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Kunstbulletin Mai 2023

Unsere Mai Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Katharina Grosse, Kunst und Klima, Alexandra Bachzetsis, Johanna Bruckner, uvm.

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Johanna Bruckner (*1984, Wien) lebt in Zürich<br />

2007 International Development, Universität Wien<br />

2008 Cultural and Social Anthropology, University of Utrecht (Erasmus)<br />

2009 Master in Cultural and Social Anthropology, Visual Cultures, Gender Studies, Universität Wien<br />

2010 Diplom in Cultural and Critical Studies, Akademie der bildenden Künste, Wien<br />

2012 Advanced Program for Professional Artistic Development, Royal Institute of Arts, Stockholm<br />

2014 Master in Fine Arts, Time-based Media und Bühnenbild, Hochschule für bildende Künste,<br />

Hamburg<br />

Einzelausstellungen / Screenings (Auswahl)<br />

2022 ‹Boynciana›, das weisse haus, Wien; Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Berlin<br />

2021 MAXXI, National Museum of Contemporary Art, Rom<br />

2020 Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

2019 MAMCO, Genf<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Werkschau Kanton Zürich 2021›, Museum Haus Konstruktiv, Zürich; ‹Mediterranea 19›,<br />

Biennale for young art, San Marino; ‹Trovate Ortensia›, Fondazione ICA Milano<br />

2020 ‹End to End›, transmediale, Berlin; ‹The New Alphabet›, Haus der Kulturen der Welt, Berlin<br />

2019 ‹Hillary›, Cinema Teatro, Parallelprogramm 57. Biennale Venedig<br />

2018 ‹Nomadic Bodies›, Galerie Eigen + Art Lab, Berlin<br />

Körpers anspielen. Ein Anflug von Panik stellt sich ein. So, wie die Latexfetzen auf<br />

den Gerüstkonstruktionen fixiert sind, erinnern sie an Szenen in einem Schlachthaus<br />

oder an Laborsituationen und nicht zuletzt an das künstlich generierte, monströse<br />

Geschöpf Frankensteins, das sich verselbstständigte und gegen seinen Erzeuger<br />

stellte. Die Verbindung zu den aktuellen Debatten um die Potenziale und Risiken<br />

Künstlicher Intelligenz liegen auf der Hand. Das Werk Bruckners lässt sich in diesem<br />

Kontext als Warnung vor dem Missbrauch von Technologien in Hinsicht auf den<br />

Körper lesen, und als Appell, unsere moralische Verantwortung ernst zu nehmen, sie<br />

nicht dem technischen Fortschritt unterzuordnen. Dass man sich unbehaglich fühlt,<br />

ist von der Künstlerin durchaus erwünscht.<br />

Modern Humans<br />

Utopischere Töne schlägt das Video ‹Atmospheric Drafts of Intimacy› an, indem<br />

Science-Fiction als Strategie genutzt wird, um neue Existenzweisen zu erfinden.<br />

Johanna Bruckner skizziert Kosmen von nicht-menschlichem Leben, das entsteht,<br />

wenn Gase aus der Erde entweichen und sich in der Atmosphäre zu neuen Gebilden<br />

zusammensetzen. Diese Körper lässt sie im Video aus dem Weltraum heraus sprechen<br />

und versucht damit, das Universum aus den Fängen von «White Male Supremacy»<br />

zu lösen und postkolonial zu kodieren. In der Weiterentwicklung der früheren<br />

Arbeit ‹Along Tissue, a Leap, Passing›, 2022, die im Kontext von Klimakrise und<br />

Umweltverschmutzung die Toxizität real-geografischer Orte und das Vorkommen von<br />

Giftstoffen im menschlichen Körper thematisiert, flackern schliesslich auch in ‹Atmospheric<br />

Drafts of Intimacy› dystopische Elemente auf. Ob wir es wollen oder nicht,<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>

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