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153 Politikwissenschaft

Rundbrief153

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Herbst 2015<br />

Nr. <strong>153</strong><br />

teraktionsprozesse nicht-staatlicher und staatlicher Akteure – einschließlich<br />

ihrer Machtressourcen und Strategien (etwa Gatekeeping, Selbstlegitimation,<br />

symbolische Repräsentation) – in den Fokus der Analyse zu rücken,<br />

um so über bisherige Ansätze der Analyse von Strukturen politischer<br />

Beteiligungsformen hinauszugehen.<br />

2. DVPW-Kongress 2015 in Duisburg-Essen: „Vorsicht Sicherheit!“<br />

Auf dem DVPW-Kongreß 2015 in Duisburg-Essen hat der AK zwei Panels<br />

veranstaltet. Das erste wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Soziale<br />

Bewegungen“ und brachte unter dem Titel „Lokale Protestbewegungen und<br />

internationale Politik. Destabilisierung oder Demokratisierung?“ Forscherinnen<br />

zusammen, die sich der transnationalen Einbettung lokaler Proteste<br />

bzw. der Rolle von Protesten in der internationalen Politik aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven annäherten. Organisiert und geleitet wurde das Panel<br />

von Simon Teune (WZB Berlin) und Matthias Ecker-Ehrhardt (FU Berlin). Mit<br />

ihren Kommentaren trug Sabrina Zajak (Universität Bochum) als Diskutantin<br />

wesentlich zum Gelingen des Panels bei.<br />

Zunächst präsentierte Andrea Schapper (TU Darmstadt) ihr Papier „Lokale<br />

Forderungen in internationalen Verhandlungen: Prozedurale Rechte in der<br />

Klimapolitik“. Im ersten Teil ihres Vortrags beschrieb sie, inwiefern klimapolitische<br />

Maßnahmen zu Menschenrechtsverletzungen insbesondere indigener<br />

Bevölkerungsgruppen und agropastoraler Gemeinschaften führen<br />

um dann in einem zweiten Teil anhand der Klimaverhandlungen 2013 in<br />

Warschau zu zeigen, wie eine Allianz aus lokalen und transnationalen<br />

NGOs einen menschrechtlichen Politikwandel in der internationalen<br />

Klimapolitik vorantreiben.<br />

Im Anschluss daran trug Carola Richter (FU Berlin) unter der Überschrift<br />

„‚Terroristen’ und ‚Aufwiegler’? Internationale Dimensionen von Protest in<br />

Ägypten nach Mubarak“ Ergebnisse ihrer aktuellen Forschung zu konkurrierenden<br />

Kommunikationsstrategien im Konflikt zwischen Muslimbrüder-<br />

Bewegung und Militärregime 2013 vor. Ihre dort entwickelte und empirisch<br />

reichhaltig illustrierte Kernthese: Die Muslimbrüder orientierten sich stark<br />

an international bekannten Repertoires und Diskursen und versuchten, an<br />

diese zur äußeren und inneren Legitimierung anzuknüpfen.<br />

Schließlich präsentierte Nadine Godehardt (SWP Berlin) ihr Papier „Chinas<br />

Angst vor dem Ausnahmezustand: Wie lokale Protestbewegungen die Politik<br />

der chinesischen Führung beeinflussen“. In ihrer spannenden Analyse der<br />

sogenannten „Regenschirm-Bewegung“ in Hongkong 2014 beschrieb<br />

Godehardt zum einen die strategische Inszenierung von Opposition mit Hilfe<br />

von Momenten des Alltäglichen. Zum anderen stellte sie in ihrem Vortrag<br />

die besonderen Herausforderungen heraus, die solche Proteste angesichts<br />

eines – gerade zunehmend auch durch soziale Medien transnationa-<br />

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