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Kunstbulletin Mai 2023

Unsere Mai Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Katharina Grosse, Kunst und Klima, Alexandra Bachzetsis, Johanna Bruckner, uvm.

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Bex & Arts Triennale<br />

Bex — Dieses Jahr ist in Bex wieder Zeit für<br />

die Triennale für zeitgenössische Skulptur.<br />

Seit fast vierzig Jahren wird im acht Hektar<br />

grossen Parc Szilassy für einen Sommer lang<br />

eine Ausstellung eingerichtet, die spazierend<br />

erlebt wird. Unter dem Titel ‹Vivement demain!›<br />

sind die Kunstschaffenden dieses Jahr<br />

eingeladen, über die Beziehung des Menschen<br />

zu seiner Umwelt nachzudenken. Der englische<br />

Landschaftsgarten aus dem 19. Jahrhundert<br />

mit seinen jahrhundertealten Bäumen und<br />

seinem Idealbild von Natur bildet die Kulisse,<br />

präsentiert sich selbst als Bild inmitten<br />

einer kontrastreichen Landschaft aus Bergen,<br />

landwirtschaftlich genutzten Flächen und<br />

Wohngebieten. Ungefähr vierzig Schweizer<br />

oder in der Schweiz wohnhafte nahmhafte und<br />

aufstrebende Kulturschaffende aus Kunst, Design,<br />

Architektur, Musik und Performance sind<br />

vertreten. Ein Rahmenprogramm begleitet die<br />

Ausstellung. So ist im Juni im Pavillon eine Videoinstallation<br />

von Cédric Raccio zu sehen, der<br />

aus dokumentarischem Filmmaterial aus der<br />

ersten Erdölraffinerie der Schweiz in Aigles die<br />

Bewegungen von Maschinen und Arbeitenden<br />

zu einer Choreografie fügt. Im September lädt<br />

der Keramiker Yusuké Offhause das Publikum<br />

ein, sich in seiner Grube zu betätigen, in der er<br />

eine archäologische Ausgrabung simuliert. Was<br />

dabei wohl ans Licht kommt?<br />

Pipilotti Rist<br />

Hongkong — Hände, so gross wie ein Gebäude,<br />

um sich selbst oder um verschiedene Objekte<br />

geschlungen, flimmern aktuell des Nachts über<br />

den «Turm» des Museum M+ im Kulturviertel<br />

West Kowloon. Es handelt sich dabei um eine<br />

neue Videoarbeit von Pipilotti Rist, die als erste<br />

Schweizerin eingeladen wurde, die Aussenfassade<br />

des 2021 eröffneten Megamuseums<br />

(→ KB 1–2/22, S. 108) temporär zu bespielen.<br />

Herzog & de Meuron haben das Gebäude in<br />

Form eines umgekehrten, dreidimensionalen<br />

«T» konzipiert, sodass der aufragende, 65 Meter<br />

hohe und 110 Meter breite «Schenkel»,<br />

der hafenseitig mit Tausenden LEDs bestückt<br />

wurde, als weltweit grösster Bildschirm<br />

fungiert und Platz bietet für die Präsentation<br />

von Auftragsarbeiten und Sammlungswerken.<br />

Rists Video gehört in erstere Kategorie und<br />

wurde von der Art Basel und der UBS finanziell<br />

unterstützt. Das Werk ‹Hand Me Your Trust›,<br />

dessen Titel vor dem Hintergrund der immer<br />

repressiveren Politik Hongkongs durchaus doppelbödig<br />

wahrgenommen werden kann, feiert<br />

die kreativen und kommunikativen Qualitäten<br />

der Hände: «Meine Arbeit betrachtet die Hände<br />

nicht nur arbeitend und schöpferisch, sondern<br />

auch ornamental», wird Rist auf der Website<br />

des M+ zitiert. «Unsere Hände können wunderschöne<br />

Erweiterungen unserer Emotionen<br />

sein, um mit anderen Lebewesen ohne Worte zu<br />

kommunizieren.»<br />

Olivier Estoppey · Le Quartier des fous, 2020,<br />

Ausstellungsansicht Bex & Arts. Foto: J-M. Cherix<br />

→ Parc Szilassy Bex, 14.5.–24.9.<br />

↗ bexarts.ch<br />

Pipilotti Rist · Hand Me Your Trust, <strong>2023</strong>, Installationsansicht<br />

Fassade Museum M+, Hongkong<br />

© ProLitteris. Foto: Moving Image Studio<br />

→ Fassade Museum M+, bis 17.6.<br />

↗ mplus.org.hk<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 5/<strong>2023</strong>

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