 0,7 0,5 0,6<br />

Jahresverlaufsrate 2 1,3 1,5 1,6 1,7<br />

Jahresdurchschnittliche Veränderung,<br />

kalenderbereinigt<br />

0,4 1,6 1,5 1,7<br />

Kalendereffekt 3 −0,1 0,0 0,2 0,1<br />

Jahresdurchschnittliche Veränderung 0,3 1,6 1,8 1,8<br />

1 Saison- und kalenderbereinigtes reales Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal des Vorjahres in Relation<br />

zum Quartalsdurchschnitt des Vorjahres.<br />

2 Saison- und kalenderbereinigtes reales Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal in Relation zum entsprechenden<br />

Quartal des Vorjahres.<br />

3 In Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt; 2015 und 2016: Prognose der Institute.<br />

ses Jahr eine Erhöhung der tariflichen Stunden- und<br />

Monatslöhne um 2,3 Prozent zu erwarten. Für das Jahr<br />

2016 sind Lohnerhöhungen bereits für einen großen Teil<br />

der Branchen festgelegt; einige Tarifverträge laufen sogar<br />

bis 2017 (z.B. Versicherungen, Einzelhandel) oder<br />

2018 (Deutsche Post). In einigen Bereichen sind für 2016<br />

© GD Herbst 2015<br />

8 Zu den wenigen Branchen, für die noch Verhandlungen ausstehen, gehören<br />

das Gebäudereinigerhandwerk (etwa 400 000 Beschäftigte) und die Eisen-<br />

und Stahlbranche (etwa 80 000 Arbeitnehmer), deren aktuelle Verträge zum<br />

31. Oktober dieses Jahres auslaufen.<br />

GD Herbst 2015<br />

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