Download - Österreichischer Gemeindebund
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der Menschen und auch den<br />
Aufgaben, die Gemeinden zu erfüllen<br />
haben.“<br />
Geprägt von Unwissen<br />
und Unehrlichkeit<br />
Der Österreichische <strong>Gemeindebund</strong><br />
stellte schon vor einiger<br />
Zeit ein Argumentarium zusammen,<br />
um derartige Vermutungen<br />
mit Zahlen und Fakten zu entkräften.<br />
Hier ein Auszug:<br />
Behauptet wird: Kleinere Gemeinden<br />
haben im Verhältnis mehr Mitarbeiter<br />
als größere Gemeinden.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter könnte<br />
also durch die Zusammenlegung<br />
von Gemeinden reduziert werden.<br />
Richtig ist: Gemeinden mit einer<br />
Größe von bis zu 2500 Einwohner<br />
beschäftigen im Durchschnitt<br />
acht Mitarbeiter/innen<br />
pro 1000 Einwohner. In Gemeinden<br />
zwischen 20.000 und<br />
50.000 Einwohner ist die Mitarbeiterzahl<br />
überhaupt am höchs -<br />
ten (20 MA je 1000 EW).<br />
Behauptet wird: Kleine Gemeinden<br />
erhalten überdurchschnittlich<br />
viele und hohe Förderungen und<br />
Finanzzuweisungen.<br />
Richtig ist: Über den abgestuften<br />
Bevölkerungsschlüssel besteht<br />
eine krasse Benachteiligung<br />
kleiner Gemeinden. Gemeinden<br />
über 50.000 EW (ohne<br />
Wien) erhalten aus dem Topf<br />
der gemeinsamen Steuern um<br />
fast 50 Prozent mehr als Gemeinden<br />
unter 10.000 EW.<br />
Behauptet wird: Kleine Gemeinden<br />
verursachen mehr Verwaltungskosten,<br />
durch Zusammenlegung<br />
könnte bei dieser Kostenstelle<br />
gespart werden.<br />
Richtig ist: Die durchschnittlichen<br />
Kosten für Vertretungskörper<br />
(inkludiert auch Bezüge der<br />
Mandatare) und allgemeine Verwaltung<br />
betragen in kleinen Gemeinden<br />
266 Euro pro Einwohner<br />
und Jahr. In Gemeinden<br />
zwischen 20.000 und 50.000<br />
Einwohner werden schon 433<br />
Euro pro EW/Jahr dafür ausgegeben,<br />
in Städten über 50.000<br />
Einwohnern durchschnittlich<br />
610 Euro pro EW/Jahr. Fakt ist<br />
also, dass nicht nur die Verwaltung<br />
kleiner Gemeinden günstiger<br />
arbeitet, sondern auch die<br />
kommunalpolitischen Vertreter.<br />
Kommunal: <strong>Gemeindebund</strong><br />
Und das sagen die BürgermeisterInnen<br />
Grundsätzlich<br />
halte ich<br />
überhaupt<br />
nichts von<br />
Gemeindezusammenlegungen.Betrachtet<br />
man<br />
aber den Bereich<br />
der<br />
kommunalen Zusammenarbeit,<br />
dann macht hier natürlich eine<br />
Art der Gemeindezusammenarbeit<br />
schon Sinn. Diese Zusammenarbeit<br />
ist ja auch schon jetzt<br />
in vielen Bereichen gegeben und<br />
funktioniert bestens und vor allem<br />
finanziell leistbar.<br />
Ludwig Deltl, Bürgermeister von<br />
Strasshof a. d. Nordbahn<br />
Eine Gemeindezusammenlegung<br />
wäre auch für unsere Gemeinde<br />
sicher nicht sinnvoll, da wir in<br />
einer exponierten Lage zu den<br />
nächs ten Gemeinden liegen.<br />
Jede Gemeinde ist für<br />
sich eine eigenständige, in<br />
ihrer Art (sprich Bevölkerung,<br />
Landschaft, Kultur)<br />
einzigartige Institution.<br />
Kooperationen mit anderen<br />
Gemeinden gibt es<br />
schon lange und funktionieren<br />
einwandfrei. In diesem<br />
Sinne würden wir<br />
nochmals ausdrücklich darauf appellieren,<br />
von Gemeindezusammenlegungen<br />
Abstand zu nehmen.<br />
Karin Gulas, Bürgermeis terin von<br />
Wildalpen<br />
Wiederkehrend in unregelmäßigen<br />
Abständen gelangt das Thema<br />
Gemeindezusammenlegung in<br />
die Öffentlichkeit und damit in<br />
die Medien oder umgekehrt. Das<br />
vernünftige Miteinander zwischen<br />
großen Betrieben (Städte) und<br />
mittleren bis kleinen Betrieben<br />
(Gemeinden) stärkt die Struktur<br />
und sichert den Lebensraum der<br />
Menschen. Einseitige Verlagerungen<br />
führen zu Schieflagen und<br />
ziehen nicht<br />
kalkulierbare<br />
Veränderungen<br />
mit sich.<br />
LAbg. Max<br />
Hiegelsberger,Bürgermeister<br />
von<br />
Meggen hofen<br />
Wenn nur große Einheiten wirtschaftlicharbeiten,warum<br />
haben<br />
dann gerade<br />
Städte Budgetschwierigkeiten<br />
(siehe<br />
auch Länder)?<br />
Ing. Markus<br />
Windisch, Bürgermeis ter von Übelbach<br />
Es wird sehr viel und oft über ev.<br />
Gemeindezusammenlegungen<br />
diskutiert,<br />
aber wenn<br />
man sich die<br />
Wortmeldungen<br />
direkt vor<br />
Ort, d. h. von<br />
Seiten der<br />
BürgerInnen<br />
anhört,dann<br />
wird sehr<br />
deutlich,dass<br />
zwar ein gemeinde übergreifendes<br />
Arbeiten immer mehr als positiv<br />
angesehen wird, jedoch die Eigenständigkeit<br />
unbedingt erhalten<br />
bleiben muss.<br />
Sonja Ottenbacher, Bürger -<br />
meis terin von Zell am See<br />
Österreich ist ein blühendes, reiches<br />
und sicheres Land. Die Gemeinden<br />
und vor allem die Landgemeinden<br />
stehen jedoch<br />
vor ihrer größtenHerausforderung.<br />
Sie<br />
verlieren Einwohner<br />
und<br />
Geld. Beides<br />
wird durch<br />
Zusammenlegungen<br />
nicht<br />
gestoppt. Der Abwanderung kann<br />
nur mit optimaler Infrastruktur<br />
für Wohnen, Freizeit, Verkehr,<br />
Bildung und Arbeitsplätze in der<br />
Nähe gestoppt werden. Durch Gemeindezusammenlegungenwürde<br />
die Motivation und Identifikation<br />
für einen Ort drastisch sinken<br />
und den zitierten Effekt noch verstärken.<br />
Friedrich Stangl, Bürgermeister<br />
von Lassing<br />
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