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Download - Österreichischer Gemeindebund

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Eine klare Mehrheit der Bürger gegen die Zusammenlegung<br />

Ja zur Zusammenarbeit<br />

Die Diskussion reißt nicht ab:<br />

Vor allem Vertreter der Industriellenvereinigung<br />

bringen sich<br />

mit ihrer Forderung nach Gemeindezusammenlegungen<br />

ins<br />

Gerede. Wir scheuen diese Debatte<br />

auch nicht, weil wir die<br />

Argumente abwägen und auch<br />

die Menschen, die wir vertreten,<br />

in diese Debatte mit einbeziehen<br />

wollen. Die Fakten sprechen ja<br />

eine ganz klare Sprache. Die<br />

Zahl der Mitarbeiter der Gemeinden<br />

pro tausend Einwohner<br />

steigt mit der Größe.<br />

Während Gemeinden bis 2500<br />

Einwohner mit acht Mitarbeiterinnen<br />

oder Mitarbeitern pro<br />

tausend Einwohner auskommen,<br />

brauchen Städte über<br />

20.000 Einwohner fast dreimal<br />

soviel, nämlich 20. Die kleinen<br />

Gemeinden investieren wesentlich<br />

mehr, sie sind in den Entscheidungen<br />

viel schneller, in<br />

der Verwaltung sparsamer und<br />

erhalten aus dem gemeinsamen<br />

Steuertopf viel weniger Geld pro<br />

Einwohner als die Großen. Dass<br />

in den kleinen, überschaubaren<br />

Einheiten der Bürger keine anonyme<br />

Nummer, sondern ein<br />

wertvolles Mitglied einer lebenden<br />

Gemeinschaft ist, dürfte<br />

auch bekannt sein. Aber all das<br />

wollen die Wichtigtuer, die jetzt<br />

die Chance sehen, einmal in die<br />

Medien zu kommen, nicht zur<br />

Kenntnis nehmen.<br />

Deshalb ist es gut, dass auch die<br />

Bevölkerung zu diesem Thema<br />

befragt wird, wie dies kürzlich<br />

in Oberösterreich geschehen ist.<br />

In einer repräsentativen Umfrage<br />

des Landes haben sich zwei<br />

Drittel gegen und ein Drittel für<br />

die Zusammenlegung von Gemeinden<br />

ausgesprochen. Überraschend<br />

ist, dass der Anteil der<br />

Gegner bei der Altersgruppe bis<br />

29 Jahre und der Frauen überdurchschnittlich<br />

hoch ist. Das<br />

bringt klar zum Ausdruck, dass<br />

sich die jungen Menschen wesentlich<br />

stärker mit ihren Gemeinden<br />

identifizieren und dass<br />

die Frauen mit ihrem Gefühl genau<br />

wissen, was sie an ihrer Gemeinde<br />

haben. Ein ermutigen-<br />

des Signal für die gesamte Kommunalpolitik,<br />

weil immer wieder<br />

behauptet wird, dass sich<br />

die jungen Menschen und die<br />

Frauen nur wenig um die Politik<br />

kümmern.<br />

Und noch ein Ergebnis dieser<br />

Umfrage ist für die Bürgermeis -<br />

terinnen und Bürgermeister sehr<br />

erfreulich: 89 Prozent der Bevölkerung<br />

ab 16 Jahren sagen, dass<br />

die Bürgermeister und die Gemeindepolitik<br />

sehr gute bzw.<br />

gute Arbeit leisten. Dieser Wert<br />

hat sich innerhalb eines Jahres<br />

um fünf Prozent erhöht und<br />

wird wiederum bei der Gruppe<br />

der 16- bis 29-Jährigen mit 91<br />

Prozent Zustimmung überschritten.<br />

Das ist ein Zeugnis, von<br />

dem sowohl die Landes- als<br />

auch die Bundespolitik nur träumen<br />

kann. Es ist auch der Lohn<br />

für die großartige Arbeit, die<br />

von den Gemeindemandataren<br />

geleistet wird.<br />

Natürlich hat sich eine überwältigende<br />

Mehrheit der Befragten<br />

für die verstärkte Zusammenarbeit<br />

der Gemeinden ausgesprochen.<br />

Daran werden wir weiter<br />

arbeiten, aber auch hier gibt es<br />

Grenzen, nämlich dort, wo diese<br />

Zusammenarbeit teurer kommt<br />

als Einzellösungen und den Bürgerinnen<br />

und Bürgern mehr<br />

Nachteile als Vorteile bringt.<br />

Aber ein altes Sprichwort lautet,<br />

dass Not erfinderisch macht.<br />

Und die meisten Gemeinden befinden<br />

sich in einer enormen Finanznot.<br />

Den Verantwortungsträgern<br />

wird nicht nur Erfindungsgeist,<br />

sondern auch Mut<br />

und Ideenreichtum abverlangt.<br />

Diese Eigenschaften wünsche<br />

ich mir nicht nur von den Gemeindepolitikern,<br />

sondern auch<br />

von unseren Partnern auf Landes-<br />

und Bundesebene.<br />

Kommunal: Kommentar<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es<br />

89 Prozent der Bevölkerung<br />

ab 16 Jahren sagen, dass die<br />

Bürgermeister und die<br />

Gemeindepolitik sehr gute<br />

bzw. gute Arbeit leisten. Das<br />

ist ein Zeugnis, von dem<br />

sowohl die Landes- als auch<br />

die Bundespolitik nur<br />

träumen kann. Es ist auch<br />

der Lohn für die großartige<br />

Arbeit, die von Gemeindemandataren<br />

geleistet wird.<br />

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