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Technical and tactical analysis<br />
- Wirblige, vielseitige und schwer zu kontrollierende<br />
Angreifer (wie Neymar, Benzema,<br />
Messi, Rodríguez oder Sánchez), die nicht<br />
nur selbst in den Abschluss gingen, sondern<br />
häufig auch Räume für Vorstösse der Mittelfeldspieler,<br />
Flügel oder Aussenverteidiger<br />
öffneten.<br />
Über die Hälfte aller Treffer wurden von Stürmern<br />
erzielt, die damit im Vergleich zu den<br />
letzten WM-Endrunden ihren Anteil an der<br />
Torausbeute noch einmal steigern konnten.<br />
Ballbesitz und Spiel nach vorne<br />
Während vor vier Jahren in Südafrika ein<br />
grösserer Anteil am Spielgeschehen fast unverzichtbar<br />
war, um erfolgreich zu sein, endeten<br />
diesmal 21 Partien mit dem Sieg derjenigen<br />
Mannschaft, die weniger Ballbesitz hatte.<br />
Hauptgründe dafür waren das blitzschnelle<br />
Umschaltspiel und die hohe Qualität der<br />
Konter. Die Topteams legten zwar durchaus<br />
Wert auf viel Ballbesitz und einen geduldigen,<br />
geordneten Aufbau – zumal jeder Verlust des<br />
Balles eine zusätzliche körperliche Anstrengung<br />
bedeutete, um ihn zurückzuerobern<br />
oder sich in der Defensive neu zu formieren<br />
–, variierten ihr Spiel aber auch immer wieder<br />
mit gefährlichen Kontern.<br />
Als einer der Schlüssel zum Erfolg bei diesem<br />
Turnier erwies sich ein mutiges und kreatives<br />
Spiel nach vorne, wie es u. a. Deutschland,<br />
Kolumbien, die Niederlande und Argentinien<br />
praktizierten.<br />
Flexibilität<br />
Ein weiteres Merkmal der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft<br />
Brasilien 2014 war die sehr<br />
flexible Anpassung der Spielsysteme. Die<br />
Topteams spielten stets beherzt nach vorne,<br />
waren bereit, ihre Ordnung kurzzeitig<br />
aufzugeben, wenn sich die Chance zu einem<br />
vielversprechenden Angriff bot, und nahmen<br />
danach umgehend wieder ihre Grundformation<br />
ein.<br />
Die taktische Qualität einer Mannschaft zeigte<br />
sich nicht zuletzt darin, dass eingewechselte<br />
Spieler oftmals neue Impulse setzen konnten,<br />
ohne dass dafür das Spielsystem grundlegend<br />
umgestellt werden musste.<br />
Im modernen Fussball muss jeder Spieler fähig<br />
sein, seine Position flexibel zu interpretieren.<br />
So wird etwa von Mittelfeld- und Flügelspielern<br />
erwartet, dass sie bei Vorstössen der<br />
Verteidiger deren Rolle übernehmen und für<br />
die defensive Absicherung sorgen.<br />
Mentale Aspekte<br />
Der erste Treffer einer Partie erwies sich vor<br />
allem zu Beginn dieser WM-Endrunde nicht<br />
immer als vorentscheidend, verliess doch in<br />
den ersten zehn Gruppenspielen fünfmal die<br />
Mannschaft, die das 1:0 erzielte, den Platz<br />
am Ende doch noch als Verlierer. Im späteren<br />
Verlauf des Turniers wurden dann allerdings<br />
deutlich weniger Spiele gedreht.<br />
Grundsätzlich gaben die Teams auch bei einem<br />
Rückstand nie die Hoffnung auf. Dass die<br />
meisten Begegnungen bis zuletzt umkämpft<br />
und spannend blieben, war Beleg für:<br />
- die mentale Stärke und den Kampfgeist der<br />
Teams;<br />
- die hervorragende Kondition und Fitness<br />
der Spieler;<br />
- gute Entscheidungen der Trainer in Bezug<br />
auf Einwechslungen und/oder taktische<br />
Änderungen.<br />
Andererseits waren sich die Teams, die das erste<br />
Tor schossen, ihrer Sache danach bisweilen<br />
schon zu sicher und versuchten in einigen Fällen<br />
wohl auch, bereits Kräfte für das nächste<br />
Spiel zu sparen.