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Download - Österreichischer Gemeindebund

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14 Kommunal: <strong>Gemeindebund</strong><br />

Und das sagen die BürgermeisterInnen<br />

Die Gemeinde<br />

Lech ist<br />

bereits seit einigen<br />

Jahren<br />

mit einigen<br />

Gemeinden<br />

des Klostertales<br />

und mit<br />

Warth in einer<br />

Baurechtsverwaltung. Diese<br />

Zusammenarbeit ermöglicht den<br />

beteiligten Gemeinden eine professionelle<br />

Erledigung und Bearbeitung<br />

der Bauagenden und gewährleistet<br />

die Selbstständigkeit<br />

jeder einzelnen Gemeinde. Ansprechpartner<br />

ist der jeweilige<br />

Bürgermeister und damit bürgernah<br />

...<br />

Ludwig Muxel, Bürgermeister von<br />

Lech<br />

Ich spreche<br />

mich gegen<br />

eine Zusammenlegung<br />

von Gemeinden<br />

aus. Ich<br />

sehe auch keineKostenersparnisse<br />

bei<br />

einer Gemeindefusion,<br />

denn der Verwaltungsaufwand<br />

bleibt trotzdem<br />

gleich.<br />

Willibald Müller, Bürgermeister<br />

von Hirschbach<br />

Die hohe Politikphilosophiert<br />

immer<br />

wieder gerne<br />

über die Bedeutung<br />

des<br />

ländlichen<br />

Raumes, ohne<br />

jemals wirklich<br />

etwas dafür zu tun. Wenn es<br />

Verwaltungseinheiten gibt, die<br />

sich dieser Problematik wirklich<br />

annehmen, dann sind es die Gemeinden.<br />

Eine Zusammenlegung<br />

von Gemeinde würde genau diese<br />

lokalen Bemühungen konterkarieren.<br />

Nicht im zentralisieren liegt<br />

die Lösung, sondern in einem gerechten<br />

Finanzausgleich.<br />

Georg Aicher-Hechenberger,<br />

Bürgermeister von Erl<br />

Jede Gemeinde soll jeden Tag<br />

daran arbeiten, sich zu verbessern<br />

– effizienter<br />

zu werden.<br />

Eine Politik<br />

des Zusperrens<br />

und der<br />

Wegrationalisierung<br />

kann<br />

keine nachhaltigeZukunftsperspektive<br />

sein.<br />

Ein modernes Ortsmanagement,<br />

zusammengesetzt aus den politischen<br />

Gremien und der Gemeinde<br />

als Betrieb, ist nicht nur bürgernah,<br />

sondern wirtschaftlich gesehen<br />

auch am billigsten.<br />

Albert Stürmer, Bürgermeister<br />

von Sankt Johann am Wimberg im<br />

nördlichen Mühlviertel<br />

Die Gemeindestrukturreform<br />

wurde in Kärnten mit der Zusammenlegung<br />

zahlreicher Gemeinden<br />

1973 bewerkstelligt. Von 204<br />

Gemeinden reduzierte sich die<br />

Zahl der Kommunen auf 121. Die<br />

erwarteten finanziellen Vorteile<br />

haben sich nicht – wie erhofft –<br />

eingestellt. Zu Beginn der 90er-<br />

Jahre hat es einige Bemühungen<br />

zu Verselbstständigungen gegeben,<br />

die zum Teil<br />

erfolgreich waren.<br />

Seit 1997<br />

haben wir 132<br />

Gemeinden. Derzeit<br />

sind Zusammenlegungen<br />

kein Thema in<br />

Kärnten, und die<br />

Größe der Gemeinden<br />

entspricht im Wesentlichen<br />

den Vorstellungen der Bevölkerung.<br />

Präsident Hans Ferlitsch, Bürgermeister<br />

von St. Stefan im Gailtal<br />

und Präsident des Kärntner <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

Irgendwie erinnert mich das<br />

ganze Sparprogramm bei den Gemeinden<br />

wie das Goldwaschen im<br />

Gebirgsbach. Man kann damit<br />

sehr viel Aufsehen erregen, sehr<br />

viele Leute damit beschäftigen,<br />

doch es hat keinen eigentlichen<br />

Ertrag.<br />

Hans Gruber,<br />

Bürgermeis -<br />

ter von Teufenbach<br />

Neben einer aktuellen und repräsentativen<br />

Umfrage des Landes<br />

Oberösterreich geben auch<br />

die Rückmeldungen der Bürgermeister<br />

selbst dem <strong>Gemeindebund</strong><br />

recht. „Wir gehen unter in<br />

Briefen und Mails von Bürgermeister/innen,<br />

die uns ihre Meinung<br />

zu diesem Thema schreiben“,<br />

berichtet <strong>Gemeindebund</strong>-<br />

General Robert Hink.<br />

Zusammenhalt in kleinen<br />

Gemeinden viel größer<br />

Und nicht nur die Bürgermeister<br />

selbst, sondern auch die Bevölkerung<br />

sieht die Fusionsvorschläge<br />

skeptisch. Laut einer<br />

Market-Umfrage des Landes<br />

Oberösterreich lehnen 60 Prozent<br />

der Menschen die Fusion<br />

von Gemeinden ab. Nur 30 Prozent<br />

sprechen sich dafür aus.<br />

Noch deutlicher fällt das positive<br />

Zeugnis aus, das die Menschen<br />

ihrem Bürgermeister als Person<br />

ausstellen. 89 Prozent der Befragten<br />

beurteilen die Leistung<br />

ihres eigenen Ortschefs mit den<br />

Schulnoten „Sehr Gut“ oder<br />

„Gut“. Auch die Arbeitsbelas -<br />

tung der Ortschefs in ihrem Amt<br />

wird von den Menschen sehr<br />

realistisch gesehen. 72 Prozent<br />

sind der Meinung, dass ihr/e<br />

Bürgermeister/in „sehr viel zu<br />

tun“ hat. Die gemeindeübergreifende<br />

Zusammenarbeit hingegen<br />

erfreut sich hoher Zustimmung.<br />

88 Prozent bewerten derartige<br />

Kooperationen als „sehr“ bzw.<br />

„eher sinnvoll“. 76 Prozent ziehen<br />

Kooperationen einer vollständigen<br />

Fusion vor.<br />

Auch nach den Folgen einer Gemeindefusion<br />

wurden die Menschen<br />

befragt. Am schlimmsten<br />

wiegen dabei, so die Meinung<br />

der Befragten, der Verlust des eigenen<br />

Bürgermeisters, die längeren<br />

Verwaltungswege und der<br />

Verlust an Identität, wenn Feuerwehren<br />

oder Vereine auch zusammengelegt<br />

würden.<br />

„In Summe lässt sich also festhalten“,<br />

so <strong>Gemeindebund</strong>-Präsident<br />

Mödlhammer, „dass wir es<br />

hier mit einer Diskussion zu tun<br />

haben, die von den Menschen<br />

nicht gewollt wird und die anhand<br />

der Faktenlage und der<br />

Budgetzahlen auch keine Berechtigung<br />

hat. Die Gemeindestruktur,<br />

so wie wir sie jetzt haben,<br />

entspricht den Bedürfnissen

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