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Download - Österreichischer Gemeindebund

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seits vor einem Abgrund stehen.<br />

Mit deutlichen Worten schlagen<br />

Wissenschaftler Alarm und skizzieren,<br />

dass „Schulkinder und<br />

Jugendliche noch nie so schlecht<br />

auf den beruflichen Alltag vorbereitet<br />

gewesen sind wie heute“.<br />

Was verschärft hinzu kommt ist,<br />

dass viele Kinder durch die veränderten<br />

Lebensumstände nicht<br />

mehr sportlich sind und daher<br />

auch nur noch schwer oder gar<br />

nicht mehr für den Sport zu motivieren<br />

sind. Das heißt, selbst<br />

wenn Sportunterricht stattfindet,<br />

sind immer weniger Jugendliche<br />

daran interessiert.<br />

Doch was ist die Konsequenz,<br />

dass sich Kinder ihres Körpers<br />

kaum noch bewusst sind, zu fett<br />

essen und mit 17 oder 18 Jahren<br />

dauerhaft Haltungsschäden aufweisen?<br />

Die Anzahl der Sportstunden<br />

sinkt, obwohl Kinder im<br />

Grundschulalter förmlich hungern<br />

nach Bewegung, die für alle<br />

ein Grundbedürfnis darstellen<br />

sollte. Geht der Schulsport also<br />

wirklich auf Krücken?<br />

Lehrer im Fokus<br />

Welche Rolle spielen eigentlich<br />

Lehrer in Anbetracht des allgemeinen<br />

Wunsches nach Verbesserung<br />

des unbefriedigenden<br />

motorischen Zustandes der Kinder<br />

und Jugendlichen?<br />

Eine große, denn Lehrer mit<br />

Ideen sind für den Schulsport<br />

eine Bereicherung!<br />

Doch auch viele andere Neuerungen<br />

betreffend des in den<br />

Händen von Sportlerinnen und<br />

-lehrern liegenden schulische<br />

Sportunterrichts müssen gegen-<br />

wärtig und zukünftig gesichert<br />

sein. Das Studium des Faches<br />

Sport muss angemessene Anteile<br />

fachwissenschaftlicher und<br />

fachmethodischer Elemente beinhalten,<br />

auch muss z. B. eine<br />

regelmäßige Fortbildung aller<br />

Lehrer möglich sein, um aktuelle<br />

Entwicklungen aufnehmen zu<br />

können. Die dafür erforderliche<br />

akademische Berufqualifikation<br />

im Fach Sport-Sportwissenschaft<br />

alleine reicht nicht, die im Sport<br />

allgegenwärtige, ständige Weiterentwicklung<br />

fortwährend bemerken<br />

zu können. Dies gelingt<br />

nur mittels passiven und aktiven<br />

Informationsflüssen und vor allem<br />

durch Interesse.<br />

Sind die ständigen Kritiken an<br />

den im Fach Sport besonders hohen<br />

Zahlen der Unterrichtsausfälle<br />

berechtigt? Und sind jene<br />

Studien, nach welchen Lehrer<br />

überaltert sind und durch ihre<br />

Methoden der Sportunterricht<br />

langweilig und nicht zweckdienlich<br />

ist, sowie dass die Bedürfnisse<br />

der Schüler nach Bewegung<br />

durch den regulären<br />

Sportunterricht nicht abgedeckt<br />

werden, berechtigt?<br />

Österreichs Schullandschaft<br />

braucht Lehrer, die spontan und<br />

engagiert sind, die Schul- und<br />

Vereinssport verzahnen und die<br />

Eltern davon überzeugen, dass<br />

körperliche Beweglichkeit genauso<br />

wichtig für die kindliche<br />

Entwicklung ist wie mentale<br />

Fitness.<br />

Auch<br />

können<br />

dabei<br />

durchausArbeitstei-<br />

Kommunal: Grünflächen & Plätze<br />

lungen, z. B. eine Spezialisierung<br />

der Sportlehrer auf<br />

bestimmte sportartspezifische<br />

Angebote, erfolgen.<br />

Gerade der Sportunterricht stellt<br />

ein Höchstmaß an Anforderungen<br />

an die Lehrperson, gibt<br />

doch der Stand des Sportunterrichts<br />

Ankunft über das Enga -<br />

gement der Schule im Bereich<br />

der Bewegungskultur. Sie muss<br />

nicht nur die körperliche Entwicklung<br />

in den einzelnen Lebensphasen<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

gut kennen, interessante<br />

sportliche Angebote arran-<br />

Sportstätten und räumliche Ressourcen,<br />

praktisch die „Hardware“ für den Sportlehrund<br />

-lernprozess, sind durchaus eine Facette<br />

des Dilemmas, denn die Qualität des<br />

Sportunterrichts setzt bei der Art, Anzahl<br />

und Ausstattung der Orte an.<br />

Foto: A. Schütz / ÖISS<br />

gieren, diese so differenzieren,<br />

dass jeder Schüler damit zurecht<br />

kommt, sondern es geht auch<br />

immer darum, vorwiegend personenbezogen<br />

erzieherisch zu<br />

wirken. Dazu – und das ist entscheidend<br />

– müssen Sportlehrer<br />

auch sportliches Können besitzen.<br />

Man kann sportliche Techniken<br />

nur dann vermitteln,<br />

wenn man sie selbst durchführen<br />

kann oder konnte. Nur<br />

wer eine „innere Bewegungsvorstellung“<br />

besitzt, kann eine Bewegung<br />

vermitteln. Nicht zuletzt<br />

hängt das Prestige der Lehrer<br />

ja auch teilweise von ihrem<br />

sportlichen Niveau ab. Sportlehrerinnen<br />

und -lehrer sind geradezu<br />

prädestiniert dazu, ein enges<br />

Vertrauensverhältnis zu den<br />

Schülern aufzubauen, da man<br />

einen Menschen beim Sport besonders<br />

gut kennen lernt – das<br />

ist ja das große Kapital des<br />

Sportunterrichts!<br />

Umstritten ist natürlich auch die<br />

Leistungsbewertung, denn eine<br />

annähernd objektive Benotung<br />

scheint im Sportunterricht fast<br />

unmöglich, kann ein Lehrer unmöglich<br />

alle Faktoren wie<br />

Größe, Gewicht und Entwick-<br />

Neben dem Vorhandensein der Ressourcen<br />

spielen besonders der Pflegezustand<br />

und das Alter der Anlagen<br />

eine entscheidende Rolle ...<br />

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