Download - Österreichischer Gemeindebund
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ich mich dagegen, dass man<br />
uns als Reform-Verweigerer hinstellt<br />
oder Dinge fordert, die<br />
ohnehin schon seit vielen Jahrzehnten<br />
stattfinden und gelebt<br />
werden“, so Mödlhammer weiter.<br />
Niemand solle glauben,<br />
dass ein Bürgermeister nicht<br />
die Kostenstruktur seiner<br />
Gemeinde im Auge habe. „Wir<br />
können es uns – angesichts sinkender<br />
Steuereinnahmen – gar<br />
nicht leisten, nicht zusammenzuarbeiten.“<br />
Dazu komme, so die Gemeindevertreter<br />
unisono, die emotionale<br />
Komponente. „Die Menschen<br />
empfinden ihre Heimatgemeinde<br />
auch auf der Gefühlsebene<br />
als wichtigen Teil ihrer Identität.<br />
Millionen Stunden an ehrenamtlicher<br />
Leistung in Vereinen und<br />
Organisationen würden vermutlich<br />
nicht mehr in diesem Ausmaß<br />
erbracht werden, wenn<br />
man großflächig und mit Zwang<br />
Gemeinden zusammenlegt. Diesen<br />
Verlust sollten die Herren<br />
von der IV auch erst einmal kalkulieren<br />
und in Zahlen darstellen“,<br />
so der <strong>Gemeindebund</strong>-Präsident.<br />
Eine solche Reform ist Teil<br />
des Elchtests, den die öffentlichen<br />
Haushalte bestehen<br />
müssen, um der Wirtschaftskrise<br />
gegenzusteuern. Über<br />
Kooperationen ist es bisher<br />
nämlich noch zu wenig gelungen,<br />
vorhandene Sparpotenziale<br />
zu heben.<br />
DI Klaus Pöttinger, Vizepräsident<br />
der Industriellenvereinigung<br />
und Präsident der IV-<br />
Landesgruppe Oberösterreich<br />
Wir arbeiten gerne und<br />
gut mit der Bezirksstadt<br />
zusammen, aber eine<br />
Gemeindezusammenlegung<br />
kommt weder für<br />
die Bevölkerung noch<br />
für mich als Bürgermeis -<br />
ter in Frage. Es würde<br />
über kurz oder lang die<br />
Identität und alles, was<br />
unsere Gemeinde lebens- und liebenswert<br />
macht, verloren gehen!<br />
Gernot Lechner, Bürgermeister von<br />
Winklarn<br />
Gemeindezusammenlegungen<br />
würden der Wirtschaft<br />
schaden, die Dorfgemeinschaft,<br />
das Vereins-<br />
und Dorfleben würden<br />
darunter leiden, vor<br />
allem wenn Bürgermeis -<br />
ter und Gemeinderäte<br />
nicht vom eigenen Dorf<br />
sind! Das Interesse für<br />
die kleinen, wichtigen Angelegenheiten<br />
ginge verloren. Zusammenlegungen<br />
sind das schlechteste,<br />
was man machen kann!<br />
Franz Gallop, Bürgermeister von<br />
Stams<br />
Gemeindezusammenlegungen<br />
können kein<br />
Thema sein. Es hat sich<br />
ja herausgestellt, dass<br />
größere Verwaltungseinheiten<br />
nicht die gewünschte<br />
Effizienz bringen.<br />
Dagegen Gemeindekooperationenerscheinen<br />
mir durchaus sinnvoll<br />
und werden diese auch in den<br />
verschiedensten Bereichen praktiziert.<br />
Es gibt Abwasserverbände,<br />
Wasserverbände, Abfallwirtschaftsverbände<br />
usw.<br />
Rudolf Pollhammer, Bürgermeister<br />
von Weißenbach bei Liezen<br />
Man sollte unterscheiden zwischen<br />
Zusammenlegung und Kooperation<br />
von Gemeinden. Während die<br />
Kommunal: <strong>Gemeindebund</strong><br />
Und das sagen die BürgermeisterInnen<br />
Zusammenlegung nein,<br />
Zusammenarbeit ja<br />
Zusammenlegung<br />
zweier Gemeinden<br />
zu<br />
Identifikationsverlust<br />
der BürgerInnen<br />
führen<br />
kann, ist die Kooperation<br />
zwischen Gemeinden<br />
eine Chance. Durch Bündelung der<br />
Kräfte können Projekte oft leichter<br />
realisiert werden als von einer Gemeinde<br />
alleine.<br />
Monika Schwaiger, Bürgermeis -<br />
terin der Stadtgemeinde Seekirchen<br />
und Obfrau Regionalverband<br />
Salzburger Seenland<br />
Es ist schon sehr<br />
verwunderlich,<br />
dass in Zeiten<br />
des Wohlstandes<br />
geglaubt wird,<br />
dass durch Gemeindezusammenlegungen<br />
noch mehr Wohlstand<br />
und Zufriedenheit<br />
erreicht werden kann.<br />
Genau das Gegenteil wird der Fall<br />
sein. Kleine Einheiten waren<br />
schon immer bemüht, mit Hausverstand<br />
und Augenmaß größtmögliche<br />
Sicherheit und Lebensqualität<br />
zu erlangen und sind das<br />
beste Fundament für Wohlstand.<br />
LAbg. Josef Moosbrugger, Bürgermeister<br />
von Bizau<br />
Wie Beispiele beweisen, ist meist<br />
gerade in kleinen Einheiten der<br />
Zusammenhalt und die Identifikation<br />
der Bevölkerung mit der Gemeinde<br />
und somit mit der Gemeindeverwaltung<br />
am größten.<br />
Damit sind sie aber auch das Herz<br />
des ländlichen Raumes, das nicht<br />
geschwächt werden<br />
darf.<br />
Walter Pfeiffer,<br />
Bürgermeister<br />
von Wolfau<br />
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