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Kunstbulletin Mai 2023

Unsere Mai Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Katharina Grosse, Kunst und Klima, Alexandra Bachzetsis, Johanna Bruckner, uvm.

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spannt es dafür mit Partnerinstitutionen aus<br />

der ganzen Schweiz zusammen, um nationale<br />

und internationale Tanz- und Performanceproduktionen<br />

zu realisieren und in der Schweiz auf<br />

Tournee zu schicken. Dieses Jahr sind das<br />

Wildwuchs Festival in Basel, BewegGrund in<br />

Bern, Out of the Box in Genf und ORME in<br />

Lugano dabei. Gezeigt wird unter anderem<br />

‹Forme(s) de vie›, eine Verbindung von Live-<br />

Performance und Film, des französischen<br />

Choreografen Éric Minh Cuong Castaing und<br />

der Kompanie Shonen. Dabei werden<br />

Tänzer:innen zu menschlichen Prothesen von<br />

vermeintlich eingeschränkten Menschen, doch<br />

die Grenzen zwischen dem Virtuosen und dem<br />

Begrenzten verschwimmen. In ‹Une tentative<br />

presque comme une autre› von Clément<br />

Papachristou geht es um die Beziehung eines<br />

gesunden und eines durch Zerebralparese<br />

stark eingeschränkten Zwillingsbruders. Rita<br />

Noutel und José Maldonado erforschen in<br />

‹Bailes Extraños› Methoden und Komposition<br />

im Hier und Jetzt. Die Biennale wird begleitet<br />

von Webinaren und Diskussionen, dieses Jahr<br />

zum Thema Förderstrukturen und Privilegien.<br />

Shonen / Éric Minh Cuong Castaing, Forme(s)<br />

de vie. Foto: Elise Aloune<br />

→ 24.5.–4.6.<br />

↗ integrart.ch<br />

→ 23.5. Webinar zu Förderstrukturen<br />

↗ zugangzukultur.online<br />

Hackathon im Zentrum Paul Klee<br />

Bern — ‹paul hackt› – das Zentrum Paul<br />

Klee lädt zur Challenge: Entwickler:innen,<br />

Designer:innen, Kunstexpert:innen und<br />

Kunstvermittler:innen entwickeln an zwei intensiven<br />

Tagen gemeinsam digitale Prototypen<br />

für Erlebnismöglichkeiten innerhalb und ausserhalb<br />

des Museums. Die Teilnehmer:innen<br />

wählen unter drei Aufgaben aus. Entweder sie<br />

widmen sich einer hybriden, sich wandelnden<br />

Dauerstellung zu Paul Klee, entwickeln den<br />

existierenden Stadtrundgang physisch und<br />

digital weiter oder machen das Archiv und die<br />

Sammlung für Laien und Forschende interaktiv<br />

erlebbar. Interessierte können sich einzeln oder<br />

als Team anmelden. Die Prototypen werden<br />

von einer Jury bewertet, und für die Gewinnerprojekte<br />

lockt ein Preisgeld von insgesamt<br />

CHF 10’000.<br />

→ Zentrum Paul Klee, 12./13.5.; auf Anmeldung<br />

↗ paulundich.ch/hackathon<br />

Heimat — Auf Spurensuche in Mitholz<br />

Bern — Eine adrette Modelleisenbahnanlage<br />

begrüsst die Besuchenden im Alpinen Museum<br />

Bern zur Ausstellung über das Dorf Mitholz und<br />

den Begriff Heimat im Schatten der Fluh, unter<br />

der noch immer 3500 Bruttotonnen Munition<br />

verborgen liegen. Das ist das Vermächtnis der<br />

Explosionen vom Dezember 1947 in den Stollen<br />

des Depots. Folgerichtig fliegen uns im zweiten<br />

Raum die Trümmer des Dorfes um die Ohren,<br />

und wir staunen, dass hier ein Bild, dort ein<br />

Paar Schuhe oder ein Karton voller roher Eier<br />

unversehrt geblieben waren. Neun Menschen<br />

starben, die meisten Häuser wurden zerstört,<br />

die Heimat ging verloren. Das Museum präsentiert<br />

eine Auslegeordnung beginnend mit historischen<br />

und technischen Angaben und einem<br />

Stollen, der uns immer weiter in den dunklen<br />

Bauch des Berges führt. Die Kopfhörer sind so<br />

gelb wie die Gehörschutze auf einer Baustelle.<br />

Im oberen Stockwerk fällt Licht auf die Gegenwart.<br />

Farbige Tafeln erfassen Mitholz optisch;<br />

Hörstationen und eine begehbare Karte bringen<br />

uns den Alltag näher. «Wir haben alles, aber wir<br />

haben keine Schule und keinen Bahnhof mehr»,<br />

erzählt eine Mitholzerin. An einem langen<br />

Tisch wird das Mitwirken der Einwohner:innen<br />

prägnant nachgestellt, von Kringeln auf dem<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>

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