153 Politikwissenschaft

einen formellen Nominierungsvorschlag zu verzichten. Stattdessen wurde
vereinbart, dass die Mitglieder der Ethikkommission Nominierungsvorschläge
sammeln (wie dieser Vorschlag zustande kam, lässt sich im
Protokoll des Kasseler Treffens nachlesen). Vor der Mitgliederversammlung
wurden auf diese Weise elf Mitglieder nominiert, zwei weitere Nominierungen
erfolgten am Abend der Wahl.
Obwohl auch die ad hoc auf den Weg gebrachten Verfahren eine ordnungsgemäße
und legitime Wahl sicherstellten und niemand von einer
Kandidatur abgehalten wurde, sind die Defizite doch so offensichtlich,
dass eine Überarbeitung der Verfahren erforderlich ist. Solche Veränderungen
lassen sich nur unter Einbezug der Untergliederungen und Mitglieder
auf den Weg bringen, weswegen wir an dieser Stelle nicht vorgreifen
wollen, wie die Reformen im Einzelnen aussehen können. Wir würden
uns aber freuen, wenn sich möglichst viele Mitglieder an der Debatte um
die Restrukturierung der DVPW beteiligten. Erste Beratungen erfolgen im
Rahmen der Vorstands- und Beiratssitzung Anfang Dezember, zu der alle
Untergliederungen eingeladen sind.
Aufgrund der geschilderten Umstände verzichten wir an dieser Stelle darauf,
wie sonst üblich, ein über das oben Genannte hinausgehendes Arbeitsprogramm
vorzustellen. In der Zeit bis zur Heidelberger 3-Länder-
Tagung (29.9.-1.10.2016) wollen wir uns auf die Reform der Strukturen
der DVPW konzentrieren. Das heißt natürlich auch, dass andere dringende
Fragen, die Gegenstand bisheriger Auseinandersetzung waren, auf eine
weitere Bearbeitung warten müssen. Doch wenn es uns gelingt, neue
Kommunikations- und Wahlverfahren zu etablieren, lassen sich, so unsere
Hoffnung, auch schwierige Themen zukünftig produktiver bearbeiten.
Dies bedeutet nicht, dass die tägliche Arbeit des Vorstandes gänzlich
ruht. Notwendige Entscheidungen werden gemeinsam vom amtierenden
Vorstand und Beirat getroffen.
Neben den Ereignissen rund um die Mitgliederversammlung soll nicht
vergessen werden, dass in Duisburg zahlreiche spannende Fachdiskussionen
stattfanden. Insgesamt 792 Personen nahmen am Kongress mit
dem Titel „Vorsicht Sicherheit! Legitimationsprobleme der Ordnung von
Freiheit“ teil. Zu diesem Oberthema wurden von Vorstand und Beirat fünf
große Plenumsveranstaltungen organisiert und von den Untergliederungen
insgesamt 67 Veranstaltungen angemeldet; davon 18 von Sektionen,
24 von Arbeitskreisen, 12 von Themengruppen, 11 gemeinsam von mehreren
Untergliederungen und 2 von anderen Veranstaltern (z.B. DNGPS).
Darüber hinaus gab es ein Plenum zur Nachwuchsförderung und Karriereplanung
sowie einen internationalen Gastvortrag von James Robinson.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Spezialplenum zur Eschenburg-
Herbst 2015
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