Gemeinschafts- diagnose
20151008_gd_herbst_gutachten
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Mittelfristige Projektion<br />
Tabelle 4.3<br />
Verwendung des nominalen Bruttoinlandsprodukts<br />
In Milliarden Euro<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
Private<br />
Haushalte<br />
Konsumausgaben<br />
Staat<br />
Insgesamt<br />
Bruttoinvestitionen<br />
Brutto anlageninvestitionen<br />
Vorratsveränderung<br />
Außenbeitrag<br />
2008 2 561,7 1 416,7 457,6 534,4 520,8 13,6 153,1<br />
2014 2 915,7 1 592,2 564,0 563,1 585,1 −22,0 196,4<br />
2020 3 541 1 942 699 670 716 −47 230<br />
Anteile am Bruttoinlandsprodukt in Prozent 1<br />
2008 100,0 55,3 17,9 20,9 20,3 0,5 6,0<br />
2014 100,0 54,6 19,3 19,3 20,1 −0,8 6,7<br />
2020 100,0 55 19 ¾ 19 20 ¼ −1 ¼ 6 ½<br />
Veränderung insgesamt in Prozent<br />
2014/2008 13,8 12,4 23,3 5,4 12,3 – –<br />
2020/2014 21 ½ 22 24 19 22 ½ – –<br />
Jahresdurchschnittliche Veränderung in Prozent<br />
2014/2008 2,2 2,0 3,5 0,9 2,0 – –<br />
2020/2014 3 ¼ 3 ¼ 3 ½ 3 3 ½ – –<br />
1 Differenzen in den aggregierten Werten ergeben sich durch Rundung.<br />
Quellen: Statistisches Bundesamt (Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen); Berechnungen der Institute; Zeitraum 2020/2014: Projektionen der Institute.<br />
© GD Herbst 2015<br />
te zu erwarten. Angesichts der hohen Kapazitätsauslastung<br />
dürften die Zinsen aber im weiteren Verlauf<br />
deutlicher angehoben werden. In den Jahren 2014 bis<br />
2020 dürfte die Produktion in den USA mit einer jahresdurchschnittlichen<br />
Rate von 2 ½ Prozent erhöht werden.<br />
In Japan wird die Produktion wohl weiter in moderatem<br />
Tempo ausgeweitet werden. Insgesamt ist im<br />
Projektionszeitraum mit einer jahresdurchschnittlichen<br />
Wachstumsrate von 1 Prozent zu rechnen. Im Euroraum<br />
dürfte sich der konjunkturelle Erholungsprozess fortsetzen.<br />
Insbesondere in den früheren Krisenländern wird<br />
das Expansionstempo wohl noch geraume Zeit hoch bleiben.<br />
Die EZB wird wohl ihren derzeitigen expansiven<br />
Kurs wie angekündigt bis Ende 2016 beibehalten. Danach<br />
dürfte auch sie ihre expansiven Maßnahmen allmählich<br />
zurücknehmen. In der mittleren Frist ist zu<br />
erwarten, dass die Produktion mit einer Rate von 1 ½<br />
Prozent ausgeweitet wird.<br />
Zusammengenommen ist zu erwarten, dass die weltwirtschaftliche<br />
Produktion in der mittleren Frist in moderatem<br />
Tempo ausgeweitet wird. Für den Welthandel<br />
bedeutet dies, dass er im Durchschnitt des Projektionszeitraums<br />
mit einer Rate von 3 ¾ Prozent expandiert.<br />
Die Finanzpolitik in Deutschland wird im Projektionszeitraum<br />
neutral ausgerichtet sein. Nachdem die expansiven<br />
Impulse durch die Leistungsausweitung im Bereich<br />
der Sozialversicherung ab dem Jahr 2016 nachlassen,<br />
wirken beim Steueraufkommen vor allem die<br />
progressionsbedingten Mehreinnahmen aufkommenserhöhend.<br />
Gleichzeitig bleiben die Zinsen auf Staatsanleihen<br />
auf ihrem historisch niedrigen Niveau, so dass<br />
sich die Zinsaufwendungen bei rückläufiger Schuldenquote<br />
weiter reduzieren werden. Insgesamt ist daher<br />
unter der Annahme einer Beibehaltung der gegenwärtigen<br />
Politik von im Projektionszeitraum weiter ansteigenden<br />
Budgetüberschüssen auszugehen.<br />
Projektion der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung bis 2020<br />
Die Produktion dürfte bis zum Jahr 2020 mit einer jahresdurchschnittlichen<br />
Zunahme von 1 ½ Prozent und<br />
damit etwa im Einklang mit dem Produktionspotenzial<br />
steigen (Tabelle 4.2). In den Jahren 2015 und 2016<br />
dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion etwa auf<br />
dem potenziellen Niveau liegen. Für den Zeitraum von<br />
2017 bis 2020 wird von einer geschlossenen Produktionslücke<br />
ausgegangen.<br />
Im Zuge des Aufschwungs erholen sich die Ausrüstungsinvestitionen<br />
allmählich. Die Zuwanderung dürfte<br />
die Bautätigkeit etwas anregen. Die Arbeitsmarktund<br />
Einkommensperspektiven dürften sich weiter verbessern,<br />
was den privaten Konsum stützt. Dieser wird<br />
somit wohl stärker zunehmen als im zurückliegenden<br />
Sechs-Jahres-Zeitraum (Tabelle 4.3).<br />
GD Herbst 2015<br />
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