Kunstbulletin Mai 2023

zivilisatorischen Errungenschaften der Pax Augusta,
oder die Minenstädte Raša und Labin: in
Letzterer riefen die streikenden Minenarbeiter
und Bäuerinnen die selbstverwaltete Republik
von Labin aus. Eingeladen, dieses utopische
Potenzial von Istrien auszuloten, sind internationale
Kunstschaffende; aus der Schweiz sind
Vanessa Billy, Clare Goodwin, Raphael Hefti,
Sandra Knecht, Maya Rochat, Tanja Roscic und
Talaya Schmid mit von der Partie. Die IAB wurde
2014 von dem Kollektiv Labin Art Express XXI
(L.A.E. XXI) als Alternative zur Globalisierung
gegründet und arbeitet immer mit lokalen Institutionen
zusammen im Kontext des kulturellen
und industriellen Erbes der Region.
kollektiven Bildgedächtnisse transportieren
und wie wir mit diesem Erbe umgehen. So
reiste die südafrikanische Künstlerin Lebohang
Kganye auf den Spuren der deutschen Malerin
und Fotografin Marie Pauline Thorbecke, die sie
im Archiv des Rautenstrauch-Joest-Museum
entdeckte, durch Kamerun und verwob in ihrer
Arbeit Erinnerungen, Eindrücke und Erzählungen
aus weiblicher Perspektive. Zusätzlich zum
Festivalprogramm beteiligen sich über siebzig
Museen, Galerien und Kunsträume mit eigenen
Fotoausstellungen, die über einen Parcours
miteinander verbunden werden. Zur Eröffnung
findet ein internationaler Fotobuchmarkt statt.
Lebohang Kganye in Kamerun.
Foto: Lerato Ntombela
→ Diverse Orte, 12.–21.5. ↗ photoszene.de
Vanessa Billy · A Hole in the Sky, 2023,
Visualisierung
→ Labin, Raša, Pula, Rijeka, 13.5.–30.6.
↗ industrialartbiennale.eu
Internationale Photoszene Köln
Köln — Sieben Ausstellungen in Köln bilden
das Kernprogramm der Internationalen
Photoszene. Das Format ‹next!› gibt der jungen
Fotoszene eine Plattform, während ‹Co-Labs!›
aktuelle Positionen in kuratierten Ausstellungen
zeigt. Das Residenzprojekt ‹Artist Meets
Archive› lädt Künstler:innen ein, sich mit
Archiven und Sammlungen in Köln auseinanderzusetzen.
Hier steht die Frage im Zentrum,
welche Welt- und Wertvorstellungen diese
Tanz und Kunst Königsfelden
Königsfelden — Tanz und Kunst Königsfelden
ist ein interdisziplinäres Festival, das jährlich
in der Klosterkirche Königsfelden in Windisch
stattfindet. Die Produktionen werden eigens für
den Ort konzipiert. Für die diesjährige Ausgabe
hat der schweizerisch-portugiesische Choreograf
Filipe Portugal, ehemals Solist im Ballett
Zürich, mit einem internationalen Tanzensemble
die Produktion ‹Heimlich seufzen die Winde› im
Residenzzentrum tanz+ einstudiert. Das Werk,
das ein Gedicht von Fernando Pessoa zitiert,
wird den sehnsuchtsvollen Fado-Gesang von
Marta Rosa in den Aargau bringen und mit Tanz
und Musik verbinden. Eindrücke davon können
bereits in den Showcases gewonnen werden,
die im Foyer des Aargauer Kunsthaus stattfin-
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